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Sehr geehrte Damen und Herren,
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die USA und China senken vorübergehend Zölle, die Eigenkapitalrendite ist in den USA am höchsten, und die US-Zollpolitik beeinflusst die Platinpreise.
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Die am Wochenende in Genf zwischen den USA und China ausgehandelte Zolleinigung wurde von den Aktienmärkten durchweg positiv aufgenommen. Hauptbestandteil der zunächst für 90 Tage geltenden Vereinbarung ist eine Senkung der gegenseitigen Importzölle auf die meisten Waren um jeweils 115 Prozentpunkte: Die USA senken ihre Importzölle von 145 auf 30 Prozent und China setzt seine Importzölle im Gegenzug von 125 auf 10 Prozent herunter. Darüber hinaus werden die Handelsgespräche fortgeführt. Der Hang Seng Index schloss gestern drei Prozent im Plus, der Hang Seng Tech Index verzeichnete mit 5,2 Prozent seinen größten Tagesgewinn seit zwei Monaten. Auch im US-Handel führten Tech-Aktien die Kursrally an. Nachdem viele Anleger ihre Untergewichtungen bei Aktien in den vergangenen Wochen schrittweise reduziert haben, könnte eine weitere Annäherung an eine neutrale Positionierung die Kurserholung kurzfristig weiter stärken. Ich rechne aber weiterhin mit starken Schwankungen, denn eine endgültige Einigung steht noch aus. Ein Blick zurück in den Handelskonflikt während Trumps erster Amtszeit 2018 zeigt, dass Verhandlungen trotz anfänglicher Einigungen auch scheitern können. Darüber hinaus könnten demnächst sektorale Zölle auf Arzneimittel, Halbleiter und Kupfer angekündigt werden und die Anlegerstimmung dämpfen.
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Die höhere Bewertung von US-Aktien beruht auf mehreren Faktoren. Besonders hervorzuheben ist die weltweit höchste Eigenkapitalrendite der US-Unternehmen: 2024 lag diese im S&P 500 durchschnittlich bei rund 20 Prozent, während sie in anderen Industrieländern nur etwa zwölf Prozent betrug. Diese Differenz resultiert vor allem aus den höheren Gewinnspannen der US-Unternehmen. Zudem benötigen sie weniger Anlagevermögen, um den gleichen Umsatz zu erzielen. Da höhere Importzölle jedoch die Margen vieler US-Unternehmen belasten könnten, glaube ich nicht, dass die Firmen in den USA ihren Vorsprung bei der Eigenkapitalrendite in naher Zukunft ausbauen werden. Dies ist einer der Gründe, warum der Bewertungsaufschlag von US-Aktien nicht weiter steigen sollte.
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Die japanische Wirtschaft verliert an Schwung, wie die Wirtschaftsbeobachterumfrage zeigt. Der entsprechende Index sank von 45,1 im März auf 42,6 im April – den niedrigsten Stand seit Februar 2022 nach vier rückläufigen Monaten in Folge. Der Rückgang war breit gefächert. Besonders der Einzelhandel und der Wohnungsmarkt setzten die konsumbezogenen Komponenten unter Druck. Zusätzlich belasteten der Dienstleistungssektor, das Verarbeitende Gewerbe und die Beschäftigung den Gesamtindex. Der Index für die Wirtschaftsaussichten fiel von 45,2 im März auf 42,7 im April und somit auf den niedrigsten Wert seit vier Jahren. Das Verarbeitende Gewerbe verzeichnete einen starken Rückgang um 7,2 Punkte. Dieser breit angelegte Rückgang spiegelt die wachsende Besorgnis über die US-Handelspolitik wider. Eine durch Zölle ausgelöste globale Konjunkturverlangsamung könnte der exportorientierten japanischen Industrie schaden. Zudem verteuert der starke Yen japanische Güter im Ausland. Hoffnung geben erste Deals der USA mit Großbritannien und China, die für bessere Stimmung an den Aktienmärkten sorgten. Allerdings gibt es derzeit keine Klarheit über ein mögliches Abkommen zwischen den USA und Japan. Zudem liegen die Zölle nach den bisherigen Deals weiterhin über dem Niveau von vor den Zollstreitigkeiten. Im aktuellen Marktumfeld bieten japanische Aktien wenig Aufwärtspotenzial. Handelspolitische Änderungen könnten jedoch Chancen eröffnen.
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Die Platinpreise standen zuletzt stark unter dem Einfluss der US-Zollpolitik. Anfang April starteten sie fest mit rund 1.000 US-Dollar je Feinunze, da Vorziehkäufe von US-Verbrauchern die Notierungen vor der Verkündung der US-Zollpolitik am 2. April stützten. Da Edelmetalle jedoch von den US-Zöllen ausgenommen wurden, bauten die Verbraucher ihre Lagerbestände teilweise wieder ab. Zusätzlich dämpften die US-Zölle auf Autos und Autoteile die Erwartungen der Automobilindustrie hinsichtlich des Platinverbrauchs. Infolgedessen fiel der Platinpreis auf 899 US-Dollar je Feinunze, bevor er sich nach der Verkündung einer 90-tägigen US-Zollpause zu Beginn dieser Woche auf 1.007 US-Dollar je Feinunze erholte. Obwohl die Notierungen von der gestern verkündeten Deeskalation im Handelsstreit zwischen den USA und China hätten profitieren sollen, sank der Platinpreis stattdessen um mehr als zwei Prozent. Damit folgte er dem kollektiven Rücksetzer der Edelmetallpreise, der durch den dreiprozentigen Kursverlust der Goldpreise aufgrund der Auflösung von Positionen in „sicheren Häfen“ ausgelöst wurde. Seit mehr als sechs Monaten bewegt sich Platin nun zwischen 900 und 1.000 US-Dollar je Feinunze. Wenig deutet darauf hin, dass sich dies bald ändern wird.
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München ist, wie wir alle wissen, die nördlichste Stadt Italiens – eine weltoffene Metropole, in der es sich für Einheimische und Zugereiste gut leben lässt. Oder doch nicht? In der Umfrage eines Online-Portals wählten über 12.500 internationale Fachkräfte („Expats“) München jetzt zur unfreundlichsten Stadt der Welt. In der Kategorie Freundlichkeit belegte die Isar-Metropole mit Rang 53 den allerletzten Platz, beim allgemeinen Willkommensgefühl reichte es nur für Rang 52. Zudem berichten zwei Drittel der Teilnehmer von großen Schwierigkeiten, in München Freunde zu finden. Ein schwacher Trost aus bayerischer Sicht: Hamburg, Berlin und Frankfurt schneiden kaum besser ab. Besonders wohl fühlen sich die Expats dagegen weiter südlich – ihr Favorit ist das spanische Málaga, gefolgt von Mexiko-Stadt, Alicante und Valencia.
Ich wünsche Ihnen einen weltoffenen Tag.
Herzlichst
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Ihr Ulrich Stephan
Chef-Anlagestratege Privat- und Firmenkunden
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