Das leisten begrünte Dächer und Fassaden

Medieninformation vom 19.07.2022
Enge Bebauung und zunehmende Flächenversiegelung schaden dem Klima in unseren Städten. Immer mehr Kommunen fördern daher eine intelligente Integration von Grünflächen und nutzen das Potenzial von Dach- und Fassadenbegrünungen.

Dach- und Wandbegrünungen wirken sich kühlend auf das städtische Klima aus
Bild Nr. 6515, Quelle: Fricke.at / BHW Bausparkasse

64 Pro­zent der Haus­besitz­en­den wünschen sich mehr Grün in der Nach­bar­schaft. Dabei unter­schätzen viele noch die enormen positiven Effekte einer Dach- und Fassaden­be­grünung für das Klima. Denn eine Begrünung kann die Tempe­ratur im Umfeld des Hauses um bis zu fünf Grad senken und sich vor allem auf das städtische Klima kühlend aus­wirken. Dies wissen laut einer Umfrage der BHW Bau­spar­kasse nur sehr wenige der Befragten (9 Prozent). Zudem mindern Haus­be­grünungen Schall­emissionen und Belastungen durch Fein­staub und CO2. „Bis zu 8,8 Gramm Fein­staub pro Quadrat­meter können im Jahr durch eine Dach­be­grünung gebunden werden“, sagt BHW Experte Krzysztof Pompa. „Dach- und Fassaden­be­grünungen ver­bessern nicht nur die Luft­qualität, sie bieten auch nütz­lichen Insekten Nahrung und Unter­schlupf.“

Natürlicher Witterungs­schutz

Angesichts dieser großen Vorteile und der Über­hitzung vieler Innen­städte nimmt die Begrünung von Gebäuden einen immer größeren Stellen­wert ein. Schon jetzt sind 120 Quadrat­kilo­meter Dach­fläche in Deutschland begrünt und jährlich kommen weitere 10 Quadrat­kilo­meter hinzu. Ein guter Trend, der hilft, die Extreme des Klima­wandels ab­zu­schwächen. So kann ein intensiv begrüntes Dach etwa bei Stark­regen bis zu 150 Liter Wasser pro Quadrat­meter zwischen­speichern. An heißen Sommer­tagen wirkt das Grün kühlend wie eine natür­liche Klima­anlage. „Schwarze Bitumen­pappe und Kies­dächer können sich bei Hitze bis zu 80 Grad Celsius auf­heizen“, weiß BHW Experte Pompa, „bei be­pflanzten Dächern hingegen betragen die maximalen Temperaturen nur etwa 20 bis 25 Grad.“

Wert­steigerung und Förderung

Die pflanzen­bedingte Ver­dunstungs­kälte und der natürliche Schatten­spender für die Fassade re­duzieren den technischen und auch finanziellen Aufwand für die Klima­tisierung eines Gebäudes. Grüne Fassaden dienen nicht nur als Hitze-, sondern auch als Kälte­schutz und können somit den gesamten Energie­bedarf spürbar senken. Viele Städte und Kommunen fördern deshalb profes­sionelle Ge­bäude­be­grünung: Stutt­gart mit bis zu 70 Prozent (45.000 Euro), Frankfurt am Main mit bis zu 50 Prozent und Berlin im Einzel­fall sogar bis zu 100 Prozent.

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Iris Laduch
BHW Bausparkasse