Auto-Abo – für wen lohnt es sich?

Alles inklusive außer Tanken: Das neueste Tesla Model 3 zum monatlichen Paketpreis einschließlich Steuern und Versicherung fahren. Mit solchen Angeboten locken die Mobility-Start-ups finn.auto, like2drive sowie Cluny – und jetzt auch Tchibo. Der Kaffeeröster weitet damit sein Non-Food-Konzept auf einen spannenden Zukunftsmarkt aus. Auto-Abos sind flexibel, kosten unter dem Strich meist weniger als Leasing-Verträge und stellen unter Umständen eine interessante Alternative zum Autokauf dar.

E-Auto neben „Feine Milde“ – Tchibo macht elektromobil

Der Hamburger Traditionsröster Tchibo ist schon länger für sein breites Sortiment bekannt: Vom Schlafanzug über das Fitnessgerät bis hin zur Campingausrüstung finden Kunden im Onlineshop sowie in den Filialen eine große Produktvielfalt vor. Der nächste Verkaufshit soll ein All-inclusive-Abonnement für das Auto sein. Tchibo startet mit zwei Modellen, die im E-Auto-Abo bestellbar sind: das Tesla Model 3 Standard Range Plus und der Fiat 500 e ICON. Wem der Einstiegspreis mit rund 40.000 Euro für den Tesla bzw. 23.500 Euro beim Fiat zu hoch ist, kann den Neuwagen „abonnieren“ – sprich: für eine festgelegte Dauer mieten.

Wie bei Auto-Abos üblich, sind die Fixkosten im monatlichen Pauschalpreis inklusive. Sie bezahlen nur für das Aufladen des leeren Akkus nach Verbrauch. Komplett neu erfindet Tchibo die All-inclusive-Flat allerdings nicht, vielmehr verlässt sich der Anbieter dabei auf seinen Partner like2drive. Das Start-up ist bereits seit Februar 2018 auf dem Markt und gehört zur Unternehmensgruppe Fleetpool.

Tesla Model 3 im Auto-Abo – was sind die Kosten?

In der Elektromobilitäts-Branche zählt Tesla als Innovationstreiber, auch wenn Konkurrenten wie VW und Renault mittlerweile mit höheren Verkaufszahlen auf der Überholspur fahren. Der US-Autobauer produzierte im ersten Quartal 2021 insgesamt 180.338 Fahrzeuge – und übertraf damit seine bisherigen Produktionsrekorde. Dafür verantwortlich waren allein die Modelle 3 und Y, denn die Modelle S und X wurden in der Zwischenzeit aufgefrischt.

Ein Tesla Model 3 Standard Range Plus erhalten Sie derzeit bei mehreren Anbietern zu diesen Konditionen im Auto-Abo (Stand 04/2021):

  Tchibo finn.auto like2drive
Monatsrate 777 € 799 € 879 €
Laufzeit 12 Monate oder 24 Monate 6 Monate 36 Monate
Freikilometer 10.000 km (12 Monate) bzw. 20.000 km (24 Monate) 6.000 km
30.000 km
Pkw-Übernahme
  • Selbstabholung kostenlos
  • optionale Zustellung für 199 Euro
  • Haustürlieferung kostenlos
  • Selbstabholung kostenlos
  • optionale Zustellung für 199 Euro

Kaufen, leasen oder abonnieren – was empfiehlt sich für wen?

Auto-Abos werden auch als All-inclusive-Flat beworben – weil die laufenden Fixkosten bereits mit dem monatlichen Pauschalpreis abgegolten sind. Die Anbieter wie jetzt auch Tchibo kümmern sich um die jahreszeitgerechte Bereifung und zahlen für Wartung, Kfz-Versicherung, Inspektionen etc. Bei einem Tesla Model 3 Standard Range Plus belaufen sich die Fixkosten laut ADAC immerhin auf 666 Euro im Monat. Mehrere Wege führen also zu einem neuen Auto – welche Variante für Sie die beste ist, hängt in erster Linie von persönlichen Vorlieben und der individuellen Situation ab.

Auto-Abo?

Ein Auto-Abo ermöglicht es Ihnen, kurzfristig mobil zu sein. Darüber hinaus bleiben die monatlichen Kosten kalkulierbar. Sie brauchen sich außerdem keine Gedanken über einen späteren Verkauf zu machen. Den Bestellvorgang wickeln die Anbieter unkompliziert online ab und schon nach kurzer Wartezeit nehmen Sie Ihr Wunschmodell entgegen – so viel zu den Vorteilen.

Allerdings ist bei dieser Form des Autofahrens zu bedenken, dass es sich bei dem Fahrzeug nicht um Ihr Eigentum handelt. Für Vielfahrer fallen zudem gegebenenfalls Mehrkosten an, wenn Sie das Kilometerpaket bereits vor Ende der Laufzeit ausgeschöpft haben.

Für wen lohnt es sich?

