Energieversorgung in Bürgerhand

Medieninformation vom 25.10.2022
Mieter-Strom und Energy Sharing könnten an Fahrt gewinnen, wären da nicht noch viele bürokratische Hürden. Vor dem Hintergrund knapper Ressourcen fordern 30 Umweltverbände daher neue Regeln für das Energie Sharing und den Ausbau der dezentralen Energie-Versorgung.

Erfolgs-Modell: Bürgerenergie-Genossenschaften wie hier in Heidelberg
Bild Nr. 6523, Quelle: heidelberger-energiegenossenschaft.de / Christopher Holzem / BHW Bausparkasse

Eine Studie der Agen­tur für er­neuer­bare Ener­gien belegt: Die instal­lierten Leis­tungen zur Strom­er­zeu­gung aus Wind-, Solar- oder Bio­masse­an­lagen wurden 2019 zu 40 Prozent von Privat­personen, Landw­irtinnen und Land­wirten er­bracht. Wirt­schaft­liche und poli­tische Rahmen­be­dingungen er­schweren derzeit jedoch den Ausbau von Er­zeugungs­an­lagen in privater Hand.

Gemeinsam geht’s besser

Projekte wie das der Bürger­ener­gie-Ge­nossen­schaft Beng in München oder der HEG Heidel­berger Ener­gie­genossen­schaft eG zeigen, was mög­lich ist. Die Mit­glieder der Ge­nossen­schaften be­teiligten sich an einer de­zentralen Energie­wirt­schaft über ein Ge­nossen­schafts­kon­zept. Auch die Bür­ger­initiative EWS in Schönau, heute die größte Energie­genossen­schaft in Baden-Württem­berg, macht vor, wie eine preis­günstige Ver­sorgung mit klima­freund­licher Energie funk­tio­nieren kann. Das Kon­zept ist ein­fach und über­zeugend: Die Ge­nossen­schaften be­treiben Photo­voltaik­an­lagen stand­ort­nah auf Dächern von öffent­lichen und privaten Ge­bäuden wie Grund­schulen, Klär­anlagen oder Wohn­häusern. Mieter­innen und Mieter, auf deren Dach eine Solar­anlage über die Ge­nossen­schaft installiert wird, profi­tieren direkt vom ver­günstig­ten Mieter­strom.

Energy Sharing macht Bürgerenergie attraktiver

Ob mit oder ohne Solar­anlage auf dem eigenen Dach, beim Energy Sharing sollen alle Bürger­innen und Bürger den ge­mein­schaft­lich er­zeugten re­gionalen Strom über das öffent­liche Strom­netz zu günstigen Tarifen nutzen können. Dafür machen sich Um­welt­ver­bände, darunter das Bündnis Bürger­energie, stark. „Noch sind die recht­lichen Rahmen­bedingungen für Energy Sharing nicht klar geregelt“, sagt Holm Breit­kopf von der BHW Bau­spar­kasse. Er ver­weist auf eine Potenzial­studie des Instituts für öko­logische Wirt­schafts­forschung. „Demnach könnten 90 Pro­zent aller Haus­halte in Deutsch­land mit ver­günstig­tem Energy-Sharing-Strom versorgt werden.“

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Iris Laduch
BHW Bausparkasse