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Postbank
 
26. April 2024
Morgenkommentar
 
 
 
 
 
Sehr geehrte Damen und Herren, 
die Berichtssaison in den USA verläuft bisher überwiegend positiv, wenige Titel tragen die starke Wertentwicklung des DAX, und der Preisboden bei Platin könnte nah sein.
 
 
 
Berichtssaison USA: Wachstum überwiegt 
30 Prozent der Marktkapitalisierung des S&P 500 haben bereits ihre Zahlen für das erste Quartal vorgelegt. Vier von fünf Unternehmen übertrafen die Analystenerwartungen, im Schnitt um fast zehn Prozent. Insgesamt wird für die S&P 500-Unternehmen mit einem durchschnittlichen Gewinnplus von 3,3 Prozent gerechnet; ohne den Energie-Sektor sind es sechs Prozent. Vor allem für die Wachstums-Sektoren werden hohe Gewinnzuwächse erwartet. Bei den Branchen Zyklische Konsumgüter und Informationstechnologie dürften es um die 20 Prozent werden, während Kommunikationsdienstleister sogar auf fast 30 Prozent kommen könnten. Für das Gesamtjahr 2024 werden im Bereich Zyklische Konsumgüter Gewinnsteigerungen von über zehn Prozent, für die anderen beiden genannten Sektoren mehr als 17 Prozent erwartet. Daher ist das erhöhte Kurs-Gewinn-Verhältnis – das je nach Branche 12 bis 35 Prozent über dem Zehn-Jahres-Schnitt liegt – gut begründet.
 
 
 
 
DAX: wenige Firmen tragen das Gewinnwachstum 
Die Wertentwicklung des DAX von gut 13 Prozent in den vergangenen zwölf Monaten kann sich sehen lassen. Hauptverantwortlich dafür sind gerade einmal fünf Titel, die zusammen über 80 Prozent zur Performance beigetragen haben. Auch die Gewinne der im Index gelisteten Unternehmen sind sehr konzentriert. Die Sektoren Zyklischer Konsum – überwiegend Automobilunternehmen –, Finanzen und Industrie sollen laut Schätzungen 2024 und 2025 gemeinsam pro Jahr zwei Drittel der Gesamtgewinne liefern. Analysten prognostizieren den Konzernen im Bereich Zyklischer Konsum jedoch über die zwei Jahre unter dem Strich kein Gewinnwachstum. Finanzunternehmen dagegen sollen ihre Profite in diesem Jahr um zehn und im kommenden Jahr um elf Prozent steigern; für Industriewerte werden sogar 20 beziehungsweise 17 Prozent erwartet. Die Schätzungen erscheinen mir ambitioniert, aber erreichbar. Gleiches gilt für die Schätzungen der Analysten für das durchschnittliche Gewinnwachstum der DAX-Unternehmen für die Jahre bis 2026 von 2, 13 und 11 Prozent. Insgesamt halte ich dieses Wachstum jedoch eher für das Ergebnis des Best-Case- und nicht des Basis-Szenarios.
 
 
 
 
Gemischte Fundamentaldaten für Platin 
Platin ist mit rund 900 US-Dollar je Feinunze mehr als acht Prozent günstiger als zu Jahresbeginn. Dabei deuten Fundamentaldaten nicht eindeutig auf fallende Preise hin: Einerseits sind die Bestände an börsengehandelten, mit physischem Platin hinterlegten Zertifikaten seit Januar moderat gesunken. Zudem prognostizieren Analysten, dass 2024 die industrielle Nachfrage nach Platin aus der Glasindustrie verglichen mit 2023 um zehn Prozent sinken dürfte. Andererseits importierten China und Hongkong im ersten Quartal so viel Platin wie seit 2017 nicht mehr. Auch die Importe der USA steigen bis dato weiter, nachdem sie 2023 mit 1,23 Millionen Feinunzen bereits so hoch waren wie zuletzt vor 20 Jahren. Entscheidend für den Druck auf die Platinpreise könnten Positionen an den US-Terminbörsen sein. Im März hielten spekulativ orientierte Anleger Verkaufspositionen von mehr als 1,02 Millionen Feinunzen – so viel wie zuletzt vor fünf Jahren. Bei 850 US-Dollar je Feinunze dürften viele Produzenten jedoch nicht mehr kostendeckend fördern können; ein Preisboden sollte entsprechend nah sein. Mittelfristig sollten die Preise Aufwärtspotenzial besitzen, auch wegen der steigenden Bedeutung als Katalysator bei der Wasserstoffelektrolyse.
 
 
 
 
Australien: Unterschiede an der Spitze 
Der australische Leitindex S&P/ASX 200 hat Anlegern seit November 2023 eine Rendite von etwa 16 Prozent in Euro beschert. Mit Blick auf die beiden nach Marktkapitalisierung wichtigsten Sektoren treten jedoch deutliche Performance-Unterschiede zutage. Während Australiens Finanzbranche – die gut ein Drittel des Index ausmacht – die Rally maßgeblich antrieb, blieben Rohstoff-Unternehmen – 22 Prozent des Index – zum Teil deutlich zurück. Die Entwicklung spiegelt sich auch in den aktuellen Bewertungen wider. Das für die kommenden zwölf Monate erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) der Finanztitel liegt mit 15,7 rund 15 Prozent über ihrem Zehn-Jahres-Durchschnitt – Rohstoffwerte werden mit einem KGV von 12,1 rund acht Prozent unter dem langfristigen Mittel gehandelt. Weiteres Aufholpotenzial könnte sich ergeben, sollten sich die Gewinnwachstums-Erwartungen von lediglich 1,5 Prozent in den kommenden Quartalen als zu niedrig erweisen. Immerhin dürften auch Australiens Rohstoffexporteure – beispielsweise Exporteure von Eisenerz, Kupfer und Mineralien wie Lithium – von der sich abzeichnenden Erholung der Weltwirtschaft sowie von globalen Investitionen in die Energietransformation profitieren.
 
 
 
 
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Zahl des Tages: 7 
Eine Niederlage als Chance sehen: Das könnte man zum Beispiel von Roger lernen. Der taiwanische Labrador Retriever fiel einst durch die Prüfung für Drogenhunde, weil er zu verspielt war. Heute ist Roger der vermutlich berühmteste Spürhund der Insel und besitzt ein Zertifikat der Internationalen Rettungshunde Organisation. In bislang sieben Missionen half er beim Aufspüren von Katastrophenopfern, zuletzt beim großen Erdbeben auf Taiwan Anfang April. Mit acht Jahren steht der Vierbeiner jetzt kurz vor der Pensionierung: Sein Arbeitgeber, die Feuerwehr von Kaohsiung, schickt ihre Rettungshunde mit neun in den verdienten Ruhestand.
 
Zeigen Sie heute Ihre Spürnase.
 
Herzlichst
 
 
 
Unterschrift Dr. Stephan
Ihr Ulrich Stephan
Chef-Anlagestratege Privat- und Firmenkunden
 
 
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