Mädchen kaufen im Netz nachhaltiger ein als Jungen

Medieninformation vom 19.09.2022
Influencer*innen beeinflussen beim Online-Kauf fast die Hälfte der Jugendlichen • Stellenwert von Nachhaltigkeit beim Online-Shopping leicht gesunken

Postbank Jugend-Digitalstudie 2022:
Mädchen kaufen im Netz nachhaltiger ein als Jungen

Beim Einkauf im Online-Shop achten vor allem Mädchen darauf, ressourcen­schonend zu bestellen. Das geht aus der repräsen­tativen Jugend-Digitalstudie der Postbank hervor. 41 Prozent von ihnen haben ihr Verhalten in den ver­gangenen sechs Monaten geändert und auf Neukäufe verzichtet, weil das bisherige Produkt seinen Zweck noch gut erfüllt. Das sind neun Prozent­punkte mehr als bei den Jungen. Zudem versuchen 35 Prozent der Teen­agerinnen stärker als früher, ihre Online-Einkäufe in einer Lieferung zu bündeln (gegen­über 24 Prozent bei den Jungen). Hinzu kommt, dass 32 Prozent der Mädchen sich für das nach­haltigere Produkt ent­scheiden, wenn sie die Wahl zwischen zwei gleich­wertigen Artikeln haben. Bei den Jungen sind es sieben Prozent­punkte weniger.

Influ­encer*innen spielen eine wichtige Rolle für das Ein­kaufs­ver­halten von Jugend­lichen: Zwei von fünf Jungen und sogar jedes zweite Mädchen zwischen 16 und 18 Jahren haben im vergangenen halben Jahr ein Produkt erworben, das bei Instagram, YouTube & Co. empfohlen wurde. Geschlech­ter­über­greifend gilt das für 44 Prozent. Für 53 Prozent derjenigen, die schon Empfehlungen gefolgt sind, spielt es eine wichtige Rolle, dass das beworbene Produkt nachhaltig ist. Das Bewusst­sein dafür steigt mit dem Alter der Käufer*innen: 45 Prozent der 16-Jährigen, aber 62 Prozent der 18-Jährigen legen darauf Wert.

Klimaschutz verliert durch Ukraine-Krieg und Corona-Pandemie etwas an Bedeutung

Mit ihrer ver­änderten Einkaufs­weise haben viele Jugendliche das von der Fridays-for-Future-Bewegung geforderte Umdenken im Konsum bereits stark verinner­licht. Dennoch gibt die Hälfte der Befragten an, dass das Thema Klima­schutz angesichts der akuten Corona- und Ukraine-Krise für sie an Bedeutung verloren hat. Das bestätigt ein Blick auf den Stellen­wert von Nach­haltig­keit bei Online-Einkäufen. Demnach achten derzeit zwei von drei Teen­ager*innen beim Kauf von Kleidung und Schuhen „immer“ oder „gelegentlich“ auf den Schutz von Umwelt und Klima. Im Vorjahr waren es noch drei Prozent­punkte mehr. Bei modischen Accessoires wie Uhren, Sonnen­brillen oder Taschen legen 47 Prozent Wert auf Nach­haltig­keit und damit sogar sechs Prozent­punkte weniger als noch 2021.

„Das Bewusst­sein für Nach­haltig­keit und Klima­schutz ist bei den Jugendlichen nach wie vor hoch“, sagt Thomas Brosch, Leiter Digital­vertrieb bei der Postbank. „Auch wenn andere Themen wie der Ukraine-Krieg oder Corona derzeit die Auf­merk­sam­keit der jungen Menschen stärker binden, ist der Trend zur Nach­haltig­keit ungebrochen: Vor allem junge Erwachsene bevor­zugen Produkte und Dienst­leistungen, die Umwelt und Klima nicht schaden.“

Ausgaben für Online-Einkäufe stagnieren

Das Budget für Online-Einkäufe ist im Vergleich zum Vorjahr gleich­geblieben. Im Schnitt stehen den Jugendlichen nach wie vor 102 Euro pro Monat zur Verfügung. Mit 120 Euro pro Monat geben Jungen deutlich mehr Geld im Netz aus als Mädchen (83 Euro). Zudem steigen die Ausgaben mit dem Alter deutlich an. Während 16-Jährige durch­schnittlich für 74 Euro online einkaufen, sind es bei 18-Jährigen 139 Euro.

Drei Waren­kategorien sind beim Online-Shopping unter Jugend­lichen besonders beliebt. 44 Prozent von ihnen kaufen in der Regel Medien­produkte wie Video­spiele im Netz statt im stationären Handel. Dahinter folgen Unter­haltungs­elek­tronik wie Spiele­konsolen (43 Prozent) sowie Kleidung und Schuhe (33 Prozent). Kosmetik­produkte werden hingegen mit großer Mehr­heit bevorzugt im Laden vor Ort gekauft (74 Prozent).

Hintergrundinformationen zur Postbank Jugend-Digitalstudie 2022

Für die Postbank Jugend-Digitalstudie 2022 wurden im Mai und Juni dieses Jahres 1.000 Jugendliche in Deutschland zwischen 16 und 18 Jahren repräsentativ befragt.

Kontakt

Hartmut Schlegel
Mediensprecher