Trend 1: Schneller am Ziel: Gemeinsam modernisieren

BHW Pressedienst 1/2021
Raus aus der Individualisierung, rein in die „intelligente“ Gemeinschaft: Die neue Novelle für Eigentümergemeinschaften (WEGs) könnte einen kräftigen Sanierungsschub auslösen – wenn Verwalter und Eigentümer clever agieren.

Wohneigentümergemeinschaften sind jetzt am Zug
Bild Nr. 6423, Quelle: Kopf & Kopff Architekten / Markus Reuter / BHW Bausparkasse

Hohe Instand­setzungs­rücklagen, aber kein Modernisierungs­plan – in vielen Wohn­eigentümer­gemeinschaften herrscht Sanierungs­stau. Bislang scheiterten viele, selbst dringende Sanierungs­vorhaben am Zusammen­spiel von untätigen Verwaltern, fehlender Expertise und sperrigen Wegen zu Mehrheits­entscheidungen. Ein knappes Viertel der Wohnungen in Deutschland liegt in Gebäuden, die Wohnungs­eigentümer­gemeinschaften (WEG) gehören. 70 Prozent dieser Wohnungen sind jedoch unsaniert. Sie bieten damit ein stattliches Potenzial, den Gebäude­energie­verbrauch in Deutschland zu reduzieren. Unter den Besitzern von Eigentums­wohnungen und baugleichen Reihen­häusern wächst daher die Erkenntnis, dass sich gemeinschaftlich betriebene Sanierungen auszahlen. Mit kompetenten Verwaltern an ihrer Seite können sie als Einkaufs­allianzen bessere Preise aushandeln, sich die Kosten für Architekten und zertifizierte Berater teilen und staatliche Förderung erhalten. Dass die Investition lohnt, rechnet die Deutsche Energie-Agentur (dena) vor. Sie prognostiziert, dass eine optimal sanierte Immobilie gegenüber einer unsanierten in 20 Jahren über 100.000 Euro Energie­kosten einspart. Kommunen wie etwa Freiburg gehen so weit, dass sie proaktiv Hausbesitzer baugleicher Reihenhäuser ansprechen und zum gemeinsamen Handeln bewegen. „Das neue Wohnungs­eigentums­gesetz dürfte die Abstimmungs­verfahren erleichtern und den Weg frei machen für intelligente Sanierungs­vorhaben“, sagt Jan Ebert von der BHW Bausparkasse. „Es braucht aber auch mehr Bauunternehmen, die intelligente Konzepte für Gemeinschafts­sanierungen anbieten, damit die Eigentümer schneller ans Ziel kommen.“

Kontakt

Iris Laduch
Pressesprecherin