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Chancen nutzen: offene Immobilienfonds
Im Zinstief sind die Bundesbürger auf der Suche nach Anlagealternativen. Wer in Immobilien investieren will, ohne sich ein Haus zu bauen oder eine Eigentumswohnung zu vermieten, für den sind offene Immobilienfonds eine echte Alternative.
Auch mit kleinem Geld kann man von offenen Immobilienfonds profitieren
Bild Nr. 1367, Quelle: Postbank
© Liane Matrisch
Die Zinsen für Geldanlagen sind auf einem historisch niedrigen Niveau – ebenso wie die Zinsen für Immobilienfinanzierungen. Für viele ein Anreiz, die eigenen vier Wände zu erwerben oder eine Eigentumswohnung, um sie zu vermieten. Vermieter zu sein ist jedoch nicht jedermanns Sache, der Verwaltungsaufwand ist relativ groß, die Rendite voraussetzungsreich. Wer dennoch in Betongold investieren möchte, dem bleibt die Möglichkeit, Beteiligungen an einem Immobilienfonds zu erwerben. Es gibt zwei Varianten: Geschlossene Immobilienfonds verwalten konkrete Immobilienobjekte, haben hohe Mindestanlagesummen und Laufzeiten von zehn Jahren und mehr. Sie kommen in der Regel nur für vermögende Anleger infrage. In offene Immobilienfonds kann man hingegen schon für kleines Geld einsteigen. Diese Fonds legen Geld in verschiedenen Objekten an, meist Bürokomplexe und Einkaufszentren, und erwirtschaften Rendite über Mieten und Verkaufsgewinne. Im Zuge der Finanzkrise gerieten offene Immobilienfonds in Verruf. Angelegtes Kapital wurde plötzlich und im großen Stil von den Anlegern abgezogen. Dies brachte die Fondsgesellschaften ins Schlingern – schließlich lassen sich Bürokomplexe nicht innerhalb weniger Tage verkaufen. Fonds wurden deshalb geschlossen, Einlagen zeitweilig eingefroren und Erträge nicht ausgeschüttet. Der Gesetzgeber regulierte die Fonds daraufhin neu: "Wer sein Geld in einen offenen Immobilienfonds investiert, muss seine Anteile mindestens 24 Monate halten", erklärt Helma Eckhardt von der Postbank. "Will man sich sein Geld auszahlen lassen, gilt eine Kündigungsfrist von zwölf Monaten. Die Kündigung kann nicht mehr zurückgenommen werden." So können die Fondsgesellschaften rechtzeitig Immobilien verkaufen, wenn sie liquide Mittel benötigen. "Zudem besteht nun die Auflage, dass die Objekte nicht mehr nur jährlich, sondern quartalsweise von einem Gutachter bewertet werden müssen. Dies schafft Sicherheit, da Wertverluste früher erkannt werden", so Helma Eckhardt. Während sich mit offenen Immobilienfonds früher jährliche Renditen von vier bis sechs Prozent erwirtschaften ließen, sind sie mit heute knapp drei Prozent etwas bescheidener – im aktuellen Zinsumfeld aber dennoch vielversprechend.