Passiver Hitzeschutz durch alte Baustoffe

BHW Mediendienst Extra 2025
Alte Baustoffe wie Lehm, Holz oder Stroh sind mit Blick auf steigende Temperaturen wieder erste Wahl. Sie wirken temperaturausgleichend und weisen eine gute CO2-Bilanz auf. Neben Rohstoffen hat auch die Ausrichtung eines Gebäudes Einfluss darauf, wie stark sich Räume aufheizen.

Bewährte alte Baustoffe wie Lehm und Holz halten Wohnräume im Sommer schön kühl
Bild Nr. 6711, Quelle: ClayTec GmbH & Co. KG / BHW Bausparkasse

Wenn sie über die Aus­rich­tung ih­res neu­en Hau­ses ent­schei­den sol­len, dürf­ten vie­le Baufa­mi­li­en vor ei­nem Di­lem­ma ste­hen. Lie­gen Ter­ras­se und Wohn­zim­mer klas­sisch nach Süd­wes­ten, bringt das im Win­ter und den Über­gangs­mo­na­ten viel Licht und Son­nen­wär­me in die Räu­me. Im Som­mer sind sie je­doch un­ge­schützt der Son­ne aus­ge­setzt. „Nicht auf je­dem Grund­stück kann ein Haus nach dem Son­nen­ver­lauf aus­ge­rich­tet wer­den. Bau­recht­li­che Vor­ga­ben kön­nen dem im We­ge ste­hen“, sagt Tho­mas Mau von der BHW Bau­spar­kas­se. „Um­so wich­ti­ger ist es, die Im­mo­bi­lie bau­lich ge­gen Käl­te, aber auch Wär­me zu schüt­zen. Hier sind die rich­ti­gen Ma­te­ria­li­en ein Schlüs­sel­fak­tor.“

Tem­pe­ra­tur­aus­gleich

Ei­ne gu­te Iso­lie­rung schützt – ge­gen Käl­te, aber auch ge­gen Hit­ze. Für die Qua­li­tät der Iso­lie­rung spielt die Wahl der Bau­ma­te­ria­li­en ei­ne ent­schei­den­de Rol­le. An­ders als Be­ton kann Lehm die Luft­feuch­tig­keit re­gu­lie­ren, Wär­me auf­neh­men, spei­chern und auch wie­der ab­ge­ben. „Das macht ihn be­son­ders wirk­sam im Kampf ge­gen Hit­ze, wäh­rend Be­ton auch noch an­fäl­lig für Schim­mel is­t“, er­läu­tert Mau. Das Zu­sam­men­spiel von Lehm mit Holz hat sich bei Fach­werk­häu­sern über Jahr­hun­der­te be­währt. Holz sorgt für ei­ne gu­te Sta­tik und hat auch Vor­tei­le für den Tem­pe­ra­tur­aus­gleich. „Das gu­te Wohn­kli­ma ei­nes Lehm-Holz-Hau­ses kann man un­mit­tel­bar spü­ren“, so der Ex­per­te von BHW.

Haus aus Stroh

Der Bau­stoff Stroh bie­tet eben­falls vie­le Vor­tei­le. Durch neue Ver­fah­ren ist es heu­te mög­lich, kom­plet­te Häu­ser aus Stroh zu er­rich­ten. Stroh­bal­len­wän­de iso­lie­ren au­ßer­ge­wöhn­lich gut ge­gen Wär­me. Bei der Her­stel­lung tra­di­tio­nel­ler Roh­stof­fe wie Stroh fällt zu­dem deut­lich we­ni­ger CO2 an. Im Ge­gen­satz zu Stahl oder Be­ton ist der En­er­gie­auf­wand bei der Her­stel­lung eher ge­ring. Und al­te Bau­stof­fe müs­sen meist nicht über lan­ge Stre­cken trans­por­tiert wer­den und las­sen sich her­vor­ra­gend re­cy­celn.

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Iris Laduch
BHW Bausparkasse