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Sehr geehrte Damen und Herren,
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die Luft für den S&P 500 wird dünner, die Stimmung von US-Verbrauchern verbessert sich, und die Preisobergrenze für russische Ölprodukte tritt in Kraft.
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Zwei Drittel der Unternehmen des S&P 500 haben inzwischen ihre Ergebnisse zum vierten Quartal vorgelegt. Die Zwischenbilanz fällt gemischt aus. Während die berichteten Umsätze im Schnitt 5,5 Prozent über dem Vorjahresniveau liegen, sind die Gewinne erstmals seit der Corona-Krise 2020 gefallen – um fast vier Prozent. Der von mir erwartete Margenrückgang wird also immer spürbarer. Neben erneuten Rückstellungen für Kreditausfälle von Banken waren insbesondere überraschend schwache Ergebnisse großer Technologie- und Digitalunternehmen verantwortlich für den Gewinnrückgang. Vorausschauend sind die Analysten seit Beginn der Berichtssaison skeptischer geworden: Für das laufende Quartal erwarten sie nun einen Gewinnrückgang um sechs statt um zwei Prozent; ihre Prognose für das zweite Quartal haben sie von minus zwei auf minus fünf Prozent gesenkt. Für das Gesamtjahr werden nur noch rund ein Prozent Gewinnwachstum prognostiziert. Sinkende Gewinne halte ich für nicht ausgeschlossen. Der Markt scheint diese Aussichten auszublenden. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis für die erwarteten Gewinne 2023 liegt mit 18,5 inzwischen wieder zehn Prozent über dem Mittel der vergangenen zehn Jahre. Der S&P 500 hat daher in meinen Augen kaum noch Kurspotenzial.
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Die US-Verbraucherstimmung erreicht im Februar den höchsten Stand seit Januar 2022 – das zeigt die erste Schätzung einer Umfrage unter US-Haushalten von der Universität von Michigan. Die aktuelle wirtschaftliche Lage wird nun deutlich besser als noch zum Tiefpunkt im Juni 2022 beurteilt, was vor allem dem abnehmenden Preisdruck sowie der positiven Lage am Arbeitsmarkt zu verdanken ist. Letzterer wies zuletzt auf jeden Arbeitssuchenden knapp zwei offene Stellen aus. Zudem dürften die noch vorhandenen, während der Corona-Pandemie gebildeten Ersparnisse die Nachfrage privater US-Haushalte künftig stärker stützen als in vorherigen konjunkturellen Schwächephasen. Allerdings könnte damit der Preisauftrieb hartnäckiger über der Fed-Zielmarke von zwei Prozent verharren und eine straffere Geldpolitik erfordern. Diese Erkenntnis spiegelt sich auch in den zuletzt deutlich gestiegenen Renditen von US-Staatsanleihen wider. Dennoch verbleibt mit Blick auf die Höchststände vom vergangenen Oktober noch Luft nach oben. Das könnte zu weiterem Gegenwind für die Kurse von US-Treasuries führen.
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Das Inkrafttreten der Preisobergrenze auf russische Ölprodukte durch die G-7-Staaten Ende der vergangenen Woche und die hohen Preisnachlässe, die Russland für sein Öl zuletzt anbieten musste, haben erneut Debatten darüber entfacht, ob Russland seine Ölproduktion senken wird. Erst kürzlich hatte Russland eine „freiwillige“ Kürzung seiner Fördermenge um 0,5 Millionen Barrel pro Tag im März verkündet. Die Kürzung entspricht etwa fünf Prozent der Januarproduktion und wird von Russland als Vergeltungsmaßnahme dargestellt. Einigen Analysten zufolge könnte diese Darstellungsweise aber auch ein Verschleierungsversuch des Kremls sein. Die russischen Energieeinnahmen könnten inzwischen so stark gesunken sein, dass sie nicht mehr ausreichen, um die eigenen Förderkapazitäten aufrechtzuerhalten. Die Energieeinnahmen Russlands decken etwa ein Drittel des Staatshaushalts ab; laut dem russischen Finanzministerium waren die Energieeinnahmen im Januar um 46 Prozent gegenüber dem Vorjahr eingebrochen. Die Internationale Energieagentur rechnet in diesem Jahr ebenfalls mit einem deutlichen Rückgang der russischen Fördermenge. Unabhängig von den wahren Gründen unterstreicht dies meine Meinung steigender Ölpreise, die zudem durch einen Nachfrageimpuls aus China gestützt werden sollten.
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Die Nachrichtenlage der Wirtschaft bleiben schnelllebig: Kaum hatte ich Ihnen von den drei Spitzenkandidaten für den Chefposten der Bank of Japan geschrieben, berichteten japanische Nachrichtenportale, dass der mutmaßliche Wunschkandidat der Regierung, Masayoshi Amamiya, das Amt ausgeschlagen habe. Zudem gilt plötzlich Kazuo Ueda als Anwärter, den bis dato niemand auf dem Zettel hatte. Ueda ist Hochschulprofessor und war zwischen 1998 und 2005 bereits einmal Mitglied im Entscheidungsgremium der japanischen Zentralbank. Er gilt als geldpolitisch unideologisch, ist also weder den Vertretern einer lockeren noch einer restriktiven Geldpolitik zuzuordnen. Vergangenes Jahr warnte er vor verfrühten Zinsanhebungen, gab jedoch auch zu bedenken, dass die ultralockere Geldpolitik der Notenbank zunehmend an ihre Grenzen stoße. Uedas Ruf als moderater Währungshüter könnte erklären, weshalb die Finanzmärkte am Freitag kaum auf die Meldung reagierten.
