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Altbauten im Umland – der Joker für Familien!
Dietmar König ist Sprecher des Vorstands der BHW Bausparkasse
Bild Nr. 6619, Quelle: BHW Bausparkasse
Herr König, das Wohnen in Städten wird immer teurer. Familien haben oft das Nachsehen bei der Wohnungssuche. Gewinnen ländliche Regionen für sie automatisch an Attraktivität?
Die ganz große Stadtflucht gibt es bisher nicht, dennoch haben zahlreiche Großstädte in den letzten zehn Jahren Einwohner verloren. Vor allem gut angebundene ländliche Räume profitieren dagegen vom Zuzug von Familien. Unsere aktuelle Umfrage zeigt, dass Eltern die Vorstadt als ideale Wohnsituation für sich ansehen. 42 Prozent der Befragten mit minderjährigen Kindern im Haushalt sagen dies. 38 Prozent sprechen sich für das Dorf aus, nur 20 Prozent für die Großstadt.
Welche Wohn-Vorteile finden Familien jenseits der Stadtgrenzen?
Die Aussichten, bezahlbaren Wohnraum zu finden, sind abseits der Städte für Familien deutlich besser. Das Land bietet mehr Gestaltungsfreiräume und eine höhere Lebensqualität. Für Dörfer und Kleinstädte ist das eine große Chance – wenn sie die Weichen richtig stellen.
Sie sprechen über die Wohneigentumsbildung…
Ja, ländlich geprägte Regionen spielen hier eine große Rolle. Denn in Großstädten ist der Erwerb eigener vier Wände für Familien oft unerschwinglich geworden. In Randlagen und auf dem Land ist das Eigenheim noch finanzierbar. Eigentum bedeutet Sicherheit und Altersvorsorge – das Land kann hier ein Schlüssel dazu sein.
Viele Kommunen setzen auf neue Baugebiete am Ortsrand, um Familien zur Ansiedlung zu bewegen. Ist das der richtige Weg?
Kurzfristig mag das verlockend klingen, aber langfristig halte ich eine weitere Zersiedelung, wie sie sich in den Nachkriegsjahrzehnten vielerorts vollzogen hat, für keinen nachhaltigen Ansatz. Vielmehr ist jetzt der Zeitpunkt, die Ortskerne zu stärken. Altbaumodernisierung schont das Klima, erhält gewachsene Strukturen und macht Dörfer lebendig.
Was macht Kommunen attraktiv, was sollten sie tun?
Eine funktionierende Infrastruktur schaffen. Verlässliche Kinderbetreuung, gute Schulen und eine stabile digitale Anbindung – das überzeugt Familien. Die Kommunen sollten den Zugang zu Bestandsimmobilien erleichtern und Mobilitätsangebote bereithalten, sei es durch den ÖPNV, Carsharing oder weitere zukunftsweisende Modelle. Ein klarer Appell aus unserer Umfrage geht an die kommunale Politik: 51 Prozent der Eltern finden, dass an ihrem derzeitigen Wohnort nicht genug für Familien getan wird. Und es gibt einen weiteren Punkt: die Willkommenskultur. Wer neu in einen Ort zieht, sollte willkommen sein und sich schnell integrieren können – durch Vereine, Netzwerke oder einfach das Gespräch im Dorfladen.