Umfrage: Drei von vier Deutschen konsumieren weniger

Presseinformation vom 04.11.2020
Den einen fehlt das nötige Kleingeld, den anderen die passende Gelegenheit: 75 Prozent der Bundesbürger haben ihre Ausgaben reduziert, so eine Postbank Umfrage. In diesen Bereichen wird heute weniger Geld ausgegeben.

Bild Nr. 1579, Quelle: Postbank, © gestockstudio

Auch wenn die Bundesregierung mit dem „Corona-Schutzschild“ ein bislang beispielloses Konjunkturpaket auf den Weg gebracht hat, um den Konsum anzukurbeln, hat die Mehrheit der Deutschen ihre Ausgaben heruntergeschraubt: Mehrwertsteuersenkung und Familienbonus zum Trotz geben drei von vier Verbrauchern (75 Prozent) aktuell weniger Geld aus. Dies ergibt eine von der Postbank beauftragte Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Kantar. Weniger Geld fließt in den Urlaub (46 Prozent), in Gastronomiebesuche (40 Prozent), Freizeitaktivitäten und Hobbys (32 Prozent), Mode (28 Prozent), Dienstleistungen wie Friseurbesuche (25 Prozent) sowie Möbel und Haushaltsgeräte (22 Prozent). Kaum gespart wird hingegen an Nebenkosten wie Wasser und Strom (vier Prozent), der Altersvorsorge (sieben Prozent) und an Lebensmitteln (sieben Prozent).

Keine Lust auf Konsum?

„Die reduzierten Ausgaben sind nicht allein auf ein enger gestecktes Budget zurückzuführen“, erklärt Frank Kuczera von der Postbank. „Zwar gibt es Betroffene, die gezwungen sind, ihre Ausgaben herunterzufahren, da sie wegen der Corona-Krise Einkommen einbüßen mussten – dies betrifft jeden fünften Deutschen. Anderen mangelt es hingegen nicht am Geld, aber an der Gelegenheit, es auszugeben, etwa weil das gewünschte Reiseziel zum Risikogebiet erklärt wurde, der Restaurantbesuch wegen Hygieneschutzauflagen an Attraktivität verliert oder ein neuer Anzug im Homeoffice hinfällig ist.“ Besonders häufig reduzierten die jungen Befragten zwischen 18 und 29 Jahren ihre Ausgaben (82 Prozent), über 60-Jährige hingegen vergleichsweise seltener (64 Prozent).

Weniger ist mehr

Die Einkommensklasse hat keinen Einfluss darauf, ob der Konsum heruntergeschraubt wird oder nicht. 76 Prozent der Befragten mit einem jährlichen Haushaltsbruttoeinkommen von unter 40.000 Euro verringerten ihre Ausgaben – im Vergleich zu 75 Prozent der Befragten mit einem Einkommen von 40.000 Euro und mehr. „Je nach Einkommenssituation wird allerdings in unterschiedlichen Bereichen gespart“, ergänzt Frank Kuczera. Wer in einem Haushalt mit höherem Einkommen lebt, gibt aktuell eher weniger aus für Urlaub und für Gastronomiebesuche; Befragte aus einem Haushalt mit niedrigerem Einkommen reduzieren ihre Ausgaben eher für Mode, Möbel und Haushaltsgeräte, Genussmittel, Lebensmittel und die Altersvorsorge.

Informationen zur Umfrage

In einer repräsentativen Online-Mehrthemenbefragung interviewte Kantar im Auftrag der Postbank zwischen dem 27. und 31. August 2020 insgesamt 1.039 Befragte ab 18 Jahren.

Kontakt

Iris Laduch
Pressesprecherin