Hier lohnt sich der Wohnungskauf im Berliner Umland für Pendler*innen

Medieninformation vom 22.09.2025
Expert*innen analysieren Kaufpreisvorteile außerhalb der Bundeshauptstadt • Pendelkostenrechner zeigt, wo sich der Arbeitsweg über mindestens 25 Jahre lohnt • Sehr gute Bedingungen in Bernau bei Berlin und Ludwigsfelde

Die Im­mo­bi­li­en­prei­se in Deutsch­land sind im ver­gan­ge­nen Jahr zwar leicht ge­sun­ken, in den grö­ß­ten Städ­ten der Re­pu­blik lie­gen sie aber nach wie vor auf ei­nem sehr ho­hen Ni­veau. Wer sich da­her für den Kauf ei­ner Ei­gen­tums­woh­nung im Um­land statt in der In­nen­stadt ei­ner Me­tro­po­le ent­schei­det, kann wei­ter­hin Geld spa­ren. In Ber­lin kos­te­te der Qua­drat­me­ter bei Be­stands­bau­ten im Jahr 2024 durch­schnitt­lich 5.742 Eu­ro. Da­mit muss­ten Käu­fer*in­nen in der Haupt­stadt im Schnitt rund 1.800 Eu­ro pro Qua­drat­me­ter mehr aus­ge­ben als für ei­ne durch­schnitt­li­che Im­mo­bi­lie in den um­lie­gen­den Land­krei­sen. In Pots­dam liegt die Er­spar­nis bei rund 700 Eu­ro pro Qua­drat­me­ter. 

Wer im Um­land wohnt und in die Ber­li­ner Ci­ty zur Ar­beit pen­delt, hat je­doch auch Nach­tei­le: Durch den län­ge­ren Ar­beits­weg ent­ste­hen zu­sätz­li­che Kos­ten für Kraft­stoff, La­de­strom oder ÖPNV-Ti­ckets, zu­dem muss mehr Zeit ein­ge­plant wer­den. Das Ham­bur­gi­sche Welt­Wirt­schafts­In­sti­tut (HW­WI) hat für die Postbank ei­ne Mo­dell­rech­nung ent­wi­ckelt, mit der sich die­se Pen­del­kos­ten be­zif­fern las­sen. Der Postbank Woh­nat­las 2025 zeigt, wie vie­le Jah­re sich der Im­mo­bi­li­en­er­werb im Um­land rech­net und ab wann der Kos­ten­vor­teil beim Kauf durch die er­höh­ten Pen­del­kos­ten auf­ge­zehrt ist. Im Mo­dell pen­delt je Haus­halt ei­ne Per­son zur Ar­beit. Ne­ben ei­ner Voll­zeit­tä­tig­keit wur­de auch der Fak­tor Ho­me­of­fice oder Teil­zeit mit drei statt fünf Pen­del­ta­gen pro Wo­che be­rück­sich­tigt.

In der Un­ter­su­chung ver­gleicht das HW­WI den Kauf ei­ner durch­schnitt­lich teu­ren 70 Qua­drat­me­ter bzw. 120 Qua­drat­me­ter gro­ßen Woh­nung in der Bun­des­haupt­stadt zur Selbst­nut­zung mit dem Er­werb ei­ner gleich gro­ßen Im­mo­bi­lie in der kreis­frei­en Stadt Pots­dam so­wie in den grö­ß­ten Ort­schaf­ten der acht Land­krei­se Bar­nim, Dah­me-Spree­wald, Ha­vel­land, Mär­kisch-Oder­land, Ober­ha­vel, Oder-Spree, Pots­dam-Mit­tel­mark und Tel­tow-Flä­ming. Ins­ge­samt hat das HW­WI so­mit 34 Städ­te und Ge­mein­den im Ber­li­ner Um­land un­ter­sucht. Da die Prei­se für Im­mo­bi­li­en in ver­kehrs­güns­tig ge­le­ge­nen grö­ße­ren Ort­schaf­ten in den Um­land­krei­sen deut­lich über de­nen in ab­ge­le­ge­nen klei­ne­ren Ge­mein­den lie­gen, sind die Ex­pert*in­nen bei ih­ren Ana­ly­sen von ei­nem Preis­auf­schlag von 20 Pro­zent auf den Durch­schnitts­preis des je­wei­li­gen Land­krei­ses aus­ge­gan­gen. Für die kreis­freie Stadt Pots­dam wur­de hin­ge­gen mit dem Durch­schnitts­preis kal­ku­liert.

