Die Sorgen(-losigkeit) der Best Ager

Presseinformation vom 03.04.2019
Jeder dritte der Generation 50 plus sorgt sich, dass er Pflegekosten im Alter nicht aus eigenen Mitteln bezahlen kann, so eine aktuelle Kantar-Emnid-Umfrage im Auftrag der Postbank. Ebenfalls jeder Dritte blendet jegliches finanzielle Risiko durch Pflegebedürftigkeit im Alter aus und nimmt sich damit die Chance vorzusorgen.

Bild Nr. 1502, Quelle: Postbank
© scratch

Bild Nr. 1503, Quelle: Postbank
© pressmaster

Wenn es um die finanzielle Absicherung im Alter geht, machen den Deutschen ab 50 Jahren drei Dinge große Sorgen: die eigene Pflegebedürftigkeit (28 Prozent), Krankheit (15 Prozent) und eine zu geringe gesetzliche Rente (neun Prozent). Dies ergibt eine aktuelle Kantar-Emnid-Umfrage im Auftrag der Postbank, bei der 1.006 Personen im Alter ab 50 Jahren befragt wurden. Überraschend: Viele Menschen ab 50 Jahren (20 Prozent) denken noch nicht über ihre finanzielle Situation im Alter und mögliche Probleme nach. Und neun Prozent haben mit Blick auf die wirtschaftliche Absicherung keine Sorgen. Vor allem Befragte, die über ein geringes Einkommen und keinerlei Rücklagen verfügen, sehen ihrem Auskommen im Alter erstaunlicherweise sehr gelassen entgegen: Jeder Vierte (25 Prozent) mit einem Haushaltsnettoeinkommen von unter 2.500 Euro macht sich noch keine Gedanken darüber. In der Gruppe der Befragten mit einem Einkommen von unter 1.000 Euro ist es sogar knapp jeder Zweite (43 Prozent). Beträgt das aktuelle Haushaltseinkommen aktuell 2.500 Euro und mehr, verdrängt jeder Sechste (16 Prozent) finanzielle Risiken, so die Postbank Umfrage.

Kopf in den Sand

Dass die private Altersvorsorge nicht ausreichen könnte, bereitet nahezu keinem der Generation 50 plus schlaflose Nächte. Mit nur einem Prozent wird dieser Punkt von Berufstätigen erstaunlicherweise am seltensten genannt. Psychologe und Buchautor Dr. Wolfgang Krüger attestiert diesen Menschen das Vogel-Strauß-Syndrom: „In Deutschland findet eine globale Verdrängung von Geldthemen statt, die meisten Menschen sind extrem erschrocken, wenn sie dann feststellen, wie wenig Geld sie im Alter bekommen. Diese Verdrängung ist natürlich auch das Ergebnis der Tatsache, dass die meisten viel zu wenig Wissen darüber haben, wie sie ihr Vermögen anlegen und vermehren könnten. Also wird das Thema ignoriert. Dabei gibt es eine wichtige Erkenntnis: Wir haben nur Erfolg beim Geld, wenn wir uns dafür interessieren.“

Möglichst früh planen

Katrin Chrambach von der Postbank appelliert, sich so früh wie möglich mit der finanziellen Absicherung für das Alter auseinanderzusetzen. „Wenn man früh startet, reichen auch kleinere Beträge aus, um Risiken abzumildern. Zu diesem Zweck bieten sich beispielsweise ein ETF-Fondssparplan, eine private Rentenversicherung oder eine Pflegeversicherung an.“ Sind Ersparnisse vorhanden, etwa die Auszahlung aus einer Kapitallebensversicherung oder eine Erbschaft, könne für ältere Anleger ein Bankauszahlplan oder eine Sofortrente eine praktikable und sichere Lösung sein. Eine generelle Empfehlung greife jedoch zu kurz: „Eine Geldanlage muss immer die persönliche Lebenssituation und die individuellen Vermögensverhältnisse des Anlegers berücksichtigen“, so die Postbank Expertin.

Informationen zur Umfrage:

In einer telefonischen, repräsentativen Mehrthemenbefragung im Dezember 2018 interviewte Kantar Emnid im Auftrag der Postbank 1.006 Befragte ab 50 Jahren.

Kontakt

Iris Laduch
Pressesprecherin