Keine Panik! Was tun bei Turbulenzen an den Kapitalmärkten?

Aus Ausgabe 3/2025

Bild Nr. 1754, Quelle: Postbank / © Irina Popova

Wenn die Kur­se an den Bör­sen Ach­ter­bahn fah­ren, blei­ben vie­le An­le­ger in Deutsch­land ge­las­sen. Das zeigt ei­ne ak­tu­el­le You­Gov-Um­fra­ge im Auf­trag der Postbank: Mehr als die Hälf­te der Wert­pa­pier­an­le­ger (51 ­Pro­zent) gibt an, sich durch Kurs­schwan­kun­gen nicht ver­un­si­chern zu las­sen. Den­noch ver­spürt fast je­der zwei­te (47 ­Pro­zent) ein un­gu­tes Ge­fühl, wenn sei­ne Ak­ti­en ro­te Zah­len schrei­ben. Kurs­schwan­kun­gen blei­ben nicht un­be­merkt, denn die Wert­ent­wick­lung sei­nes De­pots lässt kaum ein An­le­ger aus den Au­gen: Knapp 69 Pro­zent prü­fen min­des­tens ein­mal in der Wo­che die Kur­se; ein Drit­tel (33 ­Pro­zent) kon­trol­liert so­gar täg­lich. „Schwan­kun­gen an den Bör­sen sind völ­lig nor­mal und kein Grund zur Pa­ni­k“, sagt Mi­cha­el Ko­schatz­ki von der Postbank. Kurs­be­we­gun­gen – in der Fach­spra­che als „Vo­la­ti­li­tät“ be­zeich­ne­t – sind Teil des Ka­pi­tal­markts und be­schrei­ben, wie stark der Wert ei­nes Wert­pa­piers um sei­nen Durch­schnitts­wert schwankt. Die Ur­sa­chen für ho­he Aus­schlä­ge sind viel­fäl­tig und rei­chen von wirt­schaft­li­chen oder po­li­ti­schen Ent­schei­dun­gen hin zu geo­po­li­ti­schen Span­nun­gen und re­gio­na­len Kri­sen. „An­le­ger soll­ten ihr Port­fo­lio breit streu­en, al­so in mög­lichst vie­le Wert­pa­pie­re aus un­ter­schied­li­chen Bran­chen und Re­gio­nen in­ves­tie­ren. Das kann hel­fen, Ri­si­ken zu ver­tei­len und Schwan­kun­gen bes­ser ab­zu­fe­dern“, rät Mi­cha­el Ko­schatz­ki. Auch ver­schie­de­ne An­la­ge­klas­sen – wie Ak­ti­en, An­lei­hen und Ex­ch­an­ge Tra­ded Funds (ETFs) – kön­nen zur Ri­si­kom­in­de­rung bei­tra­gen. Wich­tig sei zu­dem, nur Geld zu in­ves­tie­ren, das kurz- bis mit­tel­fris­tig nicht be­nö­tigt wird. So müs­sen Wert­pa­pie­re, die sich in ei­nem Kur­s­tief be­fin­den, nicht ver­äu­ßert und ein Kurs­ein­bruch kann bes­ten­falls ein­fach aus­ge­ses­sen wer­den. Da­her be­darf es manch­mal auch ei­nes lan­gen Atems. Wer klug und eher lang­fris­tig in­ves­tie­re, müs­se sich von Ein­brü­chen an den Bör­sen nicht be­un­ru­hi­gen las­sen. „Angst ist ein schlech­ter Rat­ge­ber. Wer in der Kri­se Ru­he be­wahrt, kann lang­fris­tig oft im Vor­teil sein“, meint der Postbank Ex­per­te.

Informationen zur Umfrage

In ei­ner be­völ­ke­rungs­re­prä­sen­ta­ti­ven On­line-Be­fra­gung in­ter­view­te You­Gov im Auf­trag der Post­bank zwi­schen dem 7. und 9. Ju­li 2025 ins­ge­samt 2.001 Per­so­nen ab 18 Jah­ren.