Dar­über hin­aus hat das HW­WI den Kauf­preis­vor­teil im Speck­gür­tel mit den jähr­li­chen Pen­del­kos­ten ver­rech­net. Da­bei ha­ben die Ex­pert*in­nen ne­ben den Kos­ten für das Ti­cket im öf­fent­li­chen Per­so­nen­nah­ver­kehr (ÖPNV) oder für das Fahr­zeug in­klu­si­ve Kraft­stoff bzw. La­de­strom auch den hö­he­ren Zeit­auf­wand be­rück­sich­tigt. Die Kos­ten für die Au­to­fahrt lie­gen nach Ab­zug der Steu­er­ver­güns­ti­gun­gen durch die Ent­fer­nungs­pau­scha­le bei 0,45 Eu­ro pro Ki­lo­me­ter und ab ei­ner ein­fa­chen Ent­fer­nung von 21 Ki­lo­me­tern bei 0,43 Eu­ro. Die Fahrt mit Bus und Bahn wird mit 0,14 Eu­ro pro Ki­lo­me­ter ver­an­schlagt, ab 21 Ki­lo­me­tern be­trägt der Preis 0,12 Eu­ro pro Ki­lo­me­ter. Durch das Deutsch­land­ti­cket sind die jähr­li­chen Mo­bi­li­täts­kos­ten im ÖPNV nach Ab­zug von Steu­er­ver­güns­ti­gun­gen auf 645 Eu­ro ge­de­ckelt. Der zu­sätz­li­che Auf­wand für das Pen­deln vom Um­land in die Me­tro­po­le wur­de mit dem im Mit­tel in Ber­lin er­ziel­ten Brut­to­lohn im Jahr 2024 von 28,59 Eu­ro je Stun­de be­wer­tet.

Ber­nau bei Ber­lin und Lud­wigs­fel­de bie­ten längs­te Preis­vor­tei­le für ÖPNV-Pend­ler*in­nen

Beim Ver­gleich ei­ner 70-Qua­drat­me­ter-Woh­nung in der Me­tro­po­le und im Um­land pro­fi­tie­ren Pend­ler*in­nen aus dem 28 Ki­lo­me­ter ent­fern­ten Ber­nau bei Ber­lin (Land­kreis Bar­nim) am längs­ten vom güns­ti­ge­ren Woh­nungs­kauf. Dort kos­tet der Qua­drat­me­ter im Durch­schnitt 2.195 Eu­ro we­ni­ger als in Ber­lin. Dar­in ist der Preis­auf­schlag von 20 Pro­zent auf den durch­schnitt­li­chen Qua­drat­me­ter­preis ei­ner Ei­gen­tums­woh­nung be­reits be­rück­sich­tigt. Wer nicht von zu Hau­se ar­bei­ten kann und an 220 Ta­gen pro Jahr mit den öf­fent­li­chen Ver­kehrs­mit­teln zum Ar­beits­platz pen­delt, hat den Kauf­preis­vor­teil ge­gen­über der Me­tro­po­le nach 34 Jah­ren auf­ge­braucht, bei der Fahrt mit dem Au­to schrumpft die­se Zeit­span­ne auf 12,4 Jah­re. Zum Hin­ter­grund: Für Durch­schnitts­käu­fer*in­nen soll­ten die er­höh­ten Pen­del­kos­ten min­des­tens 25 Jah­re lang durch die Kauf­prei­ser­spar­nis­se ge­deckt wer­den. Dies ent­spricht in der Re­gel der rest­li­chen Le­bens­ar­beits­zeit von Im­mo­bi­li­en­käu­fer*in­nen, die in Deutsch­land im Durch­schnitt 40 Jah­re alt sind.

Auch das 32 Ki­lo­me­ter ent­fern­te Lud­wigs­fel­de (Land­kreis Tel­tow-Flä­ming) ist ei­nen Blick wert: Dort kos­tet ei­ne Ei­gen­tums­woh­nung pro Qua­drat­me­ter mit 20 Pro­zent Preis­auf­schlag durch­schnitt­lich 3.699 Eu­ro, al­so rund 2.044 Eu­ro we­ni­ger als in Ber­lin. Bis die­ser Preis­vor­teil durch das Pen­deln mit dem ÖPNV auf­ge­zehrt ist, ver­ge­hen 29,1 Jah­re. 

