Sparen für Kinder

Aus Ausgabe 2/2025
Die Finanzierung des Führerscheins oder die Einrichtung der ersten eigenen Wohnung: Es gibt viele gute Gründe, für den Nachwuchs Geld beiseitezulegen. Wer früh damit startet, kann die Ersparnisse ordentlich vermehren. Diese Regeln sollten Eltern, Großeltern, Onkel und Tanten im Hinterkopf haben …

Bild Nr. 1751, Quelle: Postbank / © Kzenon (YAYMicro)

Vie­le El­tern, Gro­ß­el­tern und Pa­ten spa­ren re­gel­mä­ßig für ih­re Schütz­lin­ge, um ih­nen ei­nen gu­ten Start ins Er­wach­se­nen­le­ben zu er­mög­li­chen. Oder sie ste­cken den Kin­dern gro­ßzü­gi­ge Geld­ge­schen­ke zu. Im Spar­schwein sind die­se Sum­men nicht gut auf­ge­ho­ben. Es lohnt sich, ei­ne so­li­de An­la­ge­stra­te­gie für das Geld zu ent­wi­ckeln. Die An­la­ge auf ei­nem Ta­ges­geld- oder Fest­geld­kon­to ist im­mer ei­ne bes­se­re Wahl als das Par­ken auf dem un­ver­zins­ten Gi­ro­kon­to oder im Spar­schwein. So er­wirt­schaf­ten die Er­spar­nis­se Zin­sen, das Geld ist si­cher ver­wahrt und je nach An­la­ge bei Be­darf fle­xi­bel plan­bar. „Ist die Voll­jäh­rig­keit noch in wei­ter Fer­ne, sind auch eher ri­si­ko­rei­che­re An­la­gen wie Fonds in­ter­es­sant, da die Chan­ce auf ei­ne hö­he­re Ren­di­te be­steht und Kurs­schwan­kun­gen über ei­nen län­ge­ren Zeit­raum meist ‚aus­ge­ses­sen‘ wer­den kön­nen“, sagt Mi­cha­el Ko­schatz­ki von der Post­bank. „Je­de An­la­ge in Wert­pa­pie­re ist mit Ri­si­ko ver­bun­den. Das Ri­si­ko kön­nen An­le­gen­de re­du­zie­ren, in­dem sie die An­la­ge breit streu­en, zum Bei­spiel in ei­ne breit di­ver­si­fi­zier­te Fonds­lö­sung oder ei­nen welt­weit in­ves­tie­ren­den ETF.“ Bei ei­ner An­la­ge in Wert­pa­pie­re ar­bei­tet der­sel­be Zin­ses­zins­ef­fekt für den An­le­gen­den, der auch auf kon­ser­va­ti­ve Zins­an­la­gen wie Fest­geld oder Spar­kon­to wirk­t – vor­aus­ge­setzt, dass der Fonds schwar­ze Zah­len schreibt und von den Ge­win­nen wei­te­re Fonds­an­tei­le ge­kauft wer­den. Ein Re­chen­bei­spiel: Geht man von ei­nem durch­schnitt­li­chen Er­trag von sechs Pro­zent pro Jahr aus – für die lang­fris­ti­ge breit ge­streu­te ak­ti­en­ori­en­tier­te Wert­pa­pier­an­la­ge ei­ne durch­aus rea­lis­ti­sche An­nah­me –, wird aus ei­nem mo­nat­li­chen Spar­be­trag von 25 Eu­ro nach 18 Jah­ren ein Gut­ha­ben von rund 10.000 Eu­ro, fast ei­ne Ver­dop­pe­lung der ein­ge­zahl­ten Be­trä­ge. Legt man am An­fang der Lauf­zeit 10.000 Eu­ro als Ein­mal­be­trag in dem Fonds an, kann sich der An­la­ge­be­trag un­ter güns­ti­gen Um­stän­den so­gar ver­drei­fa­chen.

Kon­to auf den Na­men des Kin­des?

Schlie­ßen die El­tern das Kon­to oder De­pot für ihr Kind ab, spricht vie­les da­für, die­ses auf den Na­men des Kin­des lau­fen zu las­sen. „Auch Kin­dern ste­hen jähr­li­che Steu­er­frei­be­trä­ge zu, so­dass prak­tisch sämt­li­che Zin­sen, Kurs­ge­win­ne und Di­vi­den­den steu­er­frei ein­ge­nom­men wer­den kön­nen“, er­klärt Mi­cha­el Ko­schatz­ki. Rein recht­lich ge­hört das Geld dem Kind, die El­tern ver­wal­ten das Geld nur in des­sen Na­men. Das be­deu­tet, dass sie kein Geld für den ei­ge­nen Be­darf ab­he­ben dür­fen, son­dern nur für Zwe­cke des Kin­des. El­tern, die fi­nan­zi­ell nicht in der La­ge sind, die Kos­ten der Aus­bil­dung ih­res Kin­des ganz oder teil­wei­se zu tra­gen, soll­ten be­rück­sich­ti­gen, dass Er­spar­nis­se des Nach­wuch­ses, die über der 15.000-Eu­ro-Mar­ke lie­gen, bei der Bafög-För­de­rung be­rück­sich­tigt wer­den. Be­trä­ge, die dar­über hin­aus­ge­hen, müs­sen die Kin­der für die Fi­nan­zie­rung ih­rer Aus­bil­dung aus­ge­ben, be­vor sie Bafög be­kom­men kön­nen.