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Postbank
 
19. Februar 2024
Morgenkommentar
 
 
 
 
 
Sehr geehrte Damen und Herren, 
der STOXX-600-Index markiert ein Allzeithoch, Chinas goldene Woche schiebt die Binnennachfrage an, und die Goldpreise schwanken um die Marke von 2.000 US-Dollar je Feinunze.
 
 
 
Aktien Europa: Berichtssaison beschert Allzeithoch 
Der STOXX 600 Index – der die 600 größten europäischen Unternehmen listet – erreichte am Freitag ein Allzeithoch. Grund für die Hausse ist die aktuell gut laufende Berichtssaison für das vierte Quartal 2023, und das obwohl Analysten aktuell von einem Rückgang der Gewinne um 5,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal ausgehen. Die Stimmung hat sich jedoch in den vergangenen Wochen bereits aufgehellt; Ende Januar war noch ein Rückgang um fast neun Prozent erwartet worden. Wenn man die Energiebranche herausrechnet, beträgt der erwartete Gewinn für das Quartal sogar 0,2 Prozent. Von den 143 Unternehmen, die ihre Gewinne bereits präsentiert haben, übertraf zudem mehr als die Hälfte die Gewinnerwartung der Analysten, im Schnitt um 6,7 Prozent. Im Mittel seit 2012 waren es lediglich 5,8 Prozent. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 12,9 handelt der STOXX 600 aktuell zehn Prozent unter dem Mittel der letzten zehn Jahre. Bei anhaltend positiven Nachrichten dürfte der Index auch weiterhin Rückenwind erhalten.
 
 
 
 
China: Goldene Woche mit goldenen Zahlen 
Erste Daten aus China über die Aktivitäten während des Neujahrsfestes zeichnen ein robustes Bild der Verbraucher. In den ersten sechs Tagen des Festes wurden über 61 Millionen Zugreisen gebucht – ein Anstieg von über 60 Prozent im Vergleich zu den Festtagen vor einem Jahr. Nach Angaben des Handelsministeriums kletterten auch die Hotelbuchungen auf großen chinesischen E-Commerce-Plattformen um mehr als 60 Prozent. Ein bekannter Lieferdienst gab hinsichtlich der Verbraucherausgaben ein Plus von 36 Prozent bekannt, aber auch Restaurants sahen sich einem sprunghaften Anstieg der Nachfrage gegenüber. Die Reisedaten sind eine willkommene Abwechslung für Anleger, nachdem Wachstumssorgen und deflationäre Tendenzen zuletzt die Nachrichtenlage beherrscht hatten. Die Börse in Hongkong legte nach ihrer Wiedereröffnung am vergangenen Mittwoch zu und schloss die Woche in Euro gerechnet vier Prozent höher. Sollte sich die Stimmung der Verbraucher nachhaltig aufhellen, dürften chinesische Aktien weiteres Potenzial haben.
 
 
 
 
Gold schwankt um die 2.000er-Marke 
Die Goldpreise sanken vergangene Woche erstmals seit dem 13. Dezember unter 2.000 US-Dollar je Feinunze. Auslöser für einen Kurssturz von 40 US-Dollar je Feinunze waren die Daten zur Verbraucherpreisinflation in den USA. Infolge der unerwartet hohen Inflationsrate stiegen die Renditen der US-Staatsanleihen an, was die zinslose Anlage in Gold ceteris paribus unattraktiver machte. Nach schwachen Daten zu den Einzelhandelsumsätzen in den USA, die am Donnerstag veröffentlicht wurden, konnten die Goldpreise die Marke von 2.000 US-Dollar je Feinunze wiedererobern. Am Freitag rutschte das edle Metall dann nach Daten, die auf einen unerwartet starken Anstieg der Erzeugerpreise in den USA hindeuteten, zeitweise wieder darunter. Auf kurze Sicht dürfte die Wechselwirkung zwischen den Veränderungen der Erwartungen an die Geldpolitik der US-Notenbank Fed beziehungsweise den daraus folgenden Bewegungen an den Anleihemärkten und den Goldpreisen erhalten bleiben. Je stärker Konjunkturdaten auf eine anhaltend restriktive Geldpolitik der Fed hindeuten, desto mehr werden die Goldpreise belastet und umgekehrt. Mittelfristig sollte Gold aber spätestens dann Aufwärtspotenzial besitzen, wenn die Zinswende der Fed tatsächlich vollzogen wird.
 
