Baustoffmangel: Handwerk in der Warteschleife

BHW Pressedienst 3/2021
Stress für Bauherren: Zum Fachkräftemangel im Baugewerbe kommen nun noch Lieferengpässe bei wichtigen Baustoffen und enorme Preisanstiege. Werden jetzt Preisgleitklauseln zum Standard bei Kostenvoranschlägen?

Bild Nr. 6467, Quelle: Adobe Stock / Robert Kneschke / BHW Bausparkasse
Probleme bei der Materialbeschaffung – Baufamilien und Handwerker sind gefordert

Stahl, Aluminium und Holz sind wichtige Bau­stoffe. Umso größer der Ärger bei Hand­werks­betrieben, aber auch Moder­nisierern, wenn sie wochen­lang auf Material warten und oft deutlich tiefer in die Tasche greifen müssen als noch vor wenigen Monaten. 50 Prozent der Hoch­baufirmen gaben in einer Umfrage des Ifo-Instituts an, dass sie Probleme bei der Material­beschaffung haben.

Schnittholz ist Mangelware

„Die Auftrags­bücher der Hand­werks­betriebe sind voll, es gibt jedoch Ver­zögerungen, weil wichtige Baustoffe nicht rechtzeitig geliefert werden“, sagt Krzysztof Pompa von der BHW Bausparkasse. Seit 2020 ist die Nach­frage aufgrund eines Auftrags­booms im In- und Ausland deutlich gestiegen. „In Deutsch­land nutzen viele Modernisierer die Pandemie­zeit für Bau- und Modernisierungs­projekte“, so der BHW Experte.

Gleitende Preise

Laut Statistischem Bundes­amt stiegen die Erzeuger­preise für wichtige Bau­stoffe wie Holz, Stahl oder Dämm­materialien deutlich. Bauholz verteuerte sich im Mai 2021 um 38 Prozent gegenüber dem Vorjahres­monat, Dach­latten um rund 46 Prozent und Kupfer, wichtig bei Elektro­installationen, um über 30 Prozent. Daher sichern sich immer mehr Handwerks­betriebe ab, indem sie in ihren Kosten­voranschlägen Preis­gleit­klauseln vorsehen. Dass die Kosten für Materialien dadurch nicht fix sind, sondern erst bei Bau­beginn tagesaktuell abgerechnet werden, stellt ein Risiko für die Kalkulation von Bauherren dar. „Auftrag­geber sollten bei Preis­gleit­klauseln vereinbaren, dass diese in der Rechnung ausdrücklich belegt werden müssen“, rät BHW Experte Pompa. Bauherren sollten einplanen, dass Preise für ausgewählte Bau­materialien gegenüber dem Zeit­punkt der Beauftragung preislich kräftig zulegen können.

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Iris Laduch
Pressesprecherin