Banking & Finanzierung

Geldanlage: Das Comeback des Firmenfestgelds

Wie Unternehmen Liquiditätsreserven jetzt ertragreich anlegen können.

Es ist eine gewaltige Summe: Berechnungen des „Handelsblatts“ zufolge verfügten allein die DAX-Konzerne zuletzt über Cashreserven (Bargeld und kurzfristige Bankeinlagen) in Höhe von 259 Milliarden Euro. Das ist fast doppelt so viel wie vor zehn Jahren. Gründe, Cash zu horten, gibt es aktuell für Unternehmen aller Größenordnungen etliche, allen voran die Angst vor der erwarteten Rezession.

So schön sich ein Liquiditätspolster gerade in unsicheren Zeiten anfühlen mag, es stellt Firmen vor eine grundsätzliche Frage: „Wohin mit dem Geld?“ Traditionell parken Unternehmen ihre Cashreserven kurzfristig auf Tages- und Festgeld- beziehungsweise Termingeldkonten oder in Geldmarktfonds. In den vergangenen Jahren war das aufgrund der Niedrig- und Minuszinsphasen, die zeitweise mit Verwahrentgelten für größere Einlagen bei Geschäftsbanken einhergingen, unattraktiv. Laut dem „Corporate Cash Barometer“ der internationalen Wirtschaftskanzlei Freshfields Bruckhaus Deringer kostete die Lagerung liquider Mittel in Höhe von 688 Milliarden Euro die deutschen Unternehmen im Minuszinsjahr 2021 rund 734 Millionen Euro.

Nach der im Juli 2022 von der Europäischen Zentralbank eingeläuteten Zinswende sind Zinsanlagen unterdessen aber wieder interessanter geworden. Dem „Deutschland-Monitor Unternehmensfinanzierung“ der Deutschen Bank vom September 2023 zufolge haben die Zinsen für Termineinlagen mit 3,2 Prozent mittlerweile den höchsten Stand seit der Finanzkrise erreicht. Jene für Sichteinlagen hinken hingegen mit 0,6 Prozent noch deutlich hinterher, obwohl auch das der höchste Wert seit 2011 ist. Aufgrund der rekordhohen Zinsdifferenz im zweiten Quartal wurden von den Unternehmen in starkem Umfang Sichteinlagen durch Termineinlagen substituiert.


Die Vorteile von Fest- bzw. Termingeld liegen auf der Hand: Sie bieten eine Zinsgarantie und das Kapital ist je nach Laufzeit zu einem bestimmten Zeitpunkt wieder verfügbar, und dies bei einem vergleichsweise niedrigen Verlustrisiko. Denn in Deutschland sichert für den Fall einer Bankenpleite die gesetzliche Einlagensicherung je Bank Einlagen bis 100.000 Euro je Einleger ab. Darüber hinaus gehören die meisten Banken freiwilligen Einlagensicherungssystemen an, die einen noch weitergehenden Kapitalschutz bieten. Im Rahmen des Einlagensicherungssystems der privaten Banken, dem zum Beispiel die Postbank als Niederlassung der Deutschen Bank angehört, gilt ein Schutzumfang von aktuell maximal 50 Millionen Euro für Unternehmen.

Realrenditen im Blick behalten

Bei aller Freude über gestiegene Zinsen sollte nicht vergessen werden, dass die Realrenditen festverzinslicher Anlagen aufgrund der hohen Inflation zuletzt noch immer negativ waren. Vor diesem Hintergrund könnte es sich für entsprechend risikobereite Anleger anbieten, mittel- bis langfristig nicht benötigte Liquiditätsreserven zum Erhalt oder Aufbau des Betriebsvermögens in Teilen auch in risikoreichere Anlagen zu investieren, die größeres Renditepotenzial bieten, etwa Aktien oder Anleihen. Grundsätzlich empfiehlt sich dabei eine möglichst breite Streuung des Anlagekapitals über verschiedene Anlageklassen und Regionen. Vergleichsweise bequem ist dies mit Investmentfonds und ETFs zu erreichen. Zudem können hier Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigt werden. Wichtig: Einer entsprechenden Anlageentscheidung sollten auf jeden Fall eine detaillierte Liquiditätsplanung und ein Beratungsgespräch mit der Bank vorausgehen. Termingeld könnte in diesem Zusammenhang einen interessanten Baustein im Rahmen einer breiten Diversifizierung des Anlagevermögens darstellen.

Risikohinweis

Jede Anlage in Wertpapieren ist mit Risiken verbunden. Die Anlage ist nicht garantiert, Schwankungen des Marktes können zu Kursverlusten bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen. Über die speziellen Risiken des jeweiligen Wertpapierproduktes informieren Sie die jeweiligen gesetzlich vorgeschriebenen Verkaufsunterlagen. Diese sind auf www.postbank.de abrufbar, wenn Sie dort in der Suche die ISIN/WKN des Produktes eingeben, und außerdem bei Ihrer Beraterin oder Ihrem Berater erhältlich. Weitere Informationen enthalten zudem die „Basisinformationen für Wertpapiere und weitere Kapitalanlagen“.

Stand: November 2023; alle Angaben ohne Gewähr
Bildnachweis: iStockphoto / anon-tae

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