Immobilienmarkt im Aufwind: Münsterland ist Käuferland

Presseinformation vom 07.12.2021
Studie bescheinigt der Region gute Wachstumsaussichten bis 2030 • Wer sich für das Umland entscheidet, kann von besonders niedrigen Preisen profitieren

Im Postbank Wohnatlas stechen die Stadt Münster und die umliegenden Land­kreise hervor: Hier entwickeln sich die Immobilien­märkte derzeit besonders positiv und auch die Zukunfts­aussichten sind ausnehmend gut. Die Kauf­preis­prognose bis 2030, die das Hamburgische WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) für den Postbank Wohnatlas 2021 erstellt hat, weist für das Münsterland ein jährliches Plus aus. Die Studien­reihe untersucht den Immobilien­markt in den 401 deutschen Land­kreisen und kreisfreien Städten alljährlich unter verschiedenen Aspekten.

Im Münster­land zeigt sich der Immobilien­markt besonders robust. Sowohl Münster selbst wie auch die Landkreise Coesfeld, Steinfurt, Warendorf und Borken haben sich im Vergleich zum Vorjahr positiv entwickelt. In der west­fälischen Universitäts­stadt zogen die Preise um 12,3 Prozent an. Wer in der quirligen Großstadt mit historischem Stadtkern im vergangenen Jahr eine Wohnung kaufen wollte, musste für den Quadrat­meter im Durchschnitt 4.028 Euro bezahlen. Mit Blick auf das Umland fiel das Plus im Kreis Steinfurt mit knapp 16 Prozent am kräftigsten aus. In Coesfeld und Warendorf lagen die Aufschläge bei rund 15 Prozent. In Borken war der positive Trend am schwächsten ausgeprägt: Die Preise stiegen um rund sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Zugleich können Kauf­interessierte im Umland noch zu deutlich günstigeren Preisen fündig werden. Am niedrigsten liegt das Preis­niveau in den Land­kreisen Warendorf und Borken mit durchschnittlich rund 2.000 Euro pro Quadratmeter. In Steinfurt kostete der Quadrat­meter 2020 rund 2.260 Euro und in Coesfeld knapp 2.300 Euro.

Chancen auf Wertsteigerungen stehen gut

Und auch für die kommenden Jahre bescheinigt der Postbank Wohnatlas der Region gute Bedingungen und die Chance auf Wert­steigerungen. Am größten dürfte das jährliche Preisplus bis 2030 in Münster sowie im Kreis Coesfeld ausfallen: Um 0,79 Prozent in der Stadt und um 0,67 Prozent im Nachbar­kreis werden die Preise pro Jahr ansteigen. Auch in Borken ist der positive Trend bis zum Jahr 2030 deutlich: Jährlich um durch­schnittlich 0,45 Prozent sollen die Wohnungs­preise laut Postbank Wohnatlas-Prognose zulegen. Im Kreis Steinfurt liegt das jährliche Plus im Schnitt bei 0,38 Prozent, in Warendorf bei 0,15 Prozent.

„Das bedeutet, dass für Wohn­immobilien in der gesamten Region mit Wert­steigerungen zu rechnen ist“, sagt Gabriele Strunk, Regional­bereichs­leiterin und Mitglied der regionalen Geschäfts­leitung Nord-West der Postbank Immobilien GmbH. „Münster hat ohne Zweifel Anziehungs­kraft und verspricht Lebens­qualität.“ Die Großstadt mit mehr als 300.000 Einwohner*innen bietet von Kultur über Shopping bis Gastro und Nacht­leben vielfältige Abwechslung. Münster zählt zu den zehn größten Universitäts­städten Deutschlands und ist Fahrrad­stadt. Von den Land­kreisen ist Coesfeld besonders attraktiv. Der Kreis gehört zu den besonders wachstums­starken Regionen Nordrhein-Westfalens und profitiert von guter Infrastruktur und kurzen Wegen nach Münster, ins Ruhrgebiet wie auch ins Nach­bar­land Niederlande etwa nach Enschede. „Das sind alles Faktoren, die die Immobilien­märkte florieren lassen“, sagt Strunk.

