Pendeln ins Hamburger Umland: Hier lohnt sich der Immobilienkauf

Medieninformation vom 13.10.2025
Expert*innen analysieren Kaufpreisvorteile außerhalb der Metropole • Pendelkostenrechner zeigt, wo sich der Arbeitsweg mindestens 25 Jahre lohnt • Beste Bedingungen in Seevetal und Schwarzenbek

Die Im­mo­bi­li­en­prei­se in Deutsch­land sind im ver­gan­ge­nen Jahr leicht ge­sun­ken, in den Groß­städ­ten blei­ben sie je­doch hoch. Wer sich da­her für den Kauf ei­ner Ei­gen­tums­woh­nung im Um­land statt in der In­nen­stadt ei­ner Me­tro­po­le ent­schei­det, kann wei­ter­hin Geld spa­ren. In Ham­burg lag der durch­schnitt­li­che Qua­drat­me­ter­preis für Be­stands­bau­ten im Jahr 2024 bei 6.191 Eu­ro. In den Um­land­krei­sen war Wohn­ei­gen­tum da­ge­gen im Schnitt min­des­tens 2.892 Eu­ro pro Qua­drat­me­ter güns­ti­ger.

Doch aus dem Um­land in die Ham­bur­ger In­nen­stadt zur Ar­beit zu pen­deln, kos­tet mehr Zeit und Geld als in­ner­städ­tisch un­ter­wegs zu sein: Wer au­ßer­halb der Elb­me­tro­po­le wohnt, zahlt mehr für Kraft­stoff, La­de­strom oder das Ti­cket im öf­fent­li­chen Per­so­nen­nah­ver­kehr (ÖPNV), und ver­liert Zeit. Das Ham­bur­gi­sche Welt­Wirt­schafts­In­sti­tut (HW­WI) hat für die Post­bank ei­ne Mo­dell­rech­nung für die Pen­del­kos­ten ent­wi­ckelt. Der Postbank Woh­nat­las 2025 zeigt, wie vie­le Jah­re sich der Im­mo­bi­li­en­er­werb im Um­land lohnt und wann die er­höh­ten Pen­del­kos­ten den Preis­vor­teil auf­ge­zehrt ha­ben. Im Mo­dell pen­delt je Haus­halt ei­ne Per­son zur Ar­beit. Ne­ben ei­ner Voll­zeit­tä­tig­keit wur­de auch der Fak­tor Ho­me­of­fice oder Teil­zeit mit drei statt fünf Pen­del­ta­gen pro Wo­che be­rück­sich­tigt.

Die Un­ter­su­chung des HW­WI ver­gleicht den Kauf ei­ner durch­schnitt­lich teu­ren 70 Qua­drat­me­ter bzw. 120 Qua­drat­me­ter gro­ßen Woh­nung in Ham­burg zur Selbst­nut­zung mit gleich gro­ßen Im­mo­bi­li­en in den je­weils vier be­völ­ke­rungs­reichs­ten Ort­schaf­ten der sechs Land­krei­se Her­zog­tum Lau­en­burg, Pin­ne­berg, Se­ge­berg, Stor­marn, Har­burg und Sta­de. Ins­ge­samt hat das HW­WI so­mit 24 Städ­te und Ge­mein­den im Um­land Ham­burgs un­ter­sucht. Da Im­mo­bi­li­en in ver­kehrs­güns­tig ge­le­ge­nen grö­ße­ren Kom­mu­nen im Um­land deut­lich teu­rer sind als in ab­ge­le­ge­nen klei­ne­ren Ge­mein­den, gin­gen die Ex­pert*in­nen bei ih­ren Ana­ly­sen von ei­nem Preis­auf­schlag von 20 Pro­zent auf den Durch­schnitts­preis des je­wei­li­gen Land­krei­ses aus.

