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Politische Initiative gefragt
Das Ergebnis einer neuen Umfrage der BHW Bausparkasse ist eindeutig: 89 Prozent der Bundesbürger wollen, dass die Politik Familien mit Kindern beim Immobilienkauf oder Bau der eigenen vier Wände stärker unter die Arme greift.
Dr. Jörg Koschate, Generalbevollmächtigter der BHW Bausparkasse
Bild Nr. 6063, Quelle: BHW Bausparkasse
Wunsch und Wirklichkeit
Dabei scheinen die Rahmenbedingungen für den Weg in die eigenen vier Wände für Familien derzeit eigentlich ideal zu sein: Die Bauzinsen sind günstig wie selten zuvor, die Arbeitslosenquote ist niedrig, die Einkommen steigen. Und doch können sich immer weniger Familien ein Eigenheim leisten. Das gilt – zwar vor allem – aber nicht nur für die Ballungsräume und Großstädte, wo die Immobilienpreise die Einkommen von Familien und Normalverdienern längst weit abgehängt haben.
Vorsorgen und genießen
Hierbei geht es übrigens nicht um ein Luxusproblem, sondern auch um die Verhinderung von Altersarmut in Zeiten unsteter Beschäftigung und steigender Mieten. Denn Wohneigentum ist die einzige Form der Altersvorsorge, die man schon in jungen Jahren nutzen und genießen kann. Mietfreies Wohnen im Alter ist umso wichtiger, je geringer das Einkommen während der Erwerbszeit und damit die staatliche Geldrente sind.
Sparen und Werte schaffen
Doch die eigenen vier Wände dürfen kein Privileg Besserverdienender sein, auch weil die entsprechenden Sparanstrengungen die beste Voraussetzung für einen Vermögensaufbau sind. Denn an einem zweckgerichteten Vorsparen, zum Beispiel mit einem Bausparvertrag, führt bei der Wohneigentumsbildung kein Weg vorbei. Wohneigentumspolitik ist für mich ganz klar auch Politik für Familien, weil das eigene Haus oder die Wohnung optimale Entfaltungsmöglichkeiten für Kinder bieten und einen bleibenden Wert schaffen, der auch vererbt werden kann.
Worte und Taten
Klar ist: Wir brauchen mehr Eigenheime, die für Familien und Normalverdiener finanzierbar sind. Und wir brauchen eine effektivere Förderung, die über die bisherigen Möglichkeiten hinausgeht. Deshalb ist jetzt die Politik gefragt, hier zeitnah gegenzusteuern. Ob es nun eine speziell auf Kinder zugeschnittene Förderung, wie ein „Baukindergeld“, eine verbesserte Ansparhilfe, eine Begrenzung der hohen Baunebenkosten oder eine steuerliche Komponente ist – Initiative ist gefragt; am besten mit einem kombinierten Maßnahmen-Mix. Bleibt zu hoffen, dass die Parteien sich eine neue und möglichst unbürokratische Bauförderung für Familien nicht nur im aktuellen Wahlkampf auf die Fahnen schreiben, sondern dem frommen Wunsch endlich auch Taten folgen lassen.