Mobile Payment –
worauf Sie sich einstellen müssen

Den großen Durchbruch gab es beim Mobile Payment bisher noch nicht. Doch auf lange Sicht könnte das Bezahlen mit dem Smartphone zur Normalität werden. Wir zeigen, worauf sich der stationäre Handel einstellen muss.

Manche Revolution braucht etwas länger ... Das gilt in Deutschland insbesondere fürs bargeldlose Bezahlen. Lange lag insbesondere bei Zahlungen im stationären Handel Bares vorn. Die Trendwende kam im vergangenen Jahr. 2018 generierten Händler erstmals mehr Umsatz mit Karten als mit Münzen oder Scheinen. Gemessen an der Zahl der Transaktionen liegt Cash mit rund 76 Prozent allerdings weiterhin deutlich vorn.

Dabei ist das Bezahlen mit girocard und Geheimzahl in Supermärkten, Tankstellen und vielen weiteren Geschäften in Deutschland schon seit 1991 flächendeckend möglich. Warum die Deutschen am Point of Sale noch immer so gern zum Baren greifen, ist umfassend untersucht. Verbrauchern geht es demnach vor allem um die Ausgabenkontrolle: Ist die Geldbörse leer, kann man eben nichts mehr kaufen. Der Griff ins Bargeldfach des Portemonnaies ist zudem schnell und unkompliziert. Laut einer aktuellen Bundesbank-Studie dauert eine Barzahlung im Schnitt rund 22 Sekunden, mit Karte und PIN kommen durchschnittlich 29 Sekunden zusammen, mit Karte und Unterschrift dauert der Bezahlvorgang sogar 39 Sekunden.

Rasantes Wachstum in Sicht

Dass die Kartenzahlungen nun Fahrt aufnehmen, könnte an den neuen kontaktlosen Bezahlmöglichkeiten liegen. Sie machen das Zahlen mit Karte spürbar schneller als mit PIN-Eingabe oder Unterschrift. Seit 2017 ist die „girocard kontaktlos“ bundesweit im Umlauf. Laut dem EHI Retail Institute wird aktuell bereits jede zehnte Transaktion im Vorbeigehen bezahlt – Tendenz steigend. Noch einen Schritt weiter geht Mobile Payment, zu Deutsch: mobiles Bezahlen. Dabei übernimmt das Smartphone die Funktion der kontaktlosen Karte.

„Für den stationären Handel und die Gastronomie wird das Thema Mobile Payment in den nächsten Jahren rasant an Bedeutung gewinnen“, prognostiziert Tobias Hasper, Bereichsleiter Region Südwest Geschäfts- und Firmenkundenbetreuung bei der Postbank.

Tobias Hasper, Bereichsleiter Region Südwest Geschäfts- und Firmenkundenbetreuung bei der Postbank
Foto: Postbank (Frei zur Verwendung im Rahmen des eingeräumten Nutzungsrechts)
Der wichtigste Grund: Das Gerät dafür hat mittlerweile so gut wie jeder in der Tasche. Ergebnissen der aktuellen Postbank Digitalstudie zufolge haben die smarten Mobiltelefone bei der Internetnutzung in diesem Jahr erstmals alle anderen Geräte überholt. Es liegt also nahe, auch beim schnellen Bezahlen am Point of Sale auf diesen Trend zu setzen. Mehr als ein Drittel der jüngst vom EHI Retail Institute dazu befragten Verbraucher zeigt sich mobilen Bezahlmöglichkeiten gegenüber aufgeschlossen.

So funktioniert Mobile Payment

Mobile Payment bezeichnet grundsätzlich bargeldlose Bezahlvorgänge, die in der Kassenzone kontaktlos über ein mobiles Endgerät abgewickelt werden. Statt auf Bank- oder Kreditkarte sind die notwendigen Zahlungsdaten dafür im Smartphone oder Tablet des Kunden hinterlegt. Bei der Datenübertragungstechnik gibt es keine Unterschiede. Ob mit Karte oder Smartphone – beim kontaktlosen Bezahlen kommt in der Regel die „Near Field Communication“ (kurz: NFC) zum Einsatz. Handynutzer müssen dafür lediglich die App ihres Mobile-Payment-Anbieters öffnen, ihr mobiles Gerät kurz an das Kassenterminal halten und die Zahlung auf ihrem Endgerät per Fingerabdruck, PIN oder Gesichtserkennung autorisieren. Voraussetzung ist, dass sowohl das Smartphone des Kunden als auch das Terminal des Händlers NFC-fähig sind. Die Bezahldaten werden in Sekundenschnelle verschlüsselt zwischen den Geräten übermittelt. Der entsprechende Geldbetrag wird dann entweder per Lastschrift direkt vom Girokonto oder von einem aufladbaren Guthaben-Konto in der App des Zahlungsdienstleisters abgebucht.

Neben bankeigenen App-Lösungen zum Mobile Payment, wie sie zum Beispiel von der Postbank, den Volks- und Raiffeisenbanken sowie den Sparkassen bereitgestellt werden, tummeln sich auch etliche bankenunabhängige Angebote auf dem Markt, etwa Google Pay, Apple Pay oder Payback Pay.

Genau hier liegt derzeit noch ein Problem.

„Wenn wir derzeit mit unseren Kunden aus Handel und Gastronomie über das Thema Mobile Payment sprechen, stellen wir eine große Unsicherheit bezüglich der verschiedenen Mobile-Payment-Lösungen fest“, sagt Tobias Hasper. Händlern, die sich dafür interessieren, ihren Kunden die Möglichkeit zum mobilen Bezahlen anzubieten, gibt Postbank Experte Hasper diese Tipps:

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