Dar­über hin­aus hat das HW­WI den Kauf­preis­vor­teil im Speck­gür­tel mit den jähr­li­chen Pen­del­kos­ten ge­gen­ge­rech­net. In die Rech­nung flie­ßen ne­ben Kos­ten für das ÖPNV-Ti­cket oder für das Fahr­zeug in­klu­si­ve Kraft­stoff bzw. La­de­strom auch der hö­he­re Zeit­auf­wand fürs Pen­deln ein. Die Kos­ten für die Au­to­fahrt lie­gen nach Ab­zug der Steu­er­ver­güns­ti­gun­gen durch die Ent­fer­nungs­pau­scha­le bei 0,45 Eu­ro pro Ki­lo­me­ter und ab ei­ner ein­fa­chen Ent­fer­nung von 21 Ki­lo­me­tern bei 0,43 Eu­ro. Die Fahrt mit Bus und Bahn wird mit 0,14 Eu­ro pro Ki­lo­me­ter ver­an­schlagt, ab 21 Ki­lo­me­tern be­trägt der Preis 0,12 Eu­ro pro Ki­lo­me­ter. Durch das Deutsch­land-Ti­cket sind die jähr­li­chen Mo­bi­li­täts­kos­ten im ÖPNV nach Ab­zug von Steu­er­ver­güns­ti­gun­gen auf 645 Eu­ro ge­de­ckelt. Hin­zu kom­men die Zeit­kos­ten: Der zu­sätz­li­che Zeit­auf­wand für das Pen­deln vom Um­land in die Me­tro­po­le wur­de mit dem im Mit­tel in Ham­burg er­ziel­ten Brut­to­lohn im Jahr 2024 von 30,90 Eu­ro je Stun­de be­wer­tet.

See­ve­tal und Schwar­zen­bek bie­ten den längs­ten Preis­vor­teil für ÖPNV-Pendler*innen

Beim Ver­gleich ei­ner 70-Qua­drat­me­ter-Woh­nung in der Me­tro­po­le mit ei­ner gleich gro­ßen Im­mo­bi­lie in den grö­ß­ten Um­land­kom­mu­nen liegt das 24 Ki­lo­me­ter ent­fern­te See­ve­tal vorn: Pend­ler*in­nen pro­fi­tie­ren dort am längs­ten vom güns­ti­ge­ren Woh­nungs­kauf. Bei 220 Pen­del­ta­gen pro Jahr mit den öf­fent­li­chen Ver­kehrs­mit­teln ist der Preis­vor­teil erst nach 38,3 Jah­ren auf­ge­braucht. Für Au­to­fah­rer*in­nen schrumpft die Zeit­span­ne auf 17,4 Jah­re. Da­mit sich ein Kauf im Um­land lohnt, soll­ten die er­höh­ten Pen­del­kos­ten min­des­tens 25 Jah­re lang durch die Kauf­prei­ser­spar­nis­se ge­deckt wer­den. Dies ent­spricht in der Re­gel der rest­li­chen Le­bens­ar­beits­zeit von Im­mo­bi­li­en­käu­fer*in­nen, die in Deutsch­land im Durch­schnitt 40 Jah­re alt sind. Un­ter die­sen Um­stän­den lohnt sich der Kauf ei­ner 70-Qua­drat­me­ter-Woh­nung in zehn Um­land­städ­ten, wenn Be­rufs­tä­ti­ge fünf Ta­ge pro Wo­che mit Bus und Bahn nach Ham­burg pen­deln. Beim Pen­deln mit dem Au­to je­doch in kei­ner ein­zi­gen.

Auch ein Im­mo­bi­li­en­kauf in Schwar­zen­bek rech­net sich für Pend­ler*in­nen: Dort liegt der Qua­drat­me­ter­preis für ei­ne Ei­gen­tums­woh­nung durch­schnitt­lich rund 2.565 Eu­ro un­ter dem Ham­bur­ger Ni­veau. Der Preis­vor­teil hält beim Pen­deln mit dem ÖPNV 35,2 Jah­re. In Pin­ne­berg, Ah­rens­burg, Win­sen (Lu­he), Buch­holz i. d. Nord­hei­de, Bux­te­hu­de, Bad Ol­des­loe, Elms­horn und Rein­bek lohnt sich der Im­mo­bi­li­en­kauf eben­falls über mehr als 25 Jah­re, wenn Bus und Bahn ge­nutzt wer­den.

