Vorsicht, Verschwörungstheorien!

Presseinformation vom 20.01.2021
Die Corona-Pandemie versetzt die Welt in einen Ausnahmezustand – das beunruhigt Geldanleger und ruft windige Finanzexperten auf den Plan. Horrorprognosen und Heilsversprechen sollten aber keinesfalls Basis für die Anlageplanung sein.

Bild Nr. 1585 Postbank / © gregorylee

Turbulenzen an den Aktienmärkten, wachsende Staatsschulden und Stagnation des Wirtschaftswachstums: Die Corona-Krise verunsichert viele Menschen und ist ein gefundenes Fressen für selbst ernannte Anlage-Gurus. Vor allem über soziale Medien verbreiten Crash-Propheten düstere Botschaften vom Zusammenbruch des Finanzsystems. Der Hinweis auf vermeintlich todsichere Investments oder auf wertvolle Finanztipps in eigens verfassten Büchern oder kostenpflichtigen Vorträgen folgt meist auf dem Fuße. „Angst ist ein schlechter Ratgeber. Verbraucher sollten sehr skeptisch sein, wenn Anlageberater Horrorszenarien entwerfen und pauschale Bewältigungsstrategien bereithalten“, sagt Renato Favro von der Postbank Finanzberatung. „In der Regel haben diese Berater nicht den finanziellen Ertrag ihrer Kunden im Sinn, sondern nur ihren eigenen Profit.“ Auch von einem seriösen Anstrich – wie einer professionell aufgemachten Webseite – oder von einer Erlaubnis der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) sollten sich Anleger nicht blenden lassen: „Zwar prüft die BaFin Prospekte für Wertpapiere und Vermögensanlagen auf gesetzlich geforderte Mindestangaben und Verständlichkeit, jedoch nicht die Zuverlässigkeit und die Solvenz des betreffenden Unternehmens“, erklärt Renato Favro.

Die Anlagetipps der „Finanz-Gurus“ sind mit Vorsicht zu genießen
Bild Nr. 1586, Quelle: Postbank / © alphaspirit

Drum prüfe...

Ein seriöser Finanzberater beleuchtet zunächst die finanzielle Situation, die Ziele und Bedürfnisse seines Kunden. Will der einen größeren Betrag gewinnbringend anlegen oder regelmäßig kleinere Summen? Soll das Geld die Rentenlücke schließen, in zehn Jahren in eine Eigentumswohnung investiert werden oder zur Silberhochzeit die Weltreise ermöglichen? „Jeder Mensch hat ein sehr individuelles Bedürfnis nach Sicherheit, das der Berater bei der Wahl der Anlageprodukte zwingend berücksichtigen muss“, meint Renato Favro. Grundsätzlich gilt: Je kleiner die Wertschwankung und das Verlustrisiko, desto kleiner ist die Gewinnerwartung einer Geldanlage. „Ein langer Anlagehorizont begünstigt die Renditechancen“, ergänzt der Postbank Experte. Auf Gebühren und Abschlusskosten der jeweiligen Anlagealternativen sollte der Berater ungefragt hinweisen, ebenso auf das Recht, innerhalb von 14 Tagen vom Vertrag zurücktreten zu können. Der Kunde sollte sich mit seiner Entscheidung für eine Anlagestrategie ausreichend Zeit lassen, in aller Ruhe Chancen und Risiken abwägen und bei Bedarf eine zweite Meinung einholen. „Macht der Finanzberater Zeitdruck, sollte man skeptisch werden“, so Renato Favro.

Kontakt

Iris Laduch
Pressesprecherin