Kaufpreisprognose nach dem HWWI-Wohnungsmarktmodell

Für die Berechnung der Prognose des Postbank Wohnatlas hat das HWWI eine Formel entwickelt, die die künftige Angebots- und Nach­frage­entwicklung möglichst präzise berechnet. Dabei sind für die 401 kreis­freien Städte und Landkreise verschiedene Regional­daten zur Bevölkerungs- und Alters­struktur, Haus­halts­größe, Ein­kommens­ent­wick­lung sowie zu Wohn­ausgaben und Wohnung­sangebot eingeflossen. Das HWWI-Wohnungs­markt­modell vollzieht nach, wie sich diese Faktoren wechsel­seitig beeinflussen. Am Ende der Modell­rechnung steht die Kauf­preis­prognose für den Zeitraum 2020-2030. Ausgewiesen wird der durch­schnittliche jährliche reale Preistrend.

Preistreiber am Immobilien­markt sind vor allem die demo­grafische sowie die Wirtschafts- und Ein­kommens­ent­wicklungen in den einzelnen Regionen. „Die Corona-Krise wirkt sich bislang nicht wesentlich auf den Wohnungs­markt aus“, sagt Expertin Strunk von der Postbank Immobilien GmbH. „Die Pandemie hat den Wohnungs­bau kaum gebremst. Kurz­arbeiter­geld sowie andere Transfer­leistungen des Staates haben offenbar stabilisierend gewirkt.“ Auf mittlere Sicht sind Corona-Effekte allerdings nicht ausgeschlossen, etwa wenn ganze Wirtschafts­zweige langfristige Einbrüche verkraften müssen.

Kaufpreise überholen die Mieten

Die anziehende Nachfrage in der Region sorgt dafür, dass die Kauf­preise schneller steigen als die regionalen Mieten. Ein guter Grad­messer dafür ist der sogenannte Ver­viel­fältiger. Er bildet ab, wie viele Jahres­netto­kalt­mieten für eine gleich große Eigentum­swohnung im Bestand durch­schnittlich zu zahlen wären. Im Mittel über alle deutschen Kreise und kreisfreien Städte lag der Ver­viel­fältiger 2020 bei 25,7. In Münster wurden knapp 32 Jahres­mieten für den Wohnungs­kauf fällig. Damit zeigt sich ein bundes­weiter Großstadt-Trend auch in Münster: Die Kauf­preise legen gegenüber den Mieten massiv zu.

Noch verhältnis­mäßig günstig auch im Vergleich zu den regionalen Mieten ist der Wohnungs­kauf in den Kreisen Warendorf und Borken. Dort lagen die Ver­viel­fältiger bei unter 25. In Steinfurt und Coesfeld werden im Schnitt bereits gut 27 Jahres­mieten für den Kauf einer gleich großen Wohnung fällig. „Da das Preis­niveau in den Land­kreisen im Vergleich zu Münster noch niedrig ist, bietet der Immobilien­markt aktuell gute Chancen für Kauf­interessierte“, sagt Strunk.

Hintergrundinformationen zum Postbank Wohnatlas 2021

Der Postbank Wohnatlas ist eine jährlich erscheinende, mehrteilige Studienreihe, die den deutschen Immobilienmarkt unter verschiedenen Aspekten regional bis auf Kreisebene beleuchtet. Für die Analyse wurden unter der Leitung von Diplom-Volkswirtin Dörte Nitt-Drießelmann, Senior Researcherin beim Hamburger WeltWirtschaftsInstitut (HWWI), die Wohnungsmärkte der 401 deutschen Landkreise und kreisfreien Städte untersucht.

Kontakt

Oliver Rittmaier
Pressesprecher