Corona: Geldsorgen befeuern den Spareifer der Deutschen

Presseinformation vom 31.03.2021
Auch wenn Experten eine rasche Erholung der Wirtschaftslage prognostizieren, sorgt sich jeder zweite Deutsche um seine Finanzen, so eine aktuelle Postbank Umfrage. Folge: Die Menschen sparen mehr und kaufen weniger. Läutet Corona den Wandel zu einer neuen Bescheidenheit ein?

Wer die finanziellen Mittel aufbringen kann, spart in der Krise mehr
Bild Nr. 1588, Postbank / © Annebel Van den Heuvel

Die anhaltende Corona-Krise beschert vielen Menschen unruhige Nächte. Laut einer aktuellen Kantar-Umfrage im Auftrag der Postbank sorgt sich mittlerweile fast jeder zweite Bundesbürger (48 Prozent) um sein Geld. „Die Unsicherheit über die wirtschaftlichen Schäden und die Belastungen für den Arbeitsmarkt ist derzeit sehr groß“, erklärt Dr. Marco Bargel von der Postbank. Am verbreitetsten ist die Sorge, nicht über ausreichend Ersparnisse zu verfügen (60 Prozent). Ein fast ebenso hoher Anteil von Befragten (58 Prozent) bangt um Wert und Sicherheit ihrer Rücklagen sowie um das Einkommen (57 Prozent). Knapp jeder Zweite (43 Prozent) fürchtet, schon jetzt seine Altersvorsorge aufbrauchen zu müssen. 41 Prozent belastet die Sorge, sich verschulden zu müssen, 33 Prozent bereiten bereits vorhandene Schulden Kummer.

Hoffen auf den Frühling

„Tatsächlich kommt die deutsche Wirtschaft besser durch die Krise als im ersten Lockdown, da die Industrie stark wächst, vor allem dank einer hohen Nachfrage aus Asien“, betont Dr. Marco Bargel. „Sobald die Pandemie abflaut und Corona-Beschränkungen aufgehoben werden, dürfte sich die Konjunktur in Deutschland – ähnlich wie nach dem ersten Lockdown im Frühjahr 2020 – schnell erholen.“ Wann es mit der Wirtschaft wieder bergauf geht, hänge aber auch maßgeblich vom Fortschritt der Impfkampagne ab. „Angesichts der wachsenden Verfügbarkeit von Impfstoffen stehen die Chancen gut, dass sich die Corona-Pandemie, unterstützt durch günstigere Wetterbedingungen im Frühjahr, abschwächt und dann eine weitreichende Lockerung von Beschränkungen erfolgen kann“, macht der Postbank Experte Hoffnung.

Mehr sparen, weniger kaufen

Ängste spornen den Spareifer der Deutschen an: Laut Postbank Umfrage gibt knapp jeder Dritte (29 Prozent) an, dass er durch die Erfahrungen mit der Corona-Pandemie mehr sparen wird. Von den 16- bis 29-Jährigen bekundet sogar knapp jeder Zweite (48 Prozent) einen größeren Sparwillen. „Die Sparquote ist in Deutschland in der Krise stark angestiegen, von etwa elf auf zuletzt fast 18 Prozent, auch weil Konsum wegen des Lockdowns nicht in der gewohnten Form möglich war. Auch haben Privathaushalte aus Sorge vor drohenden Arbeitsplatz- und Einkommensverlusten mehr Geld auf die hohe Kante gelegt“, sagt Dr. Marco Bargel. Die Konsumfreude erfährt hingegen einen deutlichen Dämpfer: Knapp 41 Prozent der Deutschen meinen, dass sie wegen der Krise weniger kaufen; von den Frauen sind sogar 49 Prozent dieser Ansicht. Dr. Marco Bargel geht allerdings davon aus, dass die Shoppinglust mit Öffnung der Ladenlokale rasch zurückkehrt: „Da die Privathaushalte über sehr hohe Ersparnisse verfügen, könnte es sogar zu einem Rekordzuwachs beim Konsum kommen. Eine nachhaltige Verhaltensänderung im Sinne eines Konsumverzichts ist bisher nicht erkennbar. Allerdings könnte sich das Konsumverhalten an sich dauerhaft verändern, wenn in Zukunft mehr Waren über das Internet anstatt im stationären Einzelhandel gekauft werden.“

Informationen zur Umfrage

In einer repräsentativen Online-Befragung interviewte Kantar im Auftrag der Postbank zwischen dem 18. und 25. Januar 2021 insgesamt 1.000 Befragte ab 16 Jahren.

Kontakt

Iris Laduch
Pressesprecherin