Studie: Smartphone im Grundschulalter? Viele Eltern erlauben frühe Nutzung – und setzen klare Regeln

Presseinformation vom 12.08.2025
Knapp die Hälfte der Eltern unter 40 Jahren erlaubt seinen Kindern bereits vor dem 10. Geburtstag ein Smartphone • Über 80 Prozent aller Eltern fordern ein Handyverbot an Schulen

Viele Kinder in Deutschland besitzen schon früh ein eigenes Smartphone, meist mit Zustimmung ihrer Eltern. Wohl auch weil sich 85 Prozent der Eltern selbst als gutes Vorbild bei der Nutzung von Internet und Smartphone sehen; das sind sechs Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Spätestens mit zwölf Jahren haben 71 Prozent der Mädchen und Jungen heutzutage ein eigenes Smartphone, und 44 Prozent der Kinder bis zum Ende der Grundschulzeit. Eltern unter 40 Jahren erlauben dem Nachwuchs häufiger früher ein Smartphone (49 Prozent) als die älteren Eltern (38 Prozent): „Viele Eltern wollen ihre Kinder frühzeitig fit machen für die digitale Welt und begleiten diesen Weg bewusst. Das passt zu ihrem wachsenden Selbstverständnis, selbst mit gutem Beispiel voranzugehen“, sagt Thomas Brosch, Leiter Digitalvertrieb der Postbank.

Eltern setzen klare Grenzen bei der Mediennutzung

Obwohl viele Eltern ihren Kindern den frühen Einstieg in die digitale Welt erlauben, regeln sie die Nutzung von Smartphone, Internet und Social Media sehr bewusst. Knapp die Hälfte der Eltern schränkt den Zugriff auf bestimmte Apps oder Webseiten ein. Mehr als jedes zweite Elternpaar (53 Prozent) begrenzt die Zeit, die Kinder im Internet verbringen dürfen auf zwei Stunden pro Tag. Acht von zehn Eltern überprüfen immerhin gelegentlich die Social-Media-Nutzung ihrer minderjährigen Kinder.

Auch für den Umgang mit Handys gelten klare Regeln, die Hälfte aller Eltern verbietet den Gebrauch während der Schulzeit und beim Lernen. Jüngere Eltern unter 40 Jahren greifen häufiger zu zeitlichen und situativen Einschränkungen: 40 Prozent erlauben den Zugang zum Handy nur zu bestimmten Tageszeiten, das sind 12 Prozentpunkte mehr als bei den Eltern über 40 Jahren. Auch vor dem Schlafengehen herrschen bei ihnen strengere Regeln: 36 Prozent verbieten die Nutzung abends, während dies bei den Älteren nur 26 Prozent untersagen. Beim gemeinsamen Essen setzen dagegen eher die älteren Eltern Grenzen: 54 Prozent von ihnen dulden die Smartphonenutzung bei Tisch nicht; bei den Eltern unter 40 Jahren liegt der Anteil bei 46 Prozent. „Eltern setzen besonders beim Lernen und bei Familienzeit wie dem gemeinsamen Essen einen klaren Rahmen. Das Smartphone gehört zum Alltag, aber eben nicht immer und überall“, sagt Thomas Brosch.

Mehrheit der Eltern fordert Handyverbot an Schulen


Weitgehende Einigkeit herrscht dagegen in einer zentralen Frage: 81 Prozent aller Eltern befürworten ein Handyverbot an Schulen. Fast die Hälfte der Befragten mit Nachwuchs glaubt, dass Handys im Klassenzimmer die Konzentration und den Unterricht stören. Knapp ein Drittel hält ein Handyverbot für sinnvoll, möchte aber für bestimmte Situationen Ausnahmen gestatten. Darüber hinaus fordern die Eltern klare Altersgrenzen für den Zugang zu sozialen Medien: Hier halten 60 Prozent eine Altersbeschränkung für notwendig, unabhängig davon, um welchen Dienst es sich handelt: „Viele Eltern sehen den Lernerfolg ihrer Kinder wegen fehlender Konzentrationsfähigkeit in Gefahr, deshalb wünschen sie sich auch offiziell klare Regeln und Schutzräume“, sagt der Digitalexperte.

Hintergrundinformationen zur Postbank Digitalstudie 2025

Für die „Postbank Digitalstudie 2025 – Die digitalen Deutschen“ wurden zwischen Mai und Juni dieses Jahres 3.050 Einwohner*innen befragt, davon 805 Befragte mit Kindern im Haushalt. Die Postbank untersucht mit der Studie im elften Jahr in Folge, welche Entwicklungen sich in verschiedenen Lebensbereichen in Bezug auf Digitalisierung allgemein und insbesondere zu Finanzthemen abzeichnen. Um eine bevölkerungsrepräsentative Struktur abzubilden, erfolgte eine Gewichtung der Stichprobe nach Bundesland (Proportionalisierung), Alter und Geschlecht. Als Referenzdatei wurde der Zensus 2022 des Statistischen Bundesamtes zugrunde gelegt. Die Ergebnisse sind auf ganze Zahlen gerundet. Abweichungen in den Summen lassen sich durch Rundungsdifferenzen erklären.

Kontakt

Iris Laduch
Pressesprecherin