Finanzieren mit langem Atem – Tilgung optimal planen

Aus Ausgabe 3/2017

Die Zinsen sind heute extrem günstig. Erwerber sollten die Gunst der Stunde nutzen und ihren Tilgungsplan optimal gestalten.

Mit einem guten Tilgungsplan auf Nummer sicher gehen
Bild Nr. 6204, Quelle: www.baufritz.com/BHW Bausparkasse

375.400 Wohnungen wurden 2016 genehmigt, ein Plus von fast 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr und so viele wie seit 1999 nicht mehr. Die Deutschen haben wieder richtig Lust aufs Bauen! Wer jetzt den Erwerb in Angriff nimmt, sollte sich bewusst sein, dass die Hypothek in den meisten Fällen erst nach 20 Jahren oder mehr endgültig abgetragen ist.

Ordentlich getilgt

Dies gilt trotz des günstigen Baugelds. „Nutzen Sie den Niedrigzins und erhöhen Sie die Tilgung auf drei oder noch mehr Prozent“, empfiehlt Angelika Sosnowski von der Bausparkasse BHW. „Sie werden schneller schuldenfrei und senken die Gesamtkosten.“ Auch die Möglichkeit für Sondertilgungen sollten Erwerber vertraglich mit ihrer Bank oder Bausparkasse regeln – und nutzen. Planungssicherheit genießt, wer die Höhe der monatlichen Zahlungen langfristig auf niedrigem Niveau fixieren kann.

Geschickt kombiniert

Viele Erwerber wählen heute eine Zinsbindung von 15 statt zehn Jahren. „Ein Schritt in die richtige Richtung“, meint Sosnowski. „Die Niedrigzinsphase hält nun schon über Jahre an, Zinserhöhungen sind in Zukunft zumindest möglich.“ Wer sichergehen möchte, kann den Bausparvertrag zu Hilfe nehmen. Es gibt eine Kombination, die den Klassiker mit einem tilgungsfreien Darlehen mischt. „Erwerber können den Zinssatz über die gesamte Laufzeit festlegen“, erklärt die BHW Finanzexpertin. Für das Darlehen zahlt man bei der Variante nur die Zinsen, getilgt wird mit einem Schlag durch den angesparten Bausparvertrag. „In die Bauspar-Kombination kann auch die Wohn-Riester-Förderung einfließen, was die Tilgung erheblich beschleunigt“, erläutert Sosnowski.

Gut vorgesorgt

Noch eine Option für mehr Zinssicherheit: Endet die Laufzeit eines Darlehens in zwei bis fünf Jahren, können Hausbesitzer über einen Forward-Kredit nachdenken. Das Prinzip: Sie schrei­ben die Konditionen für ihre Anschlussfinanzierung im Voraus fest und zahlen dafür einen Zinsaufschlag. Die Höhe hängt von der Laufzeit bis zum Beginn der Anschlussfinanzierung ab.