Spenden: So machen Betrüger mit Corona Kasse

Postbank Pressedienst 4/2020
Wer Opfer der Corona-Krise finanziell unterstützen möchte, sollte den Empfänger seiner Spenden besonders sorgfältig auswählen. Derzeit geben sich Kriminelle als Wohltäter aus, die in der Pandemie Geld für vermeintliche Hilfsprojekte sammeln. Spontan sollte sich besser niemand zu einer Spende überreden lassen.

Bild Nr. 1587, Quelle: Postbank / © gregorylee

Alle Jahre wieder sind die Deutschen in Geberlaune: 925 Millionen Euro flossen allein im Dezember 2019 an wohltätige Organisationen, berichtet der Deutsche Spendenrat. Aktuell sammeln zahlreiche Initiativen von Privatpersonen, Unternehmen und Hilfsorganisationen Geld, um die negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie zu lindern. Mit den Spenden helfen sie in wirtschaftliche Not geratene Menschen oder Kultureinrichtungen, organisieren mobile Arztpraxen oder Lebensmittel für Bedürftige. „Die Wahl des gemeinnützigen Projekts oder der Organisation, die man unterstützen möchte, sollte man umsichtig treffen, da sich leider einige schwarze Schafe unter den Spendensammlern tummeln“, rät Dana Siuda von der Postbank. Spender sollten sich daher nicht an der Haustür oder auf der Straße spontan zu einem Beitrag überreden lassen. Besondere Vorsicht sei geboten, wenn der Spendenaufruf betont emotional, Mitleid heischend oder forsch hervorgebracht wird – das sei typisches Verhalten unseriöser Organisationen, urteilt die Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes.

Steuervorteil nicht verschenken

Wer auf Nummer sicher gehen will, überweist seine Spende an einen Empfänger, der das Spendensiegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) trägt. Es ist bundesweit das bekannteste freiwillige Qualitätssiegel für Spendenorganisationen. Das Institut veröffentlicht zweimal im Jahr eine Liste mit seriösen Spendenempfängern und gibt darüber hinaus Auskünfte über zahlreiche Organisationen ohne Spendensiegel. Ein weiterer Vorteil: „Wer das Geld überweist, kann den Betrag im Rahmen seiner nächsten Steuererklärung als Sonderausgabe geltend machen“, sagt die Postbank Expertin. So können Spenden in einer Höhe von bis zu 20 Prozent der eigenen Einkünfte abgesetzt werden. Höhere Beträge lassen sich sogar noch im Folgejahr zum Abzug bringen. „Das Finanzamt erkennt nur Spenden an gemeinnützige, mildtätige oder kirchliche Hilfsorganisationen an. Deshalb muss der Spender einen Beleg vorweisen, aus dem hervorgeht, dass die Organisation von der Körperschaftssteuer befreit ist und wofür sie die Mittel verwendet.“ Weitere Informationen finden Interessierte auf der Webseite des DZI (www.dzi.de). Hier hat das Institut Empfehlungen zusammengestellt, um Spenden für Corona-Betroffene leichter und sicherer zu machen.