Altbau-Check – Stärken nutzen, Schwächen beseitigen

BHW Mediendienst Extra 2022
17 Millionen Wohnungen haben die Deutschen zwischen 1949 und 1978 errichtet – 42 Prozent des gesamten Gebäudebestandes. Dass viele Altbauten nun zur Sanierung anstehen, liegt auf der Hand. Eigentümerinnen und Eigentümer sollten die Schwachstellen ihrer Häuser gut kennen. Aber auch die Stärken, auf die sie bauen können.

Bild Nr. 6532, Quelle: zachert-bamberg.de / BHW Bausparkasse
Sinnvoll modernisieren – entscheidend ist die Bauepoche

Deutsch­land, deine Alt­bauten! Gründer­zeit­häuser geben Städten Aus­strahlung und sind mit hohen Decken und Par­kett­böden vor allem bei jungen Leuten be­gehrt. Char­man­te Klinker­häus­chen der Nach­kriegs­zeit werden von Familien ent­deckt und für moderne Wohn­bedürf­nisse um­ge­baut. Und auch Bunga­lows, in den 1960er-Jahren in die Vor­städte und Sied­lungen gesetzt, können ideal für ein kom­forta­bles, barriere­freies Wohnen mit Garten sein. Doch die Alt­bauten der Re­publik haben ihre Pro­blem­zonen, vor allem beim Energie­ver­brauch. Und ihre Eigen­tümerin­nen und Eigen­tümer kom­men mit dem Moder­nisieren kaum nach.

Standortbestimmung

Erst 1977 bestim­mte der Gesetz­geber unter dem Ein­druck der Öl­krise Auf­lagen für den Wärme­schutz. Der Stand heute: 36 Pro­zent unserer Wohn­ge­bäude sind gar nicht, weitere 52 Pro­zent nur in Teilen saniert. Die Sa­nierungs­quote, also der jähr­liche Anteil gemessen am Alt­bau­bestand, müsste von derzeit ein auf min­destens zwei Pro­zent steigen, um den Klima­schutz­zielen näher­zu­kommen. „Blin­der Sa­nierungs­aktivis­mus ist jedoch fehl am Platze“, betont Holm Breit­kopf von der BHW Bau­spar­kasse. Denn jedes Haus habe seine Eigen­heiten und Ge­schichte. „Sa­nierungs­willige brauchen sach­ver­stän­dige Be­ratung, um Mängel zu er­kennen und einen guten Plan für In­stand­setzung und Moder­nisie­rung zu ent­wickeln“, so der Experte.

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Wie viel Wohnqualität verbirgt sich im Altbau?

Gesamtsystem Altbau

Dafür wird das ganze Haus durch­leuch­tet, nicht nur der ener­ge­tische Zu­stand. Die charak­teris­tischen Stär­ken der je­weiligen Immo­bilie sollten heraus­ge­arbeitet und Schwächen be­seitigt werden. Das betrifft zum Bei­spiel minder­wertige Elek­trik in Nach­kriegs­bauten genau­so wie gif­tige Holz­schutz­mittel, die in den 1970ern ver­wendet wurden. Auch Grund­riss­ände­rungen in klein­teiligen Sied­lungs­häusern der 1930er sollten auf den Prüf­stand. Aber lohnt sich der Auf­wand der Er­neue­rung über­haupt? „Ja“, sagt Ex­perte Breit­kopf. „Eine bessere Geld­anlage gibt es derzeit nicht.“ Auf der Haben­seite steht neben der Wert­steige­rung der Immo­bilie der Gewinn an Wohn­qualität.

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Iris Laduch
BHW Bausparkasse