Un­ter die­sen Vor­ga­ben lohnt sich das Pen­deln für ÖPNV-Nut­zer*in­nen oh­ne Ho­me­of­fice-Op­ti­on beim Kauf ei­ner 70-Qua­drat­me­ter-Woh­nung in zwei Um­land­städ­ten der Bun­des­haupt­stadt, auch wenn Erk­ner mit 24,7 Jah­ren nah an die 25-Jah­res-Gren­ze rückt.

Ber­li­ner Um­land bie­tet kei­nen Vor­teil für Pend­ler*in­nen mit ei­ge­nem Pkw

Für Au­to­fah­rer*in­nen lohnt sich der Um­zug da­ge­gen in kei­ner der be­trach­te­ten Städ­te. Zwar kommt man mit dem ei­ge­nen Au­to aus elf Um­land­kom­mu­nen zü­gi­ger zum Ber­li­ner Haupt­bahn­hof als mit dem ÖPNV, aber die Zeit­er­spar­nis kann die hö­he­ren Mo­bi­li­täts­kos­ten nicht aus­glei­chen. Das gilt auch für Klein­mach­now mit 14 Mi­nu­ten Zeit­ge­winn für Au­to­fah­rer*in­nen und Schönei­che mit zehn Mi­nu­ten. In bei­den Kom­mu­nen fal­len die Zeit­ge­win­ne je Fahrt am höchs­ten aus. ÖPNV-Nut­zer*in­nen pro­fi­tie­ren da­ge­gen in 23 Um­land­kom­mu­nen Ber­lins von schnel­le­ren und güns­ti­ge­ren Ver­bin­dun­gen. So be­nö­ti­gen bei­spiel­wei­se Au­to­fah­rer*in­nen aus Ber­nau und Lud­wigs­fel­de fast dop­pelt so lan­ge wie ÖPNV-Nut­zer*in­nen für die Fahrt zum Ber­li­ner Haupt­bahn­hof.

„Ein Um­zug in ei­ne 70-Qua­drat­me­ter-Woh­nung ins Um­land lohnt nur in zwei Städ­te. Und auch nur dann, wenn der Ar­beits­weg von Pend­ler*in­nen oh­ne Ho­me­of­fice mit dem ÖPNV zu­rück­ge­legt wird. Ber­nau ist zum Bei­spiel vom Ber­li­ner Haupt­bahn­hof mit dem ÖPNV in 20 Mi­nu­ten zu er­rei­chen, mit dem Pkw dau­ert es da­ge­gen 37 Mi­nu­ten. Der schnel­le­re Weg mit den Öf­fent­li­chen macht die Um­land­stadt für Kauf­in­ter­es­sier­te zu­sätz­lich at­trak­ti­v“, sagt Ma­nu­el Beer­mann, Lei­ter Pro­dukt­ma­nage­ment Im­mo­bi­li­en der Pri­vat­kun­den­bank in Deutsch­land. 

Sin­gles oder Paa­re, die auf 70 Qua­drat­me­tern im Um­land noch ein Ar­beits­zim­mer un­ter­brin­gen kön­nen, sind bei ei­ner pen­deln­den Per­son mit zwei Ta­gen Ho­me­of­fice rein rech­ne­risch je­doch in 22 Wohn­or­ten län­ger als 25 Jah­re im Vor­teil ge­gen­über In­nen­stadt­be­woh­ner*in­nen – bei Nut­zung des ÖPNV. In Ber­nau bei Ber­lin er­höht sich der Vor­teil da­durch auf 52,7 Jah­re, in Lud­wigs­fel­de auf 45,5 Jah­re.

Fa­mi­li­en und Haus­hal­te mit viel Platz­be­darf pro­fi­tie­ren in 22 Um­land­städ­ten

Ge­ra­de Fa­mi­li­en be­nö­ti­gen viel Platz für Kin­der­zim­mer, even­tu­ell ei­nen grö­ße­ren Ess­tisch, mehr Stau­raum und ei­nen Ar­beits­platz. Ein 120 Qua­drat­me­ter gro­ßes Ei­gen­heim in der Me­tro­po­le ist je­doch nicht leicht zu fin­den und mit er­heb­li­chen Kos­ten und An­for­de­run­gen an die Ei­gen­ka­pi­tal­aus­stat­tung ver­bun­den. Wer sich statt­des­sen für ei­ne gleich gro­ße Woh­nung im Um­land ent­schei­det und an fünf Ar­beits­ta­gen mit Bus und Bahn nach Ber­lin pen­delt, pro­fi­tiert in 22 Städ­ten über ei­nen Zeit­raum von mehr als 25 Jah­ren vom güns­ti­ge­ren Kauf­preis.