Ein Auto-Abo lohnt sich meist, wenn Sie nur für einen bestimmten Zeitraum ein Fahrzeug benötigen – etwa, wenn Sie vorübergehend zu einem anderen Arbeitsort pendeln müssen. Eine Pkw-Flat im Abonnement ist vergleichsweise günstiger, als ein Auto für mehrere Monate zu mieten. Außerdem bietet Ihnen ein Abo die Möglichkeit, einen schicken Neuwagen zu fahren. Damit können Sie das Fahrzeug Ihrer Wahl im Alltag testen, bevor Sie sich eventuell für einen Kauf entscheiden. Wobei die Auswahl je nach Anbieter eher übersichtlich ausfällt – bei Tchibo sind es aktuell lediglich zwei Modelle.

Klassisches Leasing

Ein Leasing-Vertrag bindet Sie finanziell länger an ein Fahrzeug, da die Laufzeiten meist auf zwei bis fünf Jahre festgelegt sind. Darüber hinaus ist häufig eine Anzahlung in Höhe von 10 bis 30 Prozent des Neupreises erforderlich. Wie beim Auto-Abo besteht der Vorteil darin, dass Sie stets die neuesten Modelle fahren können.

Leasing-Verträge erscheinen auf den ersten Blick oftmals günstiger als Auto-Abos. Bei der Rechnung sind allerdings die monatlichen Fixkosten zu berücksichtigen. Das Tesla Model 3 mit Standard-Reichweite kostet beispielsweise beim Anbieter Sixt Leasing 1.626 Euro im Monat. Dieser Preis gilt bei einer Laufzeit von 12 Monaten Laufzeit mit 10.000 Freikilometern und 0 % Anzahlung (Stand 04/2021). Bei einer längeren Vertragslaufzeit von 36 Monaten reduziert sich die Monatsrate auf 708 Euro und ist damit zunächst niedriger als das Auto-Abo von Tchibo. Hinzu kommen allerdings die Fixkosten wie Kfz-Steuer, Versicherung, GEZ, Inspektionen und Reifen. Beim Leasing besteht jedoch die Option, ein Full-Service-Paket gegen einen monatlichen Aufpreis zu vereinbaren. Damit sind die Kosten für Wartungen, Verschleißreparaturen und Inspektionen inklusive.

Für wen lohnt es sich?

Leasing empfiehlt sich für Fahrer, die sich Ihr Fahrzeug nach eigenen Wünschen konfigurieren möchten – denn diese Optionen bieten Auto-Abos in der Regel nicht. Da Sie das Auto nur leasen, brauchen Sie nicht für den vollen Kaufpreis aufzukommen. Wenn Sie das Auto gewerblich nutzen, lassen sich die Leasingraten darüber hinaus steuerlich als Betriebsausgaben absetzen.

Tipp

Ob Auto-Abo oder Leasing: Nach der vereinbarten Vertragslaufzeit geben Sie das Auto zurück an den jeweiligen Anbieter. Dieser stellt einen Gutachter, der den Leihwagen auf Schäden prüft. Es empfiehlt sich, eine gewisse Summe zur Schadensregulierung zur Seite zu legen. Sie sind als Vertragspartner dazu verpflichtet, eventuell entstandene Mängel (i. d. R. alles, was über normale Gebrauchs- und Verschleißspuren hinausgeht) und den daraus entstehenden geringeren Fahrzeugwert auszugleichen.

Autokauf mit Kredit

Die meisten Autokäufer finanzieren ihren Neuen oder Gebrauchten beispielsweise mit einem Autokredit auf Raten. Die Konditionen für einen spezifischen Autokredit sind günstiger, weil Ihr Fahrzeug der Bank als Sicherheit dient.

Je nachdem, für welches Auto Sie sich entscheiden, fallen die monatlichen Raten relativ niedrig aus. Das ist vor allem bei Gebrauchtwagen der Fall. Für ein neues Tesla Model 3 zum Preis von 40.000 Euro beträgt die monatliche Rate mit einem Postbank Autokredit rund 506 Euro – bei einer Laufzeit von sieben Jahren und einem effektiven Jahreszins von 1,75 Prozent. Wenn Sie ein Fahrzeug beim Händler erwerben, können Sie möglicherweise dank Kredit von der Bank einen Barzahler-Rabatt aushandeln.

Zu der Kreditrate addieren sich die monatlichen Fixkosten – insbesondere der Wertverlust ist bei einem eigenen Auto nicht zu unterschätzen. Im ersten Jahr verlieren viele Neuwagen rund 25 Prozent im Vergleich zum Kaufpreis. Bei gebrauchten Fahrzeugen fällt der Wertverlust wiederum moderater aus.

Für wen lohnt es sich?

Ein Autokauf mit Kredit kommt immer dann in Betracht, wenn Sie Eigentümer des Fahrzeugs werden und langfristig Ihr Traumauto fahren möchten. Mit Bezahlung der letzten Kreditrate gehört das Auto Ihnen. Sie sind keinem Dritten gegenüber Rechenschaft über etwaige Mängel wie kleine Kratzer schuldig. Gerade die Finanzierung eines Gebrauchtwagens ist oftmals günstiger als ein Auto-Abo oder Leasing. Weil es sich um einen zweckgebundenen Kredit handelt, profitieren Sie zudem von besseren Konditionen.