Postbank: Schleswig-Holsteiner sind die fleißigsten Sparer

Presseinformation vom 19.10.2018
Trotz der anhaltenden Niedrigzinsphase sind die Deutschen weiterhin emsige Sparer. Laut einer aktuellen TNS-Emnid-Umfrage im Auftrag der Postbank bilden 76 Prozent der Bundesbürger Rücklagen. 46 Prozent der Befragten gehen dabei sehr diszipliniert vor und legen jeden Monat Geld beiseite.

  • Schleswig-Holsteiner mit größtem Zuwachs bei Sparguthaben; Hessen haben die höchsten Spareinlagen
  • 91 Prozent der jungen Deutschen legen Geld zurück
  • Sparschwein gewinnt an Popularität

Trotz der anhaltenden Niedrigzinsphase sind die Deutschen weiterhin emsige Sparer. Laut einer aktuellen TNS-Emnid-Umfrage im Auftrag der Postbank bilden 76 Prozent der Bundesbürger Rücklagen. 46 Prozent der Befragten gehen dabei sehr diszipliniert vor und legen jeden Monat Geld beiseite. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr gaben nur knapp 38 Prozent an, monatlich zu sparen. Zwar ist der Sparwille der Deutschen ungebrochen, die Rendite steht für sie dabei aber offenbar nicht im Vordergrund. Die meisten Sparer setzen nach wie vor auf niedrigverzinste Anlagen wie Girokonto (43 Prozent) und Sparkonto (36 Prozent), anstatt ihre Rücklagen renditeorientiert anzulegen. Knapp jeder vierte Deutsche (24 Prozent) bringt seine Ersparnisse gar nicht mehr zur Bank, sondern füttert damit zuhause das Sparschwein. Diese konservativen Sparvorlieben bleiben nicht ohne Folgen: Denn bei einer Inflationsrate von aktuell zwei Prozent verlieren die mühsam gebildeten Rücklagen kontinuierlich an Wert. Immerhin knapp jeder fünfte Deutsche (21 Prozent) bemüht sich zumindest um einen Inflationsausgleich und legt das Ersparte bevorzugt in Wertpapieren an.

Schleswig-Holstein mit größtem Zuwachs bei Sparguthaben

Angesichts des anhaltenden Spareifers der Deutschen ist es nicht weiter verwunderlich, dass die durchschnittlichen Sparguthaben der Deutschen im vergangenen Jahr in allen Bundesländern stiegen. Wie aktuelle Berechnungen des Postbank Research zeigen, legten die Deutschen im Schnitt 951 Euro im Jahr pro Kopf zurück. Spitzenreiter waren 2017 die Schleswig-Holsteiner, die es auch 2016 und 2015 schon aufs Treppchen geschafft hatten. Sie erhöhten ihr Sparguthaben durchschnittlich um 2.061 Euro im Vergleich zum Vorjahr. Die Silbermedaille konnten sich die Berliner mit einem Zuwachs von 1.799 Euro sichern, Bronze geht an die Menschen in Hessen, bei denen die Einlagen um 1.639 Euro stiegen. Die hinteren Plätze im Sparvergleich belegten auch im vergangenen Jahr wieder die ostdeutschen Bundesländer. Einzige Ausnahme: Auf dem vorletzten Platz landeten die Hamburger mit einem Anstieg von nur 387 Euro. Bei den letztplatzierten Sachsen wuchsen die Einlagen nur um 275 Euro.

> Tabelle: Bundesländer Spareinlagen (PDF, 106KB)

Deutsche Sparer lassen sich nicht von Niedrigzinsen stoppen

Sind die Hessen die wahren Schwaben? Man könnte es fast glauben, denn Hessen ist das Bundesland mit den höchsten Einlagen auf Sparkonten. Und das mit deutlichem Abstand. Die Sparguthaben der Menschen in Hessen stiegen von 48.619 Euro im Jahr 2017 deutlich und liegen heute bei 50.258 Euro. Der zweite Platz bleibt wie in den vergangenen Jahren und trotz des niedrigen Zuwachses 2017 in den Händen der Hamburger. Jeder Einwohner der Hansestadt hat statistisch gesehen 31.212 Euro auf dem Sparkonto. Hinter Hamburg haben es die Berliner mit 27.976 Euro pro Kopf knapp auf das Treppchen geschafft. Das Schlusslicht bilden die ostdeutschen Bundesländer. Hinter Sachsen-Anhalt (13.283 Euro) und Brandenburg (13.211 Euro) liegt auf dem letzten Platz erneut Mecklenburg-Vorpommern mit 12.963 Euro.

Trotz der anhaltenden Niedrigzinsen sind die Sparguthaben in Deutschland gewachsen. Rein rechnerisch hatte jeder Deutsche 24.122 Euro in Sparprodukten angelegt. Das sind rund 1.000 Euro mehr als im Vorjahr.

Spardose ist die beliebteste Anlageform junger Menschen

Sehr positiv hat sich die Spar-Bereitschaft der 16- bis 29-jährigen Bundesbürger entwickelt. Neun von zehn Befragten in dieser Altersgruppe (91 Prozent) legen Geld zur Seite –der Sparwille war in dieser Altersklasse nie höher. Dass dazu die finanziellen Mittel ausreichen, zeigt die aktuelle TNS-Emnid-Vergleichsumfrage: Nur drei Prozent geben an, dass sie keine Möglichkeiten zum Sparen hätten. Das liegt zum einen daran, dass der Großteil junger Menschen noch kein Wohneigentum besitzt oder Kredite bedient. Zum anderen werden viele noch durch „Hotel Mama“ von Kosten verschont. Die Mittel können stattdessen aufs Sparkonto fließen. Selbst bei denjenigen, die durch Studium, Ausbildung oder Berufsstart mit weit geringeren Mitteln auskommen müssen, besteht der Wunsch, Geld zurückzulegen.

Bei der Auswahl der Anlageprodukte fehlen den jungen Menschen aber offensichtlich noch Finanzkenntnisse. Jeder zweite Befragte wählt das klassische Sparschwein als bevorzugte Anlageform und hebt sein Geld zuhause auf. Das ist zwar bequem, hat aber auch Nachteile. Vielen Sparern ist nicht bewusst, dass das Aufbewahren von Geld in der Spardose keine gewinnbringende Anlage ist. Erstens verliert das Ersparte jeden Tag durch die Inflation an Wert. Und zweitens gibt es auf „Guthaben“ im Sparschwein überhaupt keine Zinsen. Und was passiert, wenn das Sparschwein gestohlen wird? Dann ist das mühsam Ersparte unwiederbringlich verloren.

Kontakt

Iris Laduch
Pressesprecherin