Vorsicht, falscher Fuffziger!

Aus Ausgabe 2/2023
Mit dem Ende der Corona-Pandemie gerät wieder mehr Falschgeld in Umlauf, etwa auf Volksfesten oder Weihnachtsmärkten. Verbraucher sollten aufmerksam sein – denn in der Regel lassen sich gefälschte Banknoten schnell enttarnen. Was tun, wenn man einen verdächtigen Schein in die Hände bekommt?

Bild Nr. 1688, Quelle: Postbank / © Andriy Popov
Unter UV-Licht werden einige Sicherheitsmerkmale von Banknoten sichtbar

Gut 44.000 fal­sche Eu­ro-Bank­no­ten mit ei­nem Nenn­wert von 2,7 Mil­lio­nen Eu­ro zog die Bun­des­bank im Jahr 2022 aus dem Ver­kehr – 5,2 Pro­zent mehr als im Vor­jahr. „Die Falsch­geld­zah­len sind im Jahr 2022 leicht ge­stie­gen. Dies dürf­te dar­an lie­gen, dass die Co­ro­na-Ein­schrän­kun­gen, die in den Vor­jah­ren gal­ten, grö­ß­ten­teils auf­ge­ho­ben wur­den und die Men­schen wie­der Volks­fes­te und an­de­re Ver­an­stal­tun­gen be­su­chen, wo über­wie­gend mit Bar­geld be­zahlt wir­d“, sagt Burk­hard Balz von der Bun­des­bank. Auf tru­be­li­gen Ver­an­stal­tun­gen sind Be­zahl­si­tua­tio­nen oft­mals un­über­sicht­lich und es soll schnell ge­hen. Hier be­steht die grö­ß­te Ge­fahr, dass Falsch­geld wei­ter­ge­ge­ben wird. Die Wahr­schein­lich­keit, ei­ne Blü­te im Porte­mon­naie zu fin­den, ist zum Glück den­noch ge­ring: Rein rech­ne­risch ent­fal­len hier­zu­lan­de le­dig­lich fünf fal­sche Bank­no­ten auf 10.000 Ein­woh­ner. Wird Geld bei der Bank ein­ge­zahlt, wer­den ge­fälsch­te Schei­ne so­fort er­kannt. Bank­kun­din­nen und -kun­den kön­nen da­her ganz si­cher sein, dass Bank­no­ten, die sie in der Bank­fi­lia­le er­hal­ten oder am Geld­au­to­ma­ten ab­he­ben, echt sind. „Kre­dit­in­sti­tu­te sind ge­setz­lich ver­pflich­tet, Geld­schei­ne auf Echt­heit prü­fen zu las­sen“, er­klärt Re­né Devaux von der Post­bank. „Für die Echt­heits­prü­fung gibt es zer­ti­fi­zier­te Ver­fah­ren.“

Film­rei­fe Blü­ten

Ein gro­ßer An­teil des in Um­lauf be­find­li­chen Falsch­gelds be­steht mitt­ler­wei­le aus „Thea­ter­gel­d“, auch „Mo­vie Mo­ney“ ge­nannt. Die­se Geld­schei­ne wur­den ur­sprüng­lich als Film- oder Thea­ter­re­qui­si­ten her­ge­stellt – oder wer­den als sol­che de­kla­riert und im In­ter­net ver­kauft. Ih­nen feh­len die ty­pi­schen Si­cher­heits­merk­ma­le wie Ho­lo­gramm, Was­ser­zei­chen und Mi­kro­schrift. Au­ßer­dem ha­ben die Schei­ne in der Re­gel ei­nen Auf­druck, der dar­auf hin­weist, dass es sich nicht um ech­tes Geld han­delt – bei­spiels­wei­se „Co­py“. „Beim lei­ses­ten Zwei­fel dar­an, dass ein Geld­schein echt ist, soll­te man sein Wech­sel­geld um­ge­hend un­ter­su­chen“, rät der Post­bank Ex­per­te. Er­här­tet sich der Ver­dacht, ist es wich­tig, so­fort die Po­li­zei zu be­nach­rich­ti­gen. Auf kei­nen Fall soll­te man mit dem Falsch­geld be­zah­len, da man sich sonst straf­bar macht. Ei­nen Er­satz gibt es üb­ri­gens nicht, wenn man die ge­fälsch­ten Eu­ro-No­ten bei der Haus- oder Bun­des­bank ab­gibt: „Je­der Ver­brau­cher ist selbst da­für ver­ant­wort­lich, kein Falsch­geld an­zu­neh­men“, sagt Re­né Devaux. Der Post­bank Ex­per­te rät, wenn mög­lich, Ein­käu­fe bar­geld­los per Bank­kar­te zu be­zah­len. So ent­fällt ein zu­sätz­li­cher Um­weg zum Geld­au­to­ma­ten und die Zah­lung wird si­cher und schnell ab­ge­wi­ckelt.