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Im Laufe der Woche, Berichtssaison
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Europa: 518 Unternehmen legen Zahlen vor. Die prominentesten sind MTU Aero Engines, Norsk Hydro, Thyssenkrupp, Glencore, Kering, Heineken, Barclays, Mowi, Nestlé, Airbus, Schneider Electric, Air Liquide, Repsol, Puma, Commerzbank, Renault, Mercedes-Benz Group und Allianz.
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USA: 537 kleine bis große Unternehmen berichten über das abgelaufene Quartal, unter ihnen SolarEdge, Airbnb, Marriott International, GlobalFoundries, Cisco Systems, Shopify, Kraft Heinz, Biogen, Albemarle, Zillow, Applied Materials und Deere & Company.
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Asien: Aus Japan melden sich Japan Tobacco, Shimano sowie Rakuten, aus Indien Nestlé India.
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Schweiz | Verbraucherpreise im Januar. Der Preisdruck dürfte leicht zugenommen haben, was die eidgenössischen Anleiherenditen anschieben könnte.
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Japan | Bruttoinlandsprodukt im vierten Quartal 2022. Es sollte robust gewachsen sein. Der Druck auf die Bank of Japan, die Geldpolitik zu straffen, könnte steigen.
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UK | Arbeitslosenquote im Dezember. Sie sollte auf dem Niveau des Vormonats verharren.
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Ungarn, Polen | Bruttoinlandsprodukt im vierten Quartal 2022. Es dürfte deutlich geschrumpft sein. Der Forint und der Złoty könnten darunter leiden.
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USA | Verbraucherpreise im Januar. Die Inflation sollte in Richtung 6,2 Prozent gesunken sein. Der Rückgang könnte an den Börsen mit steigen Kursen quittiert werden. Sollte die Inflation aber unerwartet hoch ausfallen, ist mit deutlichen Rückschlägen zu rechnen.
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UK | Verbraucherpreise im Januar. Analysten erwarten einen leichten Rückgang der Inflation auf 10,3 Prozent, was die Anleihekurse anschieben könnte.
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Eurozone | Industrieproduktion im Dezember. Sie sollte merklich unter dem Niveau des Vormonats liegen, was dem Euro nicht gut bekommen könnte.
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USA | Einzelhandelsumsatz im Januar. Der Konsum dürfte dynamisch angezogen haben. Anleiherenditen könnten steigen und die Aktienbewertungen stauchen.
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USA | Empire State Index im Februar. Die Aktivität im Verarbeitenden Gewerbe im Bundesstaat New York droht deutlich abgenommen zu haben.
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USA | Industrieproduktion im Januar. Analystenerwartungen lassen auf eine robuste Entwicklung hoffen. Starke Daten würden dem US-Dollar zugutekommen.
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USA | NAHB Wohnungsmarktindex im Februar. Die Stimmung unter US-Hausbauern dürfte angesichts hoher Hypothekenzinsen im Keller bleiben.
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Indonesien | Zinsentscheid der Bank Indonesia. Inflation und Kernrate waren zuletzt rückläufig. Der Leitzins dürfte bei 5,75 Prozent bleiben.
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USA | Produzentenpreise im Januar. Sie könnten deutlich gesunken sein, was sich positiv auf die Margen vieler Unternehmen auswirken sollte.
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USA | Baugenehmigungen und Baubeginne im Januar. Zwar sollten wieder mehr Genehmigungen erteilt worden sein, allerdings dürften die hohen Zinsen auf die Nachfrage und die Baubeginne gedrückt haben.
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USA | Philadelphia Fed Business Index. Die fertigende Industrie im Westen der USA könnte geschrumpft sein, was die Treasury-Kurse stützen würde.
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UK | Einzelhandelsumsatz im Januar. Analysten erwarten einen leichten Rückgang, worüber sich das Pfund Sterling wenig erfreut zeigen könnte.
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USA | Conference Board Frühindikator im Januar. Er dürfte auf eine sich weiter eintrübende Konjunktur hindeuten.
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Norwegische Archäologen haben in einem Gräberfeld nordwestlich von Oslo einen Sandsteinblock mit eingeritzten Runen entdeckt. Und der hat es in sich: Die Zeichen werden auf ein Alter von rund 2.000 Jahren geschätzt. Der Fund wäre damit der älteste Runenstein der Welt, einige hundert Jahre älter als vergleichbare Objekte aus Norwegen und Schweden. Er erinnert wohl an eine frühe Nordeuropäerin: Die Inschrift „Idiberug“ bedeutet nach Ansicht von Runologen, dass es sich um einen Grabstein für eine Frau namens Idibera handeln könnte.
Schaffen Sie heute etwas Bleibendes.
Herzlichst
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Ihr Ulrich Stephan
Chef-Anlagestratege Privat- und Firmenkunden
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