Das leisten begrünte Dächer und Fassaden

BHW Mediendienst 2/2022
Enge Bebauung und zunehmende Flächenversiegelung schaden dem Klima in unseren Städten. Immer mehr Kommunen fördern daher eine intelligente Integration von Grünflächen und nutzen das Potenzial von Dach- und Fassadenbegrünungen.

Dach- und Wandbegrünungen wirken sich kühlend auf das städtische Klima aus
Bild Nr. 6515, Quelle: Fricke.at / BHW Bausparkasse

64 Pro­zent der Haus­besitz­en­den wünschen sich mehr Grün in der Nach­bar­schaft. Dabei unter­schätzen viele noch die enormen positiven Effekte einer Dach- und Fassaden­be­grünung für das Klima. Denn eine Begrünung kann die Tempe­ratur im Umfeld des Hauses um bis zu fünf Grad senken und sich vor allem auf das städtische Klima kühlend aus­wirken. Dies wissen laut einer Umfrage der BHW Bau­spar­kasse nur sehr wenige der Befragten (9 Prozent). Zudem mindern Haus­be­grünungen Schall­emissionen und Belastungen durch Fein­staub und CO2. „Bis zu 8,8 Gramm Fein­staub pro Quadrat­meter können im Jahr durch eine Dach­be­grünung gebunden werden“, sagt BHW Experte Krzysztof Pompa. „Dach- und Fassaden­be­grünungen ver­bessern nicht nur die Luft­qualität, sie bieten auch nütz­lichen Insekten Nahrung und Unter­schlupf.“

Natürlicher Witterungs­schutz

Angesichts dieser großen Vorteile und der Über­hitzung vieler Innen­städte nimmt die Begrünung von Gebäuden einen immer größeren Stellen­wert ein. Schon jetzt sind 120 Quadrat­kilo­meter Dach­fläche in Deutschland begrünt und jährlich kommen weitere 10 Quadrat­kilo­meter hinzu. Ein guter Trend, der hilft, die Extreme des Klima­wandels ab­zu­schwächen. So kann ein intensiv begrüntes Dach etwa bei Stark­regen bis zu 150 Liter Wasser pro Quadrat­meter zwischen­speichern. An heißen Sommer­tagen wirkt das Grün kühlend wie eine natür­liche Klima­anlage. „Schwarze Bitumen­pappe und Kies­dächer können sich bei Hitze bis zu 80 Grad Celsius auf­heizen“, weiß BHW Experte Pompa, „bei be­pflanzten Dächern hingegen betragen die maximalen Temperaturen nur etwa 20 bis 25 Grad.“

Wert­steigerung und Förderung

Die pflanzen­bedingte Ver­dunstungs­kälte und der natürliche Schatten­spender für die Fassade re­duzieren den technischen und auch finanziellen Aufwand für die Klima­tisierung eines Gebäudes. Grüne Fassaden dienen nicht nur als Hitze-, sondern auch als Kälte­schutz und können somit den gesamten Energie­bedarf spürbar senken. Viele Städte und Kommunen fördern deshalb profes­sionelle Ge­bäude­be­grünung: Stutt­gart mit bis zu 70 Prozent (45.000 Euro), Frankfurt am Main mit bis zu 50 Prozent und Berlin im Einzel­fall sogar bis zu 100 Prozent.

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Iris Laduch
BHW Bausparkasse