 
 
 
Schweizer Franken könnte Stütze verlieren 
In der Schweiz sank die Inflationsrate im Januar von 1,7 auf 1,3 Prozent und bliebt den achten Monat in Folge innerhalb des Zielbands der Schweizer Nationalbank (SNB). Die Kernrate – ohne Energie und Lebensmittel – sank von 1,5 auf 1,2 Prozent. Es wird somit wahrscheinlicher, dass die SNB ihre Interventionen am Devisenmarkt bald beenden dürfte, die den Schweizer Franken aufwerten lassen und so die Inflation eindämmen sollen. Die SNB könnte zudem die erste Notenbank eines G-10-Landes sein, die die Zinsen senkt: An den Zinsterminmärkten wird die Wahrscheinlichkeit für eine Senkung des Leitzinses bereits am 21. März auf 70 Prozent taxiert. Festverzinsliche Anlagen in der Schweiz würden infolgedessen unattraktiver werden. Der Schweizer Franken wertete zum Euro auf ein Zwei-Monats-Tief ab und könnte weiteres Abwertungspotenzial aufweisen, falls die Zins- und Renditedifferenzen zwischen der Eurozone und der Schweiz wachsen.
 
 
 
 
Was diese Woche wichtig wird
Im Laufe der Woche, Berichtssaison
 
 
 
Europa | 65 STOXX-600-Unternehmen legen Quartalszahlen vor, darunter Deutsche Telekom, BASF, Allianz, Mercedes-Benz Group, Rolls-Royce Holdings, AXA, Danone, Fresenius, HSBC, Rio Tinto Group und Barclays.
 
 
USA | 54 Konzerne aus dem S&P 500 berichten, darunter Berkshire Hathaway, Booking Holdings, Intuit, Moderna, Synopsys, Nvidia, Palo Alto Networks, Walmart, Medtronic und The Home Depot. 
 
 
Montag
 
 
USA | Feiertag. Die Börse bleibt geschlossen.
 
 
Dienstag
 
 
China | Zinsentscheid der People’s Bank of China. Während der einjährige Referenzzinssatz für mittelfristige Kredite für Unternehmen und Haushalte (LPR) bei 3,45 Prozent belassen werden könnte, erwarten Analysten eine Senkung des fünfjährigen Leitzinses – der als Referenz für Hypothekarkredite dient – von 4,2 auf 4,1 Prozent. Es ist jedoch fraglich, ob eine solch geringfügige Anpassung signifikante Auswirkungen auf die Immobiliennachfrage und den Konsum haben wird. Sollte die Zentralbank jedoch angesichts der deflationären Tendenzen nicht tätig werden, könnten sich die Anleger enttäuscht zeigen.
 
 
Mittwoch
 
 
USA | Protokoll zur Fed-Sitzung vom 31. Januar. Es wird weitere Einblicke in die Diskussionen auf der letzten Fed-Sitzung geben – besonders im Hinblick auf den Zeitpunkt der ersten Zinssenkung. Marktteilnehmer taxieren die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung vor Juni dieses Jahres auf über 35 Prozent. In Anbetracht der soliden Wirtschaftsdaten scheint dies jedoch zu ambitioniert. Wenn die Marktteilnehmer ihre Erwartungen anpassen, könnten die Renditen von US-Staatsanleihen und der US-Dollar steigen.
 
 
Donnerstag
 
 
Industrieländer | Vorläufige Einkaufsmanagerindizes im Februar. Die Indikatoren für das Verarbeitende Gewerbe haben sich zuletzt erholt: Der globale Einkaufsmanagerindex stieg im Januar auf ein 16-Monats-Hoch von 50 Punkten; die Komponente für Auftragseingänge lag knapp darunter. Die Stimmungsindikatoren könnten sich auch im Februar leicht verbessert haben. Die Tätigkeit im Dienstleistungssektor sollte weiterhin robust gewachsen sein. Angesichts der weltweit rückläufigen Teuerungsraten dürften sich die Märkte über starke Daten freuen.
 
 
Freitag
 
 
Japan | Feiertag. Die Börse bleibt geschlossen.
 
 
 
Zahl des Tages: 50
Mähroboter ziehen heutzutage in vielen Vorgärten ihre Kreise. Das ist praktisch, aber ein Problem für Igel, die sich an den scharfen Klingen verletzen können. Um die Igel besser zu schützen, rekrutierte Sophie Lund Rasmussen von der Universität Oxford 50 Tiere aus einer Igelstation und beobachtete, wie sie auf die Begegnung mit einem (klingenlosen) Mähroboter reagierten. Auf Basis des beobachteten Verhaltens, vom Weglaufen bis zum Einrollen, entwickelte die Biologin mit ihrem Team einen Crashtest-Dummy-Igel aus Kunststoff – der soll den Roboterherstellern helfen, ihre Geräte künftig igelfreundlicher zu gestalten.
 
Bleiben Sie heute vorsichtig.
 
Herzlichst
 
 
 
Unterschrift Dr. Stephan
Ihr Ulrich Stephan
Chef-Anlagestratege Privat- und Firmenkunden
 
 
 
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