„See­ve­tal ist mit dem ÖPNV in nur 18 Mi­nu­ten vom Ham­bur­ger Haupt­bahn­hof zu er­rei­chen. Nach Schwar­zen­bek fährt man 21 Mi­nu­ten – so gut an­ge­bun­de­ne Um­land­städ­te sind für Kauf­in­ter­es­sier­te at­trak­ti­v“, sagt Ma­nu­el Beer­mann, Lei­ter Pro­dukt­ma­nage­ment Im­mo­bi­li­en der Pri­vat­kun­den­bank in Deutsch­land. „Wer im Um­land kau­fen will, soll­te nicht nur auf den güns­ti­gen Qua­drat­me­ter­preis schau­en. Auch die Fahrt­kos­ten und der Zeit­auf­wand zäh­len – der Pen­del­kos­ten­rech­ner hilft bei der Ein­schät­zung. Ge­nau­so wich­tig sind auch per­sön­li­che Vor­lie­ben, et­wa die Nä­he zu Ki­tas und Bahn­hof und die Aus­stat­tung der Woh­nung.“

Für voll­zeit­be­schäf­tig­te Pend­ler*in­nen, die das ei­ge­ne Au­to nut­zen, lohnt sich der Kauf in kei­ner der un­ter­such­ten Re­gio­nen 25 Jah­re oder län­ger. Am längs­ten hält der Kauf­preis­vor­teil mit 20,4 Jah­ren in Glin­de. Für ÖPNV-Pend­ler*in­nen sind es rund zwei Jah­re we­ni­ger. In al­len an­de­ren un­ter­such­ten Ort­schaf­ten ist da­ge­gen das Pen­deln mit Bus und Bahn at­trak­ti­ver. Grund für die Son­der­stel­lung von Glin­de ist die schlech­te An­bin­dung an das Schie­nen­netz Rich­tung Ham­burg. Ob­wohl die Stadt im Land­kreis Stor­marn nur 16 Ki­lo­me­ter vom Haupt­bahn­hof ent­fernt liegt, dau­ert die Fahrt mit dem ÖPNV 37 Mi­nu­ten. Die Au­to­fahrt ist mit 22 Mi­nu­ten hin­ge­gen deut­lich schnel­ler.

Fa­mi­li­en und Haus­hal­te mit viel Platz­be­darf pro­fi­tie­ren in vie­len Umlandstädten

Kin­der­zim­mer, ein grö­ße­rer Ess­tisch, mehr Stau­raum und ein Ar­beits­platz: Vor al­lem Fa­mi­li­en be­nö­ti­gen viel Platz – der in Ham­burg nicht leicht zu fin­den und mit nicht un­er­heb­li­chen Kos­ten ver­bun­den ist. Für Käu­fer*in­nen von 120 Qua­drat­me­ter gro­ßen Woh­nun­gen im Um­land, die an fünf Ar­beits­ta­gen mit dem Au­to pen­deln, lie­gen im­mer­hin sie­ben Or­te aus dem Ham­bur­ger Um­land über der 25-Jah­res-Gren­ze – Glin­de, See­ve­tal, Rein­bek, Nor­der­stedt, Geest­hacht, Pin­ne­berg und We­del. Die Vor­tei­le für ÖPNV-Nut­zer*in­nen hal­ten je­doch län­ger. Glin­de ist auch hier wie­der die Aus­nah­me. Dort lohnt sich das Pen­deln mit dem Pkw 35 Jah­re lang. Mit Bus und Bahn sind es 3,4 Jah­re we­ni­ger.

Käu­fer*in­nen von 120 Qua­drat­me­ter gro­ßen Woh­nun­gen im Um­land, die täg­lich mit Bus und Bahn in die Ci­ty pen­deln, pro­fi­tie­ren in 21 Städ­ten über ei­nen Zeit­raum von mehr als 25 Jah­ren vom güns­ti­ge­ren Kauf­preis. Am längs­ten hält der Vor­teil er­neut in See­ve­tal, wo rein rech­ne­risch 65,6 Jah­re nö­tig sind, um die güns­ti­ge­ren Kauf­prei­se ge­gen­über der Me­tro­po­le beim Pen­deln mit öf­fent­li­chen Ver­kehrs­mit­teln auf­zu­brau­chen. Für Au­to­fah­rer*in­nen dau­ert es hin­ge­gen 29,8 Jah­re. Auf Platz zwei folgt Schwar­zen­bek. Dort lohnt sich der Weg in die Me­tro­po­le mit der Bahn 60,4 Jah­re lang. Schluss­licht ist Rat­ze­burg mit 21,6 Jah­ren.

