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Bayern vertrauen etwas stärker auf die gesetzliche Rente – private Vorsorge trotzdem weit verbreitet
Trotz aller Herausforderungen des Rentensystems setzen in Bayern etwas mehr Menschen auf die gesetzliche Altersvorsorge als im Bundesdurchschnitt: Laut einer aktuellen YouGov-Umfrage im Auftrag der Postbank glauben knapp 25 Prozent der Erwerbstätigen, dass sie mit der gesetzlichen Rente allein ihren Lebensstandard im Alter halten können – damit liegt der Wert knapp über dem der Gesamtbevölkerung (22 Prozent). Gleichzeitig sorgen 67 Prozent der Beschäftigten in Bayern privat fürs Alter vor – das sind annähernd zehn Prozentpunkte mehr als der Bundesdurchschnitt (58 Prozent). Ein Indiz dafür, dass sich viele trotz des grundsätzlichen Vertrauens in die gesetzliche Rente, anscheinend lieber auf mehrere Standbeine stellen. Denn klar ist auch: Mit einem aktuellen Rentenniveau von rund 48 Prozent des Durchschnittseinkommens sind zusätzliche Rücklagen oft unerlässlich, um den gewohnten Lebensstandard im Ruhestand aufrechterhalten zu können.
Das Bewusstsein für die Notwendigkeit zusätzlicher Vorsorge spiegelt sich auch in den politischen Erwartungen der Menschen wider: In Bayern ist der Wunsch nach staatlicher Förderung einer Wertpapieranlage als Baustein der Altersvorsorge überdurchschnittlich ausgeprägt. 75 Prozent sprechen sich für staatliche Förderung von Börseninvestments von Kindern und Jugendlichen aus, wenn diese der Altersvorsorge dienen; der Bundesdurchschnitt liegt bei knapp 68 Prozent. Auch für die Förderung einer langfristigen Geldanlage in Aktien oder Fonds für Erwerbstätige gibt es in Bayern eine hohe Zustimmung von knapp über 70 Prozent – das entspricht dem deutschlandweiten Mittel (70 Prozent).
54 Prozent der Erwerbstätigen in Bayern wären grundsätzlich bereit, über das gesetzliche Rentenalter hinaus weiterzuarbeiten – das entspricht genau dem Bundesdurchschnitt. Doch unter welchen Bedingungen? Für viele Menschen im Freistaat ist klar: Wer länger arbeitet, sollte dafür mit höheren Vergütungen belohnt werden. Rund 23 Prozent der Bayern geben an, dass sie nur bei besserer Bezahlung weiterarbeiten würden – in der Gesamtbevölkerung liegt der Anteil bei 20 Prozent. Nur 4 Prozent wären bereit, für weniger Geld im Erwerbsleben zu bleiben (Bundesdurchschnitt: 8 Prozent).
Bundestrend: Vorsorge ist eine Frage des Geldbeutels
Die Mehrheit der Erwerbstätigen (73 Prozent) vertraut nicht darauf, dass die gesetzliche Rente allein im Alter ausreicht. Dabei hängt diese Einschätzung stark vom Einkommen der Befragten ab: Während knapp 28 Prozent mit einem monatlichen Haushaltsnettoeinkommen von 2.500 Euro und mehr glauben, dass ihre Rente reichen wird, sind es unterhalb dieser Schwelle nur rund 13 Prozent. Gleiches gilt für die private Vorsorge: Knapp 66 Prozent der höheren Einkommensgruppen geben an, Rücklagen fürs Alter zu bilden. Bei Einkommen unter 2.500 Euro sind es lediglich 43 Prozent. „Der Staat sollte steuerliche Anreize schaffen, die private Altersvorsorge vereinfachen und Hürden abbauen. Eine Reduzierung der Steuer- und Abgabenlast wäre ebenfalls ein sinnvoller Hebel, um mehr Menschen finanziellen Spielraum zum Vorsorgen zu geben“, erklärt Dr. Ulrich Stephan, Chefanlagestratege der Postbank.
Reformvorschläge zur Altersvorsorge stoßen laut Postbank Umfrage auf breite Unterstützung in der Gesamtbevölkerung: Eine klare Mehrheit (86 Prozent) spricht sich für einen fairen Zugang zur betrieblichen Altersvorsorge für kleinere Unternehmen und Geringverdiende aus. 78 Prozent stimmen für eine bessere Anerkennung von Erziehungszeiten. Auch die Abschaffung der Riester-Rente und die Einführung eines neuen, effizienteren Vorsorgemodells finden breite Zustimmung (73 Prozent). Und knapp 70 Prozent befürwortet die staatliche Förderung von Wertpapieranlagen, wenn diese der Altersvorsorge dient – sowohl für Erwerbstätige als auch für Kinder und Jugendliche.
Über die Rente hinaus würde deutschlandweit rund jeder zweite Beschäftigte (54 Prozent) arbeiten – meist jedoch nur in Teilzeit und begrenzt bis zum 70. Lebensjahr. „Die finanziellen Anreize zur Arbeit im Rentenalter sind aktuell überschaubar“, meint Dr. Ulrich Stephan. „Einkommen aus der gesetzlichen Rente sind steuerpflichtig, jeder Zuverdienst erhöht das zu versteuernde Einkommen und damit den Grenzsteuersatz.“ Die Bundesregierung plant, mit der sogenannten Aktivrente ältere Erwerbstätige zu motivieren, freiwillig länger zu arbeiten. Dr. Ulrich Stephan wertet die Pläne als ersten Schritt, aber noch nicht als ausreichend, um angesichts des demografischen Wandels eine breitere Weiterbeschäftigung im Alter zu ermöglichen. „Die Aktivrente kann ein Baustein sein – doch es braucht mehr Anreize, weniger Hürden und eine neue Kultur des Alterns in der Arbeitswelt“, so der Postbank Experte.
Informationen zur Umfrage
Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov-Deutschland GmbH, an der 2.069 Personen zwischen dem 28. und 30.05.2025 teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Wohnbevölkerung ab 18 Jahren, in Bayern wurden 308 Personen befragt, davon 189 Erwerbstätige.