Die Zukunft baut auf den natürlichen Kreislauf

Medieninformation vom 27.11.2023
Das Bauwesen produziert mit rund 54 Prozent einen Großteil des gesamten Müllaufkommens in Deutschland. Gleichzeitig gehen Rohstoffe wie Sand, der für Beton gebraucht wird, zur Neige. Umweltfreundliche Bauverfahren setzen dagegen auf die optimale Materialverwertung nach dem Prinzip Cradle to Cradle (C2C).

Baustoffe im Kreislauf: Innenwand aus Abbruchziegeln und historische Tür
Bild Nr. 6594, Quelle: Recyclinghaus CITYFÖRSTER architecture+urbanism / Fotos: Olaf Mahlstedt / BHW Bausparkasse

Das zu­kunfts­wei­sen­de Kon­zept C2C ent­warf der deut­sche Um­welt­che­mi­ker Mi­cha­el Braun­gart in den 1990er-Jah­ren zu­sam­men mit dem US-ame­ri­ka­ni­schen Ar­chi­tek­ten Wil­liam Mc­Do­nough. Sie be­schrie­ben ei­nen in sich ge­schlos­se­nen Roh­stoff­kreis­lauf nach dem Vor­bild der Na­tur. Dem­nach kann man die Pro­duk­te ent­we­der im Gan­zen wie­der­ver­wen­den oder sie, in ih­re Be­stand­tei­le zer­legt, in neue Pro­duk­ti­ons­ket­ten ein­flie­ßen las­sen.

C2C hat Tra­di­ti­on

Schon lan­ge be­vor Braun­gart und Mc­Do­nough das mo­der­ne Kon­zept er­stell­ten, ha­ben tra­di­tio­nel­le Bau­wei­sen mit Lehm oder Holz be­reits nach die­sem Prin­zip funk­tio­niert. Lehm ha­ben be­reits un­se­re Vor­fah­ren nach dem Ab­riss von Häu­sern als Dün­ger auf die Fel­der ge­bracht oder wie­der als Bau­ma­te­ri­al ge­nutzt. „Res­sour­cen zu nut­zen, spar­te schlie­ß­lich auch Kos­ten“, er­läu­tert Krzy­sz­tof Pom­pa von der Bau­spar­kas­se BHW. Ziel bei ei­nem ge­mäß den C2C-Kri­te­ri­en er­rich­te­ten Haus ist zu­dem ein ge­sun­des, schad­stoff­frei­es Raum­kli­ma und ei­ne En­er­gie­ver­sor­gung, die aus­schlie­ß­lich aus er­neu­er­ba­ren Quel­len stammt.

C2C schafft Wert

Ver­wen­de­te Bau­stof­fe wer­den beim C2C-Prin­zip in Ma­te­ri­al­päs­sen er­fasst und di­gi­tal do­ku­men­tiert, um die ver­bau­ten Ma­te­ria­li­en für ei­nen spä­te­ren Um­bau oder Ab­riss aus­zu­wei­sen. „Ei­ne kli­ma- und res­sour­cen­po­si­ti­ve Kreis­lauf­wirt­schaft min­dert die Um­welt­be­las­tung, je­de Im­mo­bi­lie wird zu ei­nem wert­vol­len Roh­stoff­la­ger“, so der BHW Ex­per­te. „Das macht C2C wirt­schaft­lich at­trak­tiv.“ So zah­len sich die In­ves­ti­ti­on und der pla­ne­ri­sche Mehr­auf­wand für Haus­be­sit­zen­de gleich in mehr­fa­cher Hin­sicht aus.

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Iris Laduch
BHW Bausparkasse