Deutsche trauen KI keine Anlageberatung zu – persönlicher Rat bleibt erste Wahl

Medieninformation vom 26.11.2025
Bundesbürger schwanken zwischen Skepsis und Offenheit bei digitalen Bankgeschäften • Dreiviertel der Deutschen vertraut bei der Geldanlage einem Menschen noch mehr als der KI • Zwei Drittel zahlen an der Ladenkasse kontaktlos oder mobil

Postbank Digitalstudie 2025
Deutsche trauen KI keine Anlageberatung zu – persönlicher Rat bleibt erste Wahl

Grund­sätz­lich ste­hen die Bun­des­bür­ger di­gi­ta­len Fi­nanz­ge­schäf­ten auf­ge­schlos­sen ge­gen­über: 40 Pro­zent wol­len künf­tig sogar noch mehr Online-​Angebote nut­zen. Zwei von drei Be­frag­ten be­zah­len mitt­ler­wei­le kon­takt­los mit Bank- und Kre­dit­kar­te oder mobil mit Smart­phone und Smart­watch. Auch beim On­line­ban­king ge­hört der schnel­le Blick aufs Konto für jeden Zwei­ten zur Rou­ti­ne. Neue Tech­no­lo­gien brau­chen da­ge­gen ihre Zeit, bis sie an­ge­nom­men wer­den. So spielt künst­li­che In­tel­li­genz (KI) bei der Geld­an­la­ge für die Mehr­heit der Bun­des­bür­ger noch keine Rolle: 77 Pro­zent ver­trau­en der Be­ra­tung durch KI we­ni­ger als der Be­ra­tung durch einen Mit­ar­bei­ten­den in der Bank. Das sind Er­geb­nis­se der re­prä­sen­ta­ti­ven „Postbank Di­gi­tal­stu­die 2025“.

Nur rund ein Drit­tel der Be­frag­ten kann sich vor­stel­len, KI künf­tig für Fi­nanz­an­ge­le­gen­hei­ten zu nut­zen – vor allem bei ein­fa­che­ren The­men wie Fra­gen zu Gi­ro­kon­ten (79 Pro­zent), Spar­kon­ten oder Ta­ges­geld (74 Pro­zent) und Ra­ten­kre­di­ten (70 Pro­zent). Da­ge­gen hal­ten drei von vier Be­frag­ten die Tech­no­lo­gie noch nicht für aus­ge­reift genug für eine Be­ra­tung zur Geld­an­la­ge. „Viele Kun­din­nen und Kun­den kön­nen sich KI bei all­täg­li­chen Bank­ge­schäf­ten vor­stel­len, aber wenn es um die Geld­an­la­ge geht, zählt wei­ter­hin der per­sön­li­che Aus­tausch. Das zeigt: Bei sen­si­blen Ent­schei­dun­gen fehlt – noch – das Ver­trau­en in die neue Tech­no­lo­gie. Das ist ein wich­ti­ges Si­gnal für un­se­re Bran­che“, sagt Tho­mas Brosch, Lei­ter Di­gi­tal­ver­trieb der Postbank.

Sprach­as­sis­ten­ten spie­len (fast) keine Rolle

Ähn­lich re­ser­viert sind die Bun­des­bür­ger bei der Nut­zung von Sprach­as­sis­ten­ten für Bank­ge­schäf­te. Ob­wohl zum Bei­spiel Ama­zon Alexa und Goog­le As­sistant im All­tag weit ver­brei­tet sind, spie­len sie beim Ban­king kaum eine Rolle. Nur zwölf Pro­zent der Be­frag­ten nut­zen sie für Über­wei­sun­gen. Ein Drit­tel lehnt die Nut­zung aus Datenschutz-​ oder Si­cher­heits­grün­den ab, ein wei­te­res Drit­tel sieht darin kei­nen Nut­zen. Grund für die Be­sorg­nis: 76 Pro­zent der Um­fra­ge­teil­neh­mer be­fürch­ten, dass ihre per Spra­che er­fass­ten Daten mög­li­cher­wei­se an Drit­te wei­ter­ge­ge­ben wer­den.

Karte und Smart­phone haben sich an der La­den­kas­se durch­ge­setzt

Das kon­takt­lo­se oder mo­bi­le Be­zah­len ist da­ge­gen im All­tag an­ge­kom­men. Be­reits 65 Pro­zent der Deut­schen zah­len an der La­den­kas­se bar­geld­los, der An­teil ist seit 2023 na­he­zu kon­stant. Be­zahlt wird vor allem kon­takt­los mit der Bank- oder Kre­dit­kar­te (59 Pro­zent), sel­te­ner mobil mit dem Smart­phone oder der Smart­watch (35 Pro­zent). Vor allem junge Men­schen trei­ben den Trend: In der Grup­pe der 18- bis 39-​Jährigen be­zah­len knapp acht von zehn Deut­schen kon­takt­los oder mobil. Auch Kun­den von Di­rekt­ban­ken (73 Pro­zent) und Öko­ban­ken (77 Pro­zent) grei­fen häu­fi­ger zu die­sen Zah­lungs­me­tho­den.

Wer mit Bar­geld zahlt, nennt dafür auch Si­cher­heits­be­den­ken, zum Bei­spiel Angst vor Da­ten­miss­brauch sowie Dieb­stahl des Ge­räts oder der Bank-/Kre­dit­kar­te. „Bar­geld­lo­ses Be­zah­len ist für viele zwar All­tag, doch das Tempo ist un­ter­schied­lich. Wo Si­cher­heits­be­den­ken noch immer über­wie­gen, müs­sen wir zei­gen, dass kon­takt­lo­ses und mo­bi­les Be­zah­len si­cher, ein­fach und be­quem ist“, sagt Tho­mas Brosch.

Hintergrund­informationen zur Postbank Digitalstudie 2025

Für die „Postbank Di­gi­tal­stu­die 2025 – Die di­gi­ta­len Deut­schen“ wur­den zwi­schen Mai und Juni die­ses Jah­res 3.050 Ein­woh­ne­rin­nen und Ein­woh­ner be­fragt. Die Postbank un­ter­sucht mit der Stu­die im elf­ten Jahr in Folge, wel­che Ent­wick­lun­gen sich in ver­schie­de­nen Le­bens­be­rei­chen in Bezug auf Di­gi­ta­li­sie­rung all­ge­mein und ins­be­son­de­re zu Fi­nanz­the­men ab­zeich­nen. Um eine be­völ­ke­rungs­re­prä­sen­ta­ti­ve Struk­tur ab­zu­bil­den, er­folg­te eine Ge­wich­tung der Stich­pro­be nach Bun­des­land (Pro­por­ti­o­na­li­sie­rung), Alter und Ge­schlecht. Als Re­fe­renz­da­tei wurde der Zen­sus 2022 des Sta­tis­ti­schen Bun­des­am­tes zu­grun­de ge­legt. Die Er­geb­nis­se sind auf ganze Zah­len ge­run­det. Ab­wei­chun­gen in den Sum­men las­sen sich durch Run­dungs­dif­fe­ren­zen er­klä­ren.

Kontakt

Iris Laduch
Mediensprecherin