„Der Postbank Woh­nat­las zeigt die gro­ßen Dif­fe­ren­zen: In weit ent­fern­ten Kom­mu­nen in teu­ren Land­krei­sen ha­ben Käu­fer*in­nen den Preis­vor­teil schnell auf­ge­braucht. In an­de­ren Re­gio­nen hält der Kauf­preis­vor­teil für grö­ße­re Ei­gen­tums­woh­nun­gen so lan­ge an, dass ein Kauf im Speck­gür­tel auch für jün­ge­re Fa­mi­li­en und Paa­re vor­teil­haft ist, selbst wenn ein Mit­glied der Fa­mi­lie das rest­li­che Ar­beits­le­ben täg­lich in die Groß­stadt pen­del­t“, sagt Beer­mann.

Nicht al­le un­ter­such­ten Ort­schaf­ten sind gut an Ham­burg an­ge­bun­den. Ol­den­dorf-Him­mel­pfor­ten im Land­kreis Sta­de liegt bei­spiels­wei­se 62 Ki­lo­me­ter ent­fernt. Pend­ler*in­nen brau­chen mit Bus und Bahn 72 Mi­nu­ten, mit dem Au­to sind es 67 Mi­nu­ten. Die Stre­cke nach Rat­ze­burg ist 60 Ki­lo­me­ter lang. Mit dem ÖPNV sind Fahr­gäs­te ab dem Bahn­hof noch 64 Mi­nu­ten un­ter­wegs. Nur fünf Mi­nu­ten we­ni­ger dau­ert die Fahrt vom Har­se­fel­der Bahn­hof aus. Je nach Ent­fer­nung von Tür zu Tür (Ar­beits­stät­te und Wohn­ort) fällt wei­te­re Zeit an, die ge­ge­be­nen­falls mit Kos­ten ver­bun­den ist (zum Bei­spiel für län­ge­re Kin­der­be­treu­ung).

„Kauf­in­ter­es­sier­te soll­ten ne­ben den Qua­drat­me­ter­prei­sen auch ei­nen Blick auf die Fahrt­zei­ten und die Häu­fig­keit der Ver­bin­dung wer­fen so­wie un­vor­her­ge­se­he­ne Ver­spä­tun­gen ein­kal­ku­lie­ren“, rät Beer­mann. „Dis­ku­tie­ren Sie ehr­lich und mög­lichst un­ter Be­rück­sich­ti­gung al­ler As­pek­te die Vor- und Nach­tei­le al­ter­na­ti­ver Wohn­or­te. Und las­sen Sie sich bei Fra­gen zu La­ge, mög­li­cher Wert­ent­wick­lung, Sa­nie­rungs­be­dar­fen und En­er­gie­ef­fi­zi­enz pro­fes­sio­nell be­ra­ten.“

Ho­me­of­fice-Op­ti­on rückt mehr Städ­te in den Fo­kus von Pend­ler*in­nen

Mo­bi­les Ar­bei­ten und Ho­me­of­fice sind seit der Co­ro­na-Pan­de­mie aus der Be­rufs­welt nicht mehr weg­zu­den­ken und ge­hö­ren zum Stan­dard in vie­len Jobs. Vor die­sem Hin­ter­grund ha­ben die Ex­pert*in­nen des HW­WI be­rech­net, wie lan­ge Käu­fer*in­nen vom güns­ti­ge­ren Um­land­preis pro­fi­tie­ren, wenn sie durch ei­ne Teil­zeit-Tä­tig­keit oder Ho­me­of­fice-Op­ti­on nur an drei Ta­gen pro Wo­che pen­deln müs­sen und der Preis au­ßer­dem 20 Pro­zent über dem kreis­wei­ten Durch­schnitt liegt. Un­ter die­sen Vor­aus­set­zun­gen ren­tiert sich der Kauf ei­ner 120 Qua­drat­me­ter gro­ßen Ei­gen­tums­woh­nung in al­len 24 Um­land­kom­mu­nen. Spit­zen­rei­ter bleibt See­ve­tal mit rech­ne­risch 101,4 Jah­ren. Selbst im ab­ge­le­ge­nen Rat­ze­burg lohnt sich der Kauf ei­ner Ei­gen­tums­woh­nung für Pend­ler*in­nen mit Teil­zeit-Tä­tig­keit oder Ho­me­of­fice-Op­ti­on noch 35,4 Jah­re lang.