Am längs­ten hält der Vor­teil er­neut in Ber­nau bei Ber­lin (Land­kreis Bar­nim), wo rein rech­ne­risch rund 58,4 Jah­re nö­tig sind, um die güns­ti­ge­ren Kauf­prei­se ge­gen­über der Me­tro­po­le durch die ÖPNV-Nut­zung an fünf Ar­beits­ta­gen pro Wo­che auf­zu­brau­chen. Zum Ver­gleich: Mit dem Au­to dau­ert es 21,3 Jah­re. ÖPNV-Pend­ler*in­nen pro­fi­tie­ren rein rech­ne­risch al­so mehr als zwei­ein­halb Mal so lan­ge.  Aus Lud­wigs­fel­de (Land­kreis Tel­tow-Flä­ming) lohnt sich der Weg mit Bus und Bahn in die Me­tro­po­le 50 Jah­re lang, mit dem Pkw sind es nur noch 18 Jah­re. In Erk­ner (Land­kreis Oder-Spree) be­trägt der Vor­teil rein rech­ne­risch 42,3 Jah­re. Für die 34 Ki­lo­me­ter in die Ber­li­ner Ci­ty be­nö­ti­gen Pend­ler*in­nen mit dem ÖPNV 29 Mi­nu­ten. 

„In ei­ni­gen Land­krei­sen hält der Kauf­preis­vor­teil für grö­ße­re Ei­gen­tums­woh­nun­gen so lan­ge an, dass sich ein Kauf auch für jün­ge­re Fa­mi­li­en lohnt, selbst wenn ein Fa­mi­li­en­mit­glied wäh­rend des ge­sam­ten Be­rufs­le­bens an fünf Ar­beits­ta­gen in die Groß­stadt pen­deln mus­s“, sagt Beer­mann.

In wei­te­ren acht Städ­ten hält der Preis­vor­teil mehr als 30 Jah­re an. Pend­ler*in­nen ab Fal­ken­see, Ora­ni­en­burg oder Tel­tow müs­sen je­doch Fahrt­zei­ten mit dem ÖPNV von über 30 Mi­nu­ten für die ein­fa­che Fahrt nach Ber­lin in Kauf neh­men.

„Wer ei­nen Im­mo­bi­li­en­kauf im Um­land plant, soll­te ne­ben den güns­ti­gen Qua­drat­me­ter­prei­sen auch die Fahrt­kos­ten und den Zeit­auf­wand ein­pla­nen – der Pen­del­kos­ten­rech­ner lie­fert da­für ei­nen Über­blick. Dar­über hin­aus spie­len aber auch per­sön­li­che Vor­lie­ben, die in­di­vi­du­el­le La­ge zu Ki­tas und Bahn­hof so­wie die Aus­stat­tung der Woh­nung ei­ne Rol­le“, so Beer­mann wei­ter. „Dis­ku­tie­ren Sie ehr­lich und mög­lichst un­ter Be­rück­sich­ti­gung al­ler As­pek­te die Vor- und Nach­tei­le al­ter­na­ti­ver Wohn­or­te. Und las­sen Sie sich bei Fra­gen zu La­ge, mög­li­cher Wert­ent­wick­lung, Sa­nie­rungs­be­dar­fen und En­er­gie­ef­fi­zi­enz pro­fes­sio­nell be­ra­ten.“

Be­son­ders at­trak­ti­ve Kauf­preis­vor­tei­le für Pend­ler*in­nen mit Ho­me­of­fice-Op­ti­on

