Corona: Jeder Zweite spart wohl oder übel

Presseinformation vom 16.06.2021
In der Pandemie haben die Deutschen weniger Gelegenheit, Geld auszugeben. Bei knapp jedem Zweiten (45 Prozent) macht sich das positiv auf dem Konto bemerkbar, so eine aktuelle Postbank Umfrage. Erstaunlich viele nutzen die Chance, diese unfreiwilligen Ersparnisse anzulegen. Frauen profitieren allerdings kaum von dieser Entwicklung.

Bild Nr. 1608, Quelle: Postbank / © Andriy Popov

Der Urlaub an der Ostsee, der Restaurant­besuch oder Kino­abend: Wegen Ein­schränkungen zur Ein­dämmung der Pandemie müssen die Menschen auf vieles verzichten. Während einige aufgrund dieser Maßnahmen existenz­bedrohende finanzielle Einbußen erleiden, verzeichnet knapp jeder Zweite (45 Prozent) am Monats­ende ein Plus auf dem Konto, wie eine aktuelle Kantar-Umfrage im Auftrag der Postbank zeigt. Von den unfrei­willigen Sparern hat jeder Dritte (33 Prozent) ein wenig, jeder Neunte (elf Prozent) sogar erheblich mehr Geld übrig. Bei fast jedem zweiten Deutschen (40 Prozent) halten sich Einnahmen und Ausgaben in etwa die Waage. Jeder Siebte (14 Prozent) gibt aktuell zwar weniger aus, hat aber gleichzeitig reduzierte Einkünfte. „Die Corona-Maßnahmen haben zu einem drastischen Konsum­rückgang geführt. Inflations­bereinigt sanken die Ausgaben deutscher Verbraucher um fünf Prozent – das ist der stärkste Rück­gang seit dem Jahr 1970“, erläutert Dr. Marco Bargel von der Postbank. „Gleich­zeitig explodierte die Spar­quote – sie stieg 2020 auf das Rekord­niveau von 16,2 Prozent, ein Plus von 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.“

Mehr Geld, mehr Chancen

Laut Postbank Umfrage legt die Mehrheit der Bundes­bürger die Corona-Ersparnisse auf die hohe Kante: 59 Prozent verwahren sie beispiels­weise auf dem Giro­konto oder in der Spardose, 23 Prozent legen sie an, etwa in Aktien oder Fonds. Nur 13 Prozent planen, das Geld bei nächster Gelegen­heit auszugeben. „Der größere finanzielle Spiel­raum hat einigen Menschen die Möglich­keit eröffnet, einen Teil ihres Geldes gewinn­bringend anzulegen. Aus diesem Grund haben auffallend viele Menschen im Corona-Jahr eine erste Investition an der Börse gewagt oder ihr Wert­papier­investment aufgestockt“, sagt Dr. Marco Bargel. Jeder zehnte Deutsche (zehn Prozent) ist seit Ausbruch der Pandemie ins Wert­papier­geschäft ein­gestiegen. Jeder Neunte (elf Prozent) hat verstärkt Aktien oder Fonds­anteile gekauft. Frauen profitieren allerdings nur selten vom Börsen­boom: Laut Postbank Umfrage haben nur fünf Prozent der weiblichen Befragten seit Beginn der Krise ein erstes Engagement an der Börse gewagt, von den Männern hingegen 14 Prozent. „Das Budget vieler Frauen ist enger gesteckt als das von Männern und sie verbuchen in der Krise deutlich seltener einen Über­schuss am Monats­ende“, erklärt Dr. Marco Bargel. Während jeder zweite männliche Befragte (53 Prozent) aufgrund der Corona-Beschränkungen mehr spart, trifft dies nur auf jede dritte weibliche Befragte (36 Prozent) zu. Nur acht Prozent der Frauen legen ihre Corona-Ersparnisse an – von den Männern investieren 33 Prozent ihre Rücklagen.

Informationen zur Umfrage

In einer repräsentativen Online-Befragung interviewte Kantar im Auftrag der Postbank zwischen dem 15. und 21. April 2021 insgesamt 1.000 Befragte ab 18 Jahren.

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Kontakt

Iris Laduch
Pressesprecherin