Wer sich mit 70 Qua­drat­me­tern im Um­land be­gnügt, ist bei ei­ner Per­son mit drei Pen­del­ta­gen pro Wo­che rein rech­ne­risch in 20 Wohn­or­ten im Vor­teil ge­gen­über In­nen­stadt­be­woh­ner*in­nen – bei Nut­zung des ÖPNV. Am längs­ten pro­fi­tie­ren Käu­fer*in­nen mit 59,2 Jah­ren in See­ve­tal, ge­folgt von Schwar­zen­bek (55,1 Jah­re), Pin­ne­berg (54,1 Jah­re), Ah­rens­burg (52,2 Jah­re), Win­sen (46,8 Jah­re) und Buch­holz (45,3 Jah­re).

Was Pen­deln wirk­lich kos­tet: So funk­tio­niert die Mo­dell­rech­nung

Aus­gangs­punkt für die Mo­dell­rech­nung sind die kal­ku­la­to­ri­schen Kos­ten für den Kauf ei­ner 70 Qua­drat­me­ter bzw. 120 Qua­drat­me­ter gro­ßen Ei­gen­tums­woh­nung aus dem Be­stand zu­züg­lich No­tar­ge­büh­ren (zwei Pro­zent vom Kauf­preis) und Grund­er­werbs­steu­er in Ham­burg und im je­wei­li­gen Um­land­kreis. Der Er­werb er­folgt zum je­wei­li­gen Durch­schnitts­preis des Jah­res 2024, wo­bei in den Um­land­städ­ten und -ge­mein­den der Durch­schnitts­preis des je­wei­li­gen Land­krei­ses zu­grun­de ge­legt wird. Da ver­kehrs­güns­tig ge­le­ge­ne Wohn­la­gen in den be­trach­te­ten grö­ß­ten Um­land­städ­ten der Land­krei­se bei Pend­ler*in­nen be­son­ders be­gehrt sind und nur in den sel­tens­ten Fäl­len zum Durch­schnitts­preis des Land­krei­ses er­wor­ben wer­den kön­nen, wird ein Preis­auf­schlag von 20 Pro­zent auf den Durch­schnitts­preis der je­wei­li­gen Land­krei­se er­ho­ben.

Es pen­delt je­weils ei­ne Per­son des Haus­halts vom Um­land in die Me­tro­po­le. Für die Kal­ku­la­ti­on wird an­ge­nom­men, dass die Fahrt­zei­ten für die Be­woh­ner*in­nen Ham­burgs in­ner­halb der Ci­ty iden­tisch sind mit de­nen der Pend­ler*in­nen von der Haus­tür zum Bahn­hof der be­tref­fen­den Stadt im Um­land und vom Ham­bur­ger Haupt­bahn­hof zum Ar­beits­platz. Zu­sätz­li­che Pen­del­zei­ten ent­ste­hen für Pend­ler*in­nen al­so vom Um­land-Bahn­hof zum Ham­bur­ger Haupt­bahn­hof. Ana­ly­siert wur­den so­wohl die Fahrt­zei­ten mit öf­fent­li­chen Ver­kehrs­mit­teln (ÖPNV) als auch mit dem Au­to.

Die Pen­del­kos­ten set­zen sich aus den Ti­cket­prei­sen für Bus und Bahn be­zie­hungs­wei­se den lau­fen­den Kos­ten für das Au­to pro Ki­lo­me­ter zu­sam­men. Hin­zu kom­men die Zeit­kos­ten: Der zu­sätz­li­che Zeit­auf­wand für das Pen­deln vom Um­land in die Me­tro­po­le wur­de mit dem im Mit­tel in Ham­burg er­ziel­ten Brut­to­lohn im Jahr 2024 (30,90 Eu­ro je Stun­de) be­wer­tet. Dar­über hin­aus wur­de ei­ne wei­te­re Va­ri­an­te be­rech­net: Ei­ne Ho­me­of­fice-Lö­sung oder ei­ne Teil­zeit­tä­tig­keit er­laubt es dem Be­rufs­pen­deln­den, nur noch an drei, statt an fünf Ta­gen pro Wo­che ins Bü­ro zu pen­deln (130 statt 220 Ta­ge im Jahr).