Mo­bi­les Ar­bei­ten und Ho­me­of­fice ge­hö­ren mitt­ler­wei­le in vie­len Jobs zum Stan­dard. Vor die­sem Hin­ter­grund ha­ben die Ex­pert*in­nen des HW­WI be­rech­net, wie lan­ge Käu­fer*in­nen vom güns­ti­ge­ren Preis im Um­land pro­fi­tie­ren, wenn sie drei Ta­ge pro Wo­che in Teil­zeit ar­bei­ten oder bei ei­ner Voll­zeit­tä­tig­keit mit zwei Ho­me­of­fice-Ta­gen pro Wo­che pla­nen kön­nen und der Preis au­ßer­dem 20 Pro­zent über dem kreis­wei­ten Durch­schnitt liegt. Das Er­geb­nis: Wenn das Haus­halts­mit­glied, das mit dem ÖPNV zur Ar­beit in die Bun­des­haupt­stadt pen­delt, zwei Ta­ge im Ho­me­of­fice ar­bei­tet, ren­tiert sich der Kauf ei­ner 120 Qua­drat­me­ter gro­ßen Ei­gen­tums­woh­nung in 31 Städ­ten und Ge­mein­den ge­gen­über der Me­tro­po­le. Spit­zen­rei­ter ist Ber­nau bei Ber­lin mit rech­ne­risch 90,4 Jah­ren, bis der Vor­teil auf­ge­braucht ist. Für Pend­ler*in­nen aus Lüb­ben (Spree­wald) hält der Kauf­preis­vor­teil noch 26,9 Jah­re an. Al­ler­dings be­nö­ti­gen sie für die Fahrt in die 86 Ki­lo­me­ter ent­fern­te Bun­des­haupt­stadt mit Bus und Bahn 59 Mi­nu­ten.

Was Pendeln wirklich kostet: So funktioniert die Modellrechnung

Aus­gangs­punkt für die Mo­dell­rech­nung sind die kal­ku­la­to­ri­schen Kos­ten für den Kauf ei­ner 70 Qua­drat­me­ter bzw. 120 Qua­drat­me­ter gro­ßen Ei­gen­tums­woh­nung aus dem Be­stand zu­züg­lich No­tar­ge­büh­ren (2% vom Kauf­preis) und Grund­er­werbs­steu­er in Ber­lin und im je­wei­li­gen Um­land­kreis. Der Er­werb er­folgt zum je­wei­li­gen Durch­schnitts­preis des Jah­res 2024, wo­bei in den Um­land­städ­ten und -ge­mein­den der Durch­schnitts­preis des je­wei­li­gen Land­krei­ses zu­grun­de ge­legt wird. Da ver­kehrs­güns­tig ge­le­ge­ne Wohn­la­gen in den be­trach­te­ten grö­ß­ten Um­land­städ­ten der Land­krei­se bei Pend­ler*in­nen be­son­ders be­gehrt sind und nur in den sel­tens­ten Fäl­len zum Durch­schnitts­preis des Land­krei­ses er­wor­ben wer­den kön­nen, wird ein Preis­auf­schlag von 20 Pro­zent auf den Durch­schnitts­preis der je­wei­li­gen Land­krei­se er­ho­ben. Bei kreis­frei­en Städ­ten er­folgt die Be­rech­nung zum Durch­schnitts­preis.

Es pen­delt je­weils ei­ne Per­son des Haus­halts vom Um­land in die Me­tro­po­le. Für die Kal­ku­la­ti­on wird an­ge­nom­men, dass die Fahrt­zei­ten für die Be­woh­ner*in­nen Ber­lins in­ner­halb der Ci­ty iden­tisch sind mit de­nen der Pend­ler*in­nen von der Haus­tür zum Bahn­hof der be­tref­fen­den Stadt und vom Ber­li­ner Haupt­bahn­hof zum Ar­beits­platz. Zu­sätz­li­che Pen­del­zei­ten ent­ste­hen für Pend­ler*in­nen al­so vom Um­land-Bahn­hof zum Ber­li­ner Haupt­bahn­hof. Ana­ly­siert wur­den so­wohl die Fahrt­zei­ten mit öf­fent­li­chen Ver­kehrs­mit­teln (ÖPNV) als auch mit dem Au­to.

