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Initiative für preiswertes Wohneigentum
Dietmar König ist Sprecher des Vorstands der BHW Bausparkasse
Bild Nr. 6619, Quelle: BHW Bausparkasse
Herr König, bei der Wohneigentumsquote gibt es seit Jahren kaum Bewegung. Nur 43 Prozent der Haushalte besitzen eine eigene Immobilie, im europäischen Durchschnitt sind es 69 Prozent. Bleibt Deutschland ein Land der Mieter?
Bis auf Weiteres dürften Mieterhaushalte in Deutschland die Mehrheit stellen. In unseren Großstädten liegen die Eigentumsquoten noch deutlich unter dem Durchschnitt. Der Schlüssel zu einer Trendumkehr ist bezahlbares Bauen für breite Schichten. Immerhin gibt es vielversprechende Vorschläge wie den Gebäudetyp-E, der durch das Abspecken bei den Baustandards Einsparungen von bis zu 30 Prozent ermöglicht. Das Konzept des seriellen Bauens hat das Zeug, das Tempo auf den Baustellen zu erhöhen und die Kosten zu reduzieren. Aber noch wird insgesamt zu wenig gebaut. Jedes Jahr müssten über 370.000 Wohnungen fertiggestellt werden, so das Institut der deutschen Wirtschaft. Es waren in den letzten Jahren weniger als 300.000.
Wir stehen also noch am Anfang …
Definitiv, die Richtung stimmt, aber viele Maßnahmen sind noch nicht auf den Weg gebracht oder greifen noch nicht. Mit dem „Bauturbo“ will die Bundesregierung die Genehmigungsverfahren beschleunigen. Aber es ginge weitaus mehr. Wenn wir es schaffen, die Potenziale im Bestand zu aktivieren, könnten 4,3 Millionen Wohneinheiten durch Aufstockungen, Ausbauten und die Umnutzung von Leerstand entstehen. Das hat die TU Darmstadt berechnet.
Wie lässt sich die junge Generation zum Bauen animieren?
Wir müssen besonders Erstkäufern und Baufamilien Brücken zum Wohneigentum bauen. Das Zinsniveau ist aktuell moderat, das schafft Planungssicherheit. Jetzt müssten die steuerlichen Hürden gesenkt werden. Die Nebenkosten für den Erwerb einer Immobilie liegen heute schnell bei deutlich über zehn Prozent und treiben das notwendige Eigenkapital in die Höhe. Ein großer Hebel liegt hier bei den Bundesländern, die ihre Grunderwerbsteuer auf ein erträgliches Maß stutzen könnten. Die Abgabe schlägt mit bis zu 6,5 Prozent des Kaufpreises zu Buche. Werden Immobilien günstiger, sinken die Nebenkosten – damit steigt die Erschwinglichkeit.
Werden wir dann endlich die rote Laterne los, die wir bei der Eigentumsquote innerhalb der EU haben?
In der Tat gibt es bei uns deutlich weniger Eigentümer als in allen anderen EU-Ländern. Ein wenig mehr Ehrgeiz, das zu ändern, würde ich mir wünschen. Bei unseren Nachbarn finden wir gute Beispiele, wo wir ansetzen können. Die Niederlande beispielsweise haben eine Eigentumsquote von fast 70 Prozent. Die Baustandards sind dort deutlich einfacher und Käufer von selbst genutztem Eigentum können die Hypothekenzinsen von der Steuer absetzen – bei uns können dies nur Vermieter. Diese Art von Initiativen bräuchten wir jetzt, um echte Dynamik zu entfalten.