Corona-Schub der digitalen Bezahlmethoden hält an

Medieninformation vom 23.05.2022
60 Prozent der Deutschen zahlen mobil oder kontaktlos mit Karte • Berliner*innen sind Spitzenreiter bei modernen Zahlungsoptionen

Postbank Digitalstudie 2022:
Digitale Bezahlmethoden

Digitales Bezahlen nimmt weiter zu: Bereits sechs von zehn Deutschen bezahlen kontakt­los mit ihrem Smart­phone oder einer Karte. 2021 waren es noch 56 Prozent, 2020 knapp vor der Pan­demie nur 47 Prozent. Die Corona-Krise hat den Trend klar voran­ge­trieben: Je 30 Prozent der Mobile-Payment-Nutzer*innen geben an, dass sie wegen der Pan­demie weniger mit Bar­geld han­tieren, und dass die von ihnen besuch­ten Ge­schäfte zum bar­geld­losen Be­zahlen auf­rufen. Diese Argu­men­te haben im Vergleich zum ersten Corona-Jahr jedoch ab­ge­nom­men, derzeit ist „schnell und einfach“ der Haupt­grund. Dies sind Ergeb­nisse der re­präsenta­tiven Postbank Digital­studie 2022.

Die Pan­demie ist vor allem bei den über 40-Jährigen der Grund, digitale Me­thoden aus­zu­pro­bieren, 35 Prozent möchten weniger mit Bar­geld hantieren. Bei den 18- bis 39-Jährigen, den so­genannten Digital Natives, sind es nur 24 Prozent. Sie sind schon mehr an die modernen Zahlungs­systeme gewöhnt, 24 Prozent von ihnen haben sie auch mit Rabatt­systemen verknüpft.

„Noch spannender als die ge­stiegenen Nutzungs­daten sind die Gründe für das digitale Be­zahlen. Nach der Be­fragung im Jahr 2021 konnten wir nicht sicher sagen, ob nur die Hygiene­regeln während der Pan­demie den digitalen Bezahl­me­thoden einen kräftigen Schub ge­geben haben. Jetzt wissen wir: Auch ohne diese Ent­wick­lung hätten sich mobile Payment und kon­takt­lose Zahlungen durch­gesetzt – weil sie un­kompli­zierter funk­tio­nieren“, sagt Thomas Brosch, Leiter Digital­vertrieb der Postbank. „Warten auf Kunden, die ihr Klein­geld zählen, kommt immer seltener vor. Schnellig­keit und einfache Hand­habung über­zeugen auch nach Corona. Für den Handel ist das ein klares Signal, dass das Bezahlen mit Bargeld an der Laden­kasse auf dem Rückzug ist.“

59 Prozent der Deutschen argu­men­tieren, digitale Bezahl­me­thoden seien ein­facher und schneller als Bar­geld – ein Jahr zuvor sagten dies 50 Prozent. Für Mobile Pay­ment spricht nach Ansicht von 49 Prozent der Be­fragten, dass sie das Smart­phone ohnehin immer dabei­haben und sich dann manch­mal das Mit­nehmen oder Heraus­suchen der Bank­karte sparen. Aller­dings: Ein Viertel der Deutschen, die künftig digital be­zahlen möchten, weiß nicht, in welchen Ge­schäften dies möglich ist.

Unter 30-Jährige zahlen kontaktlos und mobil

Vor allem die Digital Natives zahlen bequem im Vorbei­gehen: 71 Prozent der unter 40-Jährigen nutzen digitale Bezahl­methoden – 36 Prozent von ihnen ver­wenden sogar Mobile Pay­ment und kontakt­loses Be­zahlen mit Karte parallel. Über alle Alters­gruppen hinweg sind es 21 Prozent. Kontakt­loses Be­zahlen mit der Bank­karte ist derzeit beliebter als das Bezahlen mit dem Smart­phone: Während sich 32 Prozent nur für ersteres entscheiden, bezahlen sieben Prozent aus­schließ­lich mobil. Ins­gesamt haben 27 Prozent der Befragten Mobile Pay­ment schon aus­probiert. Vor der Pan­demie waren es nur 19 Prozent.

Berlin ist auch Hauptstadt des digitalen Bezahlens

Spitzen­reiter im mobilen und kontakt­losen Be­zahlen sind die Berliner*innen: 71&nsbp;Prozent nutzen min­destens eine dieser digi­talen Me­thoden, das ent­spricht einer Zu­nahme um sieben Prozent­punkte im Ver­gleich zum Vor­jahr. Auch in Bremen zahlen 67 Prozent auf diesem Weg, ein Anstieg um sechs Prozent­punkte. Besonders stark zu­ge­nom­men hat digi­tales Be­zahlen in Nord­rhein-West­falen und Bayern (je plus neun Prozent­punkte) – derzeit zahlen dort 60 bzw. 58 Prozent mobil bzw. kontaktlos mit Karte. Schluss­lichter in Sachen moderner Zahlungs­mittel sind Sachsen und Meck­len­burg-Vor­pommern, in beiden Bundes­ländern nutzen 55 Prozent der Einwohner*innen Apps oder den NFC-Chip ihrer Karte zum Bezahlen.

Hintergrundinformationen zur Postbank Digitalstudie 2022

Für die „Postbank Digital­studie 2022 – Die digitalen Deutschen“ wurden im Januar und Februar dieses Jahres 3.050 Deutsche befragt. Die Postbank untersucht mit der Studie im achten Jahr in Folge, welche Ent­wick­lungen sich in den ver­schiedenen Lebens­bereichen der Bundes­bürger in Bezug auf Digita­lisie­rung all­gemein und ins­besondere zu Finanz­themen abzeichnen. Um eine be­völkerungs­re­präsen­tative Struktur abzu­bilden, erfolgte eine Gewichtung der Stichprobe nach Bundesland (Proportio­nalisierung), Alter und Geschlecht. Als Referenz­datei wurde der Zensus 2011 des Statistischen Bundesamtes zugrunde gelegt. Die Ergebnisse sind auf ganze Zahlen gerundet. Abweichungen in den Summen lassen sich durch Rundungs­differenzen erklären.

Kontakt

Hartmut Schlegel
Mediensprecher