Deutsche wünschen sich Recycling beim Bauen

Aus Ausgabe 1/2021
60 Prozent der Deutschen sprechen sich dafür aus, beim Bauen ausschließlich recycelte oder recycelbare Baustoffe zu verwenden. Das zeigt eine neue, repräsentative Umfrage der BHW Bausparkasse. 40 Prozent der Befragten fordern sogar höhere Steuern, damit sich die ressourcenschonende Wiederverwendung wertvoller Rohstoffe durchsetzt.

Basis: Studie BHW Bausparkasse

Ob Altpapier, Glas oder Textilien – in vielen Bereichen haben die Deutschen die Kreislauf­wirtschaft verinnerlicht. Beim Bauen sehen sie jedoch Verbesserungs­bedarf, zeigt eine repräsentative Umfrage. Forsa hat dazu im Auftrag von BHW 1.506 Bundesbürger ab 18 Jahren befragt. Nach den Ergebnissen wünschen sich 65 Prozent der Frauen und 54 Prozent der Männer mehr Recycling auf den Baustellen. Eine Mehrheit von 56 Prozent würde bei einem Neubau recycelte Baustoffe sogar dann verwenden, wenn diese mehr kosten.

Recycling für Klimaschutz

„Die durchgängige Wiederverwendung von Rohstoffen kann das Bauen deutlich energieeffizienter machen und damit einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz leisten“, ist Henning Göbel, Vorstands­vorsitzender der BHW Bausparkasse, überzeugt. „Deutschland braucht eine Recycling-Offensive im Gebäude­bereich.“ Seiner Forderung stimmen vor allem die Jungen zu: 63 Prozent würden nur noch recycelte oder recycelbare Baustoffe einsetzen. Material­mängel fürchten 17 Prozent, bei den Deutschen in der Alters­gruppe ab 60 Jahren sind es mit 30 Prozent deutlich mehr.

Steuern als Anreiz

Nur fünf Prozent der Jungen würden so weit gehen, nicht recycelbare Baustoffe grundsätzlich zu verbieten. Das geben dreimal so viele Ältere ab 60 an (15 %). Die größte Gruppe der Befragten, 40 Prozent, hält eine höhere Besteuerung für den richtigen Anreiz zum Recycling. 24 Prozent der Bundesbürger plädieren für die steuerliche Gleich­behandlung von Baustoffen – ob nun recycelbar oder nicht. 17 Prozent geben sich pragmatisch und halten eine vorherige Abstimmung mit dem Bauherrn für den richtigen Entscheidungsweg. Dies sagen mit 20 gegenüber 14 Prozent mehr Männer als Frauen.