Hinter­grund­infor­ma­tionen zum Postbank Wohn­atlas 2025

Der Post­bank Woh­nat­las ist ei­ne jähr­lich er­schei­nen­de, mehr­tei­li­ge Stu­di­en­rei­he, die den deut­schen Im­mo­bi­li­en­markt un­ter ver­schie­de­nen As­pek­ten re­gio­nal bis auf Kreis­ebe­ne be­leuch­tet. Für die vor­lie­gen­de Ana­ly­se, die den sieb­ten Stu­di­en­teil des dies­jäh­ri­gen Woh­nat­las dar­stellt, wur­de un­ter der Lei­tung von Di­plom-Volks­wir­tin Dör­te Nitt-Drie­ßel­mann, Se­ni­or Re­se­ar­che­rin beim Ham­bur­ger Welt­Wirt­schafts­In­sti­tut (HW­WI), die Im­mo­bi­li­en­preis­ent­wick­lung in den 400 deut­schen Land­krei­sen und kreis­frei­en Städ­ten un­ter­sucht.

An­nah­men und Be­rech­nun­gen der Pen­del­kos­ten

  1. In kreisfreien Umlandstädten wird eine Eigentumswohnung von 70 oder 120 Quadratmetern zum Durchschnittspreis des Landkreises im Jahre 2024 erworben. Für in Landkreisen gelegene größere Kommunen erfolgt ein Preisaufschlag von 20 Prozent auf den Durchschnittspreis des Landkreises. Alternativ wird eine Eigentumswohnung von 70 oder 120 Quadratmetern in der Metropole zum Durchschnittpreis der Metropole im Jahre 2024 gekauft. 
  2. Der berechnete Kaufpreis wird um Notargebühren von zwei Prozent sowie der derzeit im Bundesland geltenden Grunderwerbsteuer erhöht.
  3. Einsparungen beim Kauf einer Eigentumswohnung im Umland im Vergleich zu einem Kauf in der Metropole werden um notwendige Mobilitätskosten (direkte entfernungsabhängige Mobilitätskosten und bewerteter Zeitaufwand für das Pendeln), die durch den Umzug in das Umland entstehen, reduziert. 
  4. Zusätzliche Mobilitätszeiten für Bewohner*innen des Umlandes gegenüber den Bewohner*innen der Metropole entstehen für den Weg vom Bahnhof der Umlandgemeinde zum Hauptbahnhof der Metropole. Alle Pendler*innen nehmen den Weg von Bahnhof zu Bahnhof. 
  5. Als Pendelzeit für den einfachen Weg wird die kürzeste Reisezeit angesetzt, die mit dem jeweiligen Verkehrsmittel am Mittwoch, den 21.05.2025, zwischen 7.00 Uhr und 8.30 Uhr erzielt werden konnte.
  6. Die Mobilitätszeiten für Hin- und Rückweg sind identisch.
  7. Bis (ab) 20 km liegen die Mobilitätskosten pro einfachem Entfernungskilometer nach Abzug der Steuervergünstigungen bei 0,45 (0,43) Euro für den Pkw und bei 0,14 (0,12) Euro für den ÖPNV. Durch das Deutschland-Ticket liegen die jährlichen Mobilitätskosten im ÖPNV aktuell bei maximal 645 Euro nach Steuern (bei Ticketkosten von 696 Euro für das D-Ticket) und werden in den Berechnungen auf diesen maximal möglichen Betrag gedeckelt. 
  8. Der Zeitaufwand für das Pendeln wird mit dem Medianeinkommen von sozialversicherungspflichtigen Vollzeitbeschäftigten (Brutto je Stunde) bewertet, der im Jahre 2024 in der Metropole erzielt wurde.
  9. Pro Haushalt pendelt ein*e Arbeitnehmer*in. 

Kontakt

Oliver Rittmaier
Mediensprecher