Sparplan oder Einmalanlage?

Aus Ausgabe 3/2025
Mit ETFs und Investmentfonds lässt sich das Risiko einer Wertpapieranlage breiter streuen. Das kann sie auch für Anlegerinnen und Anleger mit wenig Börsenerfahrung interessant machen. Doch wie gelingt der Einstieg – lieber regelmäßig kleine Beträge oder auf einen Schlag eine größere Summe investieren?

Bild Nr. 1757, Quelle: Postbank / © FreerLaw

Fonds lie­gen im Trend: Laut ei­ner ak­tu­el­len You­Gov-Um­fra­ge im Auf­trag der Postbank legt be­reits je­der drit­te Spa­rer (33 ­Pro­zent) Geld in Fonds an. Ge­ra­de in Zei­ten nied­ri­ger Zin­sen gilt die­se An­la­ge­form un­ter Ver­brau­cher­schüt­zern als sinn­vol­le Al­ter­na­ti­ve zum klas­si­schen Spar­kon­to – ins­be­son­de­re mit Blick auf lang­fris­ti­ge Zie­le wie Al­ters­vor­sor­ge oder Ver­mö­gens­bil­dung. An­le­ger müs­sen al­ler­dings be­reit sein, die Ri­si­ken von Fonds­an­la­gen zu ak­zep­tie­ren. Grund­sätz­lich un­ter­schei­det man zwi­schen so­ge­nann­ten ETFs (bör­sen­ge­han­del­ten Fonds), die ei­nen Markt­in­dex ab­bil­den, und ak­tiv ge­ma­nag­ten In­vest­ment­fonds, bei de­nen Fonds­ma­na­ger ge­zielt Ein­zel­ti­tel aus­wäh­len. ETFs sind in der Re­gel güns­ti­ger als ak­tiv ge­ma­nag­te In­vest­ment­fonds, weil Ge­büh­ren für Ma­na­ger­pro­vi­sio­nen oder Ver­wal­tung ge­rin­ger aus­fal­len. Al­ler­dings kön­nen sie nicht bes­ser ab­schnei­den als der In­dex, den sie ab­bil­den: Sinkt die Wert­ent­wick­lung des In­dex, fal­len auch die Fond­s­­an­tei­le im Wert.

Bauch ge­gen Kopf

Wer re­gel­mä­ßig in­ves­tie­ren möch­te, für den kann sich ein Fonds­spar­plan an­bie­ten. Hier kann man auch klei­ne­re Be­trä­ge an­le­gen – bei­spiels­wei­se 50 Eu­ro im Mo­na­t – und den Fonds­spar­plan je­der­zeit pau­sie­ren oder be­en­den, da er kei­ne fes­te Lauf­zeit hat. Das senkt die Ein­stiegs­hür­de – auch psy­cho­lo­gisch. „Vie­len Men­schen fällt es emo­tio­nal leich­ter, mo­nat­lich ei­nen klei­nen Be­trag an­zu­le­gen, als sich von ei­ner grö­ße­ren Sum­me auf dem Kon­to zu tren­nen“, sagt Mi­cha­el Ko­schatz­ki von der Post­bank. Da­bei hilft der so­ge­nann­te Cost-Aver­age-Ef­fekt: Stei­gen die Kur­se, er­wer­ben An­le­ger au­to­ma­tisch we­ni­ger Fonds­an­tei­le. Sin­ken die Kur­se da­ge­gen, er­hal­ten An­le­ger mehr Fonds­an­tei­le. So er­gibt sich lang­fris­tig ein Durch­schnitts­preis.

Je frü­her, des­to bes­ser

Wer ei­ne grö­ße­re Sum­me – et­wa dank ei­ner Steu­er­rück­zah­lung oder Erb­schaf­t – zur Ver­fü­gung hat, soll­te ei­ne Ein­mal­an­la­ge in Be­tracht zie­hen. Mi­cha­el Ko­schatz­ki rät, nicht auf den ver­meint­lich per­fek­ten Zeit­punkt für den Kauf der Fonds­an­tei­le zu war­ten: „Je frü­her man das Geld an­legt, des­to län­ger kann es ar­bei­ten. Bei ei­ner Ein­mal­an­la­ge pro­fi­tie­ren An­le­ge­rin­nen und An­le­ger ab dem ers­ten Tag von der Wert­ent­wick­lung der In­vest­ment­fonds auf den vol­len in­ves­tier­ten Be­trag.“ Ent­schei­dend sei da­bei die Wahl des rich­ti­gen Fonds, der auch zum ei­ge­nen Ri­si­ko­ap­pe­tit passt: Je „bun­ter ge­misch­t“ die Wer­te, in die ein Fonds in­ves­tiert, des­to brei­ter ist das Ri­si­ko ge­streut. Aber auch wenn es brei­ter ver­teilt ist, soll­ten An­le­ge­rin­nen und An­le­ger nur lang­fris­tig Geld in Wert­pa­pie­re an­le­gen, da Fonds­an­tei­le im Wert schwan­ken und sich auch Ver­lus­te er­ge­ben kön­nen. „Ein An­la­ge­ho­ri­zont von zehn Jah­ren und mehr ist ide­al“, sagt Mi­cha­el Ko­schatz­ki.

Informationen zur Umfrage

In ei­ner be­völ­ke­rungs­re­prä­sen­ta­ti­ven On­line-Be­fra­gung in­ter­view­te You­Gov im Auf­trag der Postbank zwi­schen dem 7. und 9. Ju­li 2025 ins­ge­samt 2.001 Per­so­nen ab 18 Jah­ren.