Flachdächer für den Klimaschutz

Presseinformation vom 05.10.2021
Rund 1,2 Milliarden Quadratmeter Flachdach gibt es in Deutschland. Laut Schätzungen sind davon bislang 100 bis 150 Millionen Quadratmeter begrünt – Tendenz steigend. Die vielseitigen Nutzungsmöglichkeiten machen das Flachdach zu einer attraktiven Option für Neubauten: 12 Prozent der Bauherren entscheiden sich deshalb schon heute für ein Flachdach.

Umweltschutz von oben: begrünte Dächer
Bild Nr. 6449, Quelle: Bundesverband GebäudeGrün / G. Mann / BHW Bausparkasse

Das bepflanzte Grün­dach zählt zu den beliebtesten Nutzungs­formen von Flach­dächern. Jedes Jahr kommen in Deutschland rund 10 Millionen Quadrat­meter grünes Dach hinzu, schätzt der Zentral­verband des Deutschen Dach­decker­hand­werks (ZVDH). Ob Gräser oder üppige Blüh­pflanzen: Dach­gärten leisten einen erheblichen Beitrag zum Klima­schutz. „Neben den luft­reinigenden Eigen­schaften von Pflanzen bieten sie Bienen und anderen nützlichen Insekten Nahrung“, so Krzysztof Pompa von der BHW Bausparkasse. „Zudem speichern Grün­dächer weniger Hitze als Beton oder Ziegel und können in Hitze­perioden helfen, Städte umwelt­freundlich abzukühlen.“

Urban Farming

Einen Schritt weiter geht das „Urban Farming“. Hier werden Flach­dächer zu Gemein­schafts­gärten aufgewertet, um Obst, Gemüse und Kräuter anzubauen. Vielerorts gibt es bereits Kooperationen mit örtlichen Imkern, z. B. in Gelsen­kirchen und Stuttgart. „Urban Imkering“ nennt sich dieser Trend, bei dem die Bienen­völker auf den Dächern leben und die umliegende Stadt­natur als Nahrungs­quelle nutzen. Auch im Gewerbe­bereich hat das Prinzip Urban Farming Potenzial: Auf dem Dach des Jobcenters in Ober­hausen etwa baut das Fraunhofer Institut UMSICHT im Projekt Alt­markt­garten seit 2019 frische Kräuter, Erd­beeren und Salat an. Sie werden an umliegende Restaurants oder auf dem Markt verkauft.

Das Dach als Solarkraftwerk

In Zeiten steigender Energie­preise macht sich auch die Nutzung eines Flach­dachs als kleines Solar­kraft­werk bezahlt. Mit Photo­voltaik- oder Solar­thermie-Anlagen können Eigentümer so bis zu ein Drittel ihres Energie­bedarfs selbst erzeugen. Bei Nutzung eines Speichers steigt dieser Wert bis auf die Hälfte an. „Der bei Flach­dächern fehlende Auf­stell­winkel für die Solar­module wird durch Auf­ständern erreicht“, so Pompa.

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Kontakt

Iris Laduch
Pressesprecherin