Klima: Hausbesitzende in Aufbruchsstimmung

BHW Mediendienst 1/2022
Viele Hausbesitzende befinden sich aktuell im Wartestand für die Umsetzung ihrer privaten „Klimawende“. Dass es dabei besonders auf die angekündigten Förderpakete ankommen wird, belegt eine Umfrage der Bausparkasse BHW unter 2.000 Immobilienbesitzenden. 40 Prozent der Befragten wollen in den nächsten fünf Jahren modernisieren, um den CO2-Ausstoß ihrer Immobilie zu senken.

Umfrage: Kantar / BHW Bausparkasse unter 2.000 Hausbesitzenden ab 18 Jahren
Bild Nr. 6490, Quelle: Fricke.at / Gunther Mann / BHW Bausparkasse

Die Bereit­schaft, ener­getische Maß­nahmen an der eigenen Immo­bilie umzusetzen, variiert stark. Jeder Fünfte (20 Prozent) freut sich, dass die Bundes­regierung Tempo machen will, 18 Prozent halten dies jedoch für über­trieben. Mehr als ein Drittel (39 Prozent) will noch abwarten. Während 14 Prozent gleich 2022 Maß­nahmen umsetzen möchten, schließen ebenso viele eine Moder­nisierung ganz aus.

Fokus auf Altbauten

„Eigen­tümerinnen und Eigen­tümer erwarten zu Recht Planungs­sicherheit von der Politik“, erklärt Henning Göbel, Vorstands­vor­sitzender der BHW Bau­spar­kasse. „Um den größten Klima­schutz-Effekt zu erzielen, sollten sich die neuen Förder­pakete auf die CO2-Reduz­ierung im Alt­bau­bestand kon­zen­trieren.“ Je nachdem, wie ein Haus ausgestattet ist, geht es dabei um Investi­tionen von mehreren Zehn­tausend Euro. Laut BHW-Umfrage würden 42 Prozent der Haus- und Wohnungs­besitzenden für eine Sanierung zwischen 1.000 und 10.000 Euro in die Hand nehmen, 27 Prozent über 10.000 bis zu 30.000 Euro.

Sorgen wegen zu hoher Ausgaben

Mehr als einem Drittel der Befragten (36 Prozent) bereitet es jedoch Sorgen, dass sie nicht wissen, ob sie die not­wendigen Investi­tionen auf­bringen können. Häufig hegen Haushalte, die monatlich ein Netto­ein­kommen von unter 2.000 Euro zur Ver­fügung haben, diese Be­fürch­tung (46 Prozent). „Es muss gelingen, auch die Haus­halte mit niedrigen oder mittleren Ein­kommen für ener­getische Projekte zu gewinnen“, betont Hennig Göbel. „Das ist ein zentraler Erfolgs­faktor der Klima­wende.“

Schere im Kopf

Wer weniger verdient, hat sich meist noch nicht näher mit den Förder­töpfen befasst. Nur 41 Prozent der Haus­halte mit monat­lichen Netto­ein­kommen unter 2.000 Euro wissen, wo und wie sie Zu­schüsse oder ver­günstigte Darlehen erhalten. Unter denjenigen, die mehr als das Durch­schnitts­ein­kommen von 3.600 Euro zur Ver­fügung haben, sagen dies mehr als zwei Drittel (68 Prozent).

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Iris Laduch
BHW Bausparkasse