Pflegekosten: besser vorsorgen!

Aus Ausgabe PD Extra – Pflege

Das Thema Pflegebedürftigkeit bereitet den Deutschen ab 50 Jahren die größten Sorgen, wenn sie an ihre finanzielle Absicherung im Alter denken, so eine repräsentative Postbank Umfrage. Da hilft nur eins: selbst vorsorgen! Eine private Pflegeversicherung kann finanzielle Lücken schließen.

Fit für die Zukunft – gesundheitlich und finanziell
Bild Nr. 1509, Quelle: Postbank, © pressmaster

Rund 28 Prozent der Befragten aus der Generation 50plus fürchten sich davor, dass die Kosten für Pflegeleistungen ihr Budget überschreiten, so eine aktuelle Kantar Emnid-Umfrage im Auftrag der Postbank. „Zwar zahlen Berufstätige und Rentner Beträge in die Pflegeversicherung ein, diese ist jedoch nur als ‚Teilkaskoversicherung‘ angelegt. Das heißt, dass sie im Pflegefall nicht alle Kosten abdeckt“, erklärt Anja Maultzsch von der Postbank. Für einen vollstationären Platz im Pflegeheim müssen durchschnittlich 1.800 Euro pro Monat aus eigener Tasche bezahlt werden, so der Verband der Privaten Krankenversicherung. Reichen Einkünfte und Vermögenswerte des Pflegebedürftigen dafür nicht aus, springt das Sozialamt ein – und fordert das Geld von den Kindern wieder zurück, falls sie über ausreichende finanzielle Mittel verfügen. Um die „Pflegelücke“ zu schließen, sorgen 59 Prozent der Deutschen privat vor, so die Postbank Umfrage. 36 Prozent der Befragten, die vorsorgen, schaffen oder erhalten Vermögenswerte, zum Beispiel ein Haus, um Pflege im Alter zu finanzieren. 33 Prozent sparen oder verwahren Ersparnisse für diesen Zweck. 22 Prozent verfügen über eine private Pflegeversicherung.

Kann ich mir eine Versicherung leisten?

„Ob sich die Zusatzversicherung oder der private Vermögensaufbau besser für die Absicherung des Pflegerisikos eignet, ist von der individuellen finanziellen Situation abhängig“, erläutert Anja Maultzsch von der Postbank. „Eine Versicherung ist für diejenigen empfehlenswert, die über ein ausreichend hohes und langfristig sicheres Einkommen verfügen, um die – gegebenenfalls steigenden – Raten zu bedienen. Für alle anderen bietet sich zum Beispiel ein ETF-Sparplan an, dessen Raten man flexibel anpassen oder zeitweise aussetzen kann.“ Entscheidet man sich für die Vorsorge per Versicherung, kann man zwischen einer Pflegetagegeld-, einer Pflegekosten- und einer Pflegerentenversicherung wählen. Die Pflegetagegeldversicherung ist in Deutschland am weitesten verbreitet. Im Falle der Pflegebedürftigkeit zahlt sie einen vertraglich vereinbarten Tages- oder Monatssatz, von dem der Versicherte – je nach Pflegegrad – einen bestimmten Prozentsatz erhält. Vorteil: Der Verbraucher kann frei über die Zahlungen verfügen. Anders die Pflegekosten-Police: Sie übernimmt nur die Kosten für professionelle Pflege, indem sie die Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung um einen vereinbarten Prozentsatz aufstockt. Versorgt ein Angehöriger den Pflegebedürftigen, springt diese Versicherung nicht ein. Über Zahlungen aus einer Pflegerentenversicherung kann der Versicherte ebenfalls frei verfügen – sie zahlt eine monatliche Rente bis ans Lebensende, wenn der Pflegefall eintritt. Für die Pflegetagegeldversicherung werden Tarife angeboten, die der Staat im Rahmen des „Pflege-Bahr“ mit fünf Euro im Monat fördert, wenn der Versicherte mindestens zehn Euro monatlich einzahlt.