Ist Altbau die günstigere Alternative?

BHW Mediendienst 4/2025
Das Programm „Jung kauft Alt“ sollte Familien den Erwerb sanierungsbedürftiger Häuser schmackhaft machen. Die Resonanz blieb jedoch bisher deutlich hinter den Erwartungen zurück. Dabei hat der Altbaukauf einige Vorteile.

Verbirgt sich hier ein altes Schmuckstück mit Potenzial?
Bild Nr. 6754, Quelle: link-hamburg.de / Ulrike Link

Seit Sep­tem­ber 2024 bie­tet die KfW mit dem För­der­pro­gramm unter dem an­schau­li­chen Titel „Jung kauft Alt“ zins­güns­ti­ge Kre­di­te für Fa­mi­li­en, die ein altes Haus kau­fen und en­er­ge­tisch sa­nie­ren. Bis Ende Juli 2025 waren nur knapp 600 An­trä­ge ein­ge­gan­gen. Ein Grund: Die stren­gen Sa­nie­rungs­auf­la­gen des Ge­setz­ge­bers be­deu­ten oft hohe Fol­ge­kos­ten.

Gute För­der­la­ge

Tho­mas Mau von der BHW Bau­spar­kas­se macht Altbau-​Interessenten den­noch Mut,ihr Im­mo­bi­li­en­pro­jekt an­zu­ge­hen. „Die ak­tu­el­le För­der­la­ge für die Mo­der­ni­sie­rung ist aus­ge­spro­chen gut“, sagt der Bau­spar­ex­per­te. „Es gibt zahl­rei­che at­trak­ti­ve Pro­gram­me, je nach­dem wel­chen Be­darf Sa­nie­rungs­wil­li­ge haben.“ So bie­tet das Bun­des­amt für Wirt­schaft und Aus­fuhr­kon­trol­le (BAFA) für Ein­zel­maß­nah­men einen Grund­för­der­satz von 15 Pro­zent der för­der­fä­hi­gen Aus­ga­ben. Für Komplett-​sanierungen stellt die KfW zum Bei­spiel das Pro­gramm 261 mit Til­gungs­zu­schüs­sen zwi­schen 5 und 45 Pro­zent be­reit.

Ar­gu­ment Kli­ma­bi­lanz

Wer sich für eine Sa­nie­rung ent­schei­det, spart min­des­tens ein Drit­tel der CO2-​Emissionen ge­gen­über Ab­riss und Neu­bau ein. Die graue En­er­gie, die durch die Her­stel­lung, den Trans­port und die Ent­sor­gung von Bau­ma­te­ri­a­li­en ver­braucht wird, liegt laut einer Ana­ly­se der Deut­schen Ge­sell­schaft für nach­hal­ti­ges Bauen im Schnitt zwei Drit­tel nied­ri­ger als bei Neu­bau­ten.

Kos­ten­fal­len vor­beu­gen

Oft be­kom­men Käu­fer im Alt­bau im Ver­gleich zum Neu­bau mehr Wohn­flä­che fürs glei­che Geld. Sie kön­nen zudem auf eine ge­wach­se­ne In­fra­struk­tur zäh­len. Aber auch mög­li­che Ri­si­ken sind re­a­lis­tisch ein­zu­schät­zen. „Ein pro­fes­si­o­nel­les Bau­gut­ach­ten vor dem Er­werb ist Pflicht“, be­tont Mau. Sach­ver­stän­di­ge prü­fen vor allem die Bau­sub­stanz, Feuch­te­schä­den und die Ge­bäu­de­tech­nik. Ein En­er­gie­be­ra­ter er­stellt einen Sa­nie­rungs­fahr­plan, der Kos­ten und Nut­zen einer Sa­nie­rung trans­pa­rent macht und den Zu­gang zu den För­der­pro­gram­men er­öff­net.

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Kontakt

Iris Laduch
BHW Bausparkasse