Die Pen­del­kos­ten set­zen sich aus den Ti­cket­prei­sen für Bus und Bahn be­zie­hungs­wei­se den lau­fen­den Kos­ten für das Au­to pro Ki­lo­me­ter zu­sam­men. Hin­zu kom­men die Zeit­kos­ten: Der zu­sätz­li­che Zeit­auf­wand für das Pen­deln vom Um­land in die Me­tro­po­le wur­de mit dem im Mit­tel in Ber­lin er­ziel­ten Brut­to­lohn im Jahr 2024 (28,59 Eu­ro je Stun­de) be­wer­tet. Dar­über hin­aus wur­de ei­ne wei­te­re Va­ri­an­te be­rech­net: Ei­ne Ho­me­of­fice-Lö­sung oder ei­ne Teil­zeit­tä­tig­keit er­laubt es dem Be­rufs­pen­deln­den, nur noch an drei, statt an fünf Ta­gen pro Wo­che ins Bü­ro zu pen­deln (130 statt 220 Ta­ge im Jahr).

Hinter­grund­infor­ma­tionen zum Postbank Wohn­atlas 2025

Der Postbank Woh­nat­las ist ei­ne jähr­lich er­schei­nen­de, mehr­tei­li­ge Stu­di­en­rei­he, die den deut­schen Im­mo­bi­li­en­markt un­ter ver­schie­de­nen As­pek­ten re­gio­nal bis auf Kreis­ebe­ne be­leuch­tet. Für die vor­lie­gen­de Ana­ly­se, die den zwei­ten Stu­di­en­teil des dies­jäh­ri­gen Woh­nat­las dar­stellt, wur­de un­ter der Lei­tung von Di­plom-Volks­wir­tin Dör­te Nitt-Drie­ßel­mann, Se­ni­or Re­se­ar­che­rin beim Ham­bur­ger Welt­Wirt­schafts­In­sti­tut (HW­WI), die Im­mo­bi­li­en­preis­ent­wick­lung in den 400 deut­schen Land­krei­sen und kreis­frei­en Städ­ten un­ter­sucht.

An­nah­men und Be­rech­nun­gen der Pen­del­kos­ten

  1. In kreisfreien Umlandstädten wird eine Eigentumswohnung von 70 oder 120 Quadratmetern zum Durchschnittspreis des Landkreises im Jahre 2024 erworben. Für in Landkreisen gelegene größere Kommunen erfolgt ein Preisaufschlag von 20 Prozent auf den Durchschnittspreis des Landkreises. Alternativ wird eine Eigentumswohnung von 70 oder 120 Quadratmetern in der Metropole zum Durchschnittpreis der Metropole im Jahre 2024 gekauft. 
  2. Der berechnete Kaufpreis wird um Notargebühren von zwei Prozent sowie der derzeit im Bundesland geltenden Grunderwerbsteuer erhöht.
  3. Einsparungen beim Kauf einer Eigentumswohnung im Umland im Vergleich zu einem Kauf in der Metropole werden um notwendige Mobilitätskosten (direkte entfernungsabhängige Mobilitätskosten und bewerteter Zeitaufwand für das Pendeln), die durch den Umzug in das Umland entstehen, reduziert. 
  4. Zusätzliche Mobilitätszeiten für Bewohner*innen des Umlandes gegenüber den Bewohner*innen der Metropole entstehen für den Weg vom Bahnhof der Umlandgemeinde zum Hauptbahnhof der Metropole. Alle Pendler*innen nehmen den Weg von Bahnhof zu Bahnhof. 
  5. Als Pendelzeit für den einfachen Weg wird die kürzeste Reisezeit angesetzt, die mit dem jeweiligen Verkehrsmittel am Mittwoch, den 21.05.2025, zwischen 7.00 Uhr und 8.30 Uhr erzielt werden konnte.
  6. Die Mobilitätszeiten für Hin- und Rückweg sind identisch.
  7. Bis (ab) 20 km liegen die Mobilitätskosten pro einfachem Entfernungskilometer nach Abzug der Steuervergünstigungen bei 0,45 (0,43) Euro für den Pkw und bei 0,14 (0,12) Euro für den ÖPNV. Durch das Deutschland-Ticket liegen die jährlichen Mobilitätskosten im ÖPNV aktuell bei maximal 645 Euro nach Steuern (bei Ticketkosten von 696 Euro für das D-Ticket) und werden in den Berechnungen auf diesen maximal möglichen Betrag gedeckelt. 
  8. Der Zeitaufwand für das Pendeln wird mit dem Medianeinkommen von sozialversicherungspflichtigen Vollzeitbeschäftigten (Brutto je Stunde) bewertet, der im Jahre 2024 in der Metropole erzielt wurde.
  9. Pro Haushalt pendelt ein*e Arbeitnehmer*in. 

Kontakt

Oliver Rittmaier
Mediensprecher