Streit ums Geld

Aus Ausgabe 2/2023

Bild Nr. 1681, Quelle: Postbank / © Yuri Arcurs

Wird das Geld am Mo­nats­en­de knapp, kann das für or­dent­lich Zünd­stoff in ei­ner Lie­bes­be­zie­hung sor­gen. Laut ei­ner ak­tu­el­len You­Gov-Um­fra­ge im Auf­trag der Post­bank be­rich­tet knapp je­der drit­te Deut­sche, der in ei­ner Be­zie­hung lebt (29 Pro­zent), dass die stei­gen­den Prei­se sei­ne Part­ner­schaft be­las­ten. Un­ter den Be­frag­ten mit min­der­jäh­ri­gen Kin­dern emp­fin­det so­gar knapp je­der Zwei­te (43 Pro­zent) die In­fla­ti­on als ei­ne Be­las­tung. „Geld­sor­gen ge­hö­ren zu den wich­tigs­ten Stress­fak­to­ren in ei­ner Part­ner­schaft, weil man ih­nen nicht aus­wei­chen kann und weil sie oft­mals aus­weg­los er­schei­nen“, sagt Psy­cho­lo­ge und Buch­au­tor Dr. Wolf­gang Krü­ger. „Stei­gen­de En­er­gie- und Le­bens­mit­tel­prei­se kön­nen uns in Pa­nik ver­set­zen, wenn wir spü­ren, dass wir ir­gend­wann kaum noch ge­nug Geld zum Le­ben ha­ben.“ Da die In­fla­ti­on Fa­mi­li­en und Ge­ring­ver­die­ner be­son­ders stark trifft, ge­ra­ten die­se Grup­pen über­durch­schnitt­lich häu­fig in Exis­tenz­not. Ei­ne kri­ti­sche Aus­ein­an­der­set­zung mit der ei­ge­nen Ein­stel­lung zu Geld und ei­ne of­fe­ne Kom­mu­ni­ka­ti­on mit der Part­ne­rin oder dem Part­ner kön­nen hel­fen, die Kon­flik­te zu ent­schär­fen. Zu­dem soll­te man sich ei­nen de­tail­lier­ten Über­blick über die ge­mein­sa­men Fi­nan­zen ver­schaf­fen und kla­re Re­geln für den Um­gang da­mit for­mu­lie­ren. „Aber am En­de kann man sol­che Zei­ten nur über­ste­hen, wenn man sich be­wusst macht, dass der Zu­sam­men­halt in der Be­zie­hung und in der Fa­mi­lie un­be­zahl­bar ist und dass die Lie­be der wich­tigs­te Glücks­fak­tor is­t“, meint Dr. Wolf­gang Krü­ger.

Informationen zur Umfrage

In ei­ner be­völ­ke­rungs­re­prä­sen­ta­ti­ven On­line-Be­fra­gung in­ter­view­te You­Gov im Auf­trag der Post­bank zwi­schen dem 20. und 22. Ja­nu­ar 2023 ins­ge­samt 2.042 Be­frag­te ab 18 Jah­ren, da­von 1.261 Be­frag­te, die in ei­ner Be­zie­hung le­ben.