Geldanlage für Anfänger

Aus Ausgabe 2/2016

Geldanlage – für viele ein Buch mit sieben Siegeln. Oft fehlt das nötige Fachwissen, um die Ersparnisse gewinnbringend anzulegen. Doch es lohnt sich, hier ein wenig Zeit zu investieren.

Früh übt sich: Wer sich auf das Einmaleins der Geldanlage besinnt, kann mehr aus seinen Ersparnissen herausholen
Bild Nr. 1368, Quelle: Postbank
© Jochen Manz

Für viele Deutsche sind Begriffe wie Fondssparplan oder Riesterrente Fremdworte: Jeder Sechste (16 Prozent) bewertet sein Wissen zum Thema Geldanlage als mangelhaft oder unzureichend. Sieben Prozent geben zu, dass ihnen jegliches Wissen in diesem Bereich fehlt, so eine repräsentative Postbank Umfrage. Ein wenig Beschäftigung mit den eigenen Finanzen kann sich jedoch auszahlen. Und das Gute daran ist: Sobald die Weichen für die persönliche Finanzentwicklung gestellt wurden, arbeitet das Geld wie von allein. Ein Crashkurs im Einmaleins der Geldanlage:

Existenzsicherung hat Vorrang

Zuerst ein Blick ins Pflichtenheft: Haftpflicht- und Berufsunfähigkeitsversicherung schützen vor existenziellen Risiken und sind einfach ein "Muss". Für Familien empfiehlt sich zudem eine Risikolebensversicherung. Sind die Grundrisiken abgesichert, folgt der Kassensturz. Wie viel Geld ist wirklich übrig für die hohe Kante? Anlagewillige sollten ihre monatlichen Fix- und Lebenshaltungskosten plus einer Rücklage für Urlaub und Unvorhergesehenes genau kalkulieren.

Ziele festlegen

Eine Asienreise für die Nichte, sobald diese endlich das Masterstudium geschafft hat. Ein Zweibett-Wohnmobil für 2019, zum Start ins Rentnerleben. Exakt 10.000 Euro, um in fünf Jahren den Immobilienkredit abzulösen. Jeder Anleger hat andere Pläne, was er später mit seinem Geld anfangen möchte. Muss ein bestimmter Mindestbetrag erzielt werden? Gibt es einen Stichtag, an dem das Kapital zwingend benötigt wird? Soll monatlich Geld gespart werden oder wird einmalig ein Betrag angelegt? Und, ganz wichtig: Wie viel Risiko fühlt sich zugunsten höherer Ertragsmöglichkeiten beim Anlegen noch tolerierbar an? "Man sollte sich diese Fragen gründlich und ehrlich beantworten, bevor man sich auf die Suche nach der passenden Geldanlage macht", rät Postbank Experte Thomas Farber.

Anlageform wählen

"Welche Geldanlage für wen infrage kommt, hängt maßgeblich von der individuellen Lebenssituation, dem finanziellen Spielraum, den Anlagezielen und der Risikoneigung ab", erklärt Thomas Farber. Wem die Fülle an Anlagemöglichkeiten zu unübersichtlich ist oder wer sich nur ungern mit Finanzprodukten auseinandersetzen möchte, ist in einer professionellen Beratung am besten aufgehoben. Trotzdem sollten gerade Finanz-Unerfahrene den Grundsatz beherzigen, nur Anlagen abzuschließen, die sie auch selbst verstehen. Laut Postbank Umfrage ist es 88 Prozent aller Bundesbürger wichtig, dass sie die Anlageform auch wirklich durchschauen.