Megatrend „grüne Anlage“

Postbank Pressedienst 1/21
Nicht nur das gute Gefühl spricht für grüne Investments – auch die Gewinnaussichten sind vielversprechend. Doch Vorsicht: Es gibt keine Garantie, dass vermeintliche Trend-Branchen tatsächlich so erfolgreich sind, wie sie heute gehandelt werden.

Chance für Anleger? Um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen, wird die Stromerzeugung per Photovoltaik vielerorts gefördert
Bild Nr. 1589, Quelle: Postbank / © ridofranz

Knapp jeder zweite Deutsche (44 Prozent) bezeichnet die soziale und ökologische Nach­haltigkeit als wichtigen Aspekt einer Geld­anlage, so das Ergebnis einer aktuellen Kantar-Umfrage im Auftrag der Postbank. Nur jedem Fünften (21 Prozent) ist es unwichtig, ob Geld nachhaltig angelegt ist; jedem Dritten (35 Prozent) ist es egal. „Immer mehr Menschen wollen nicht von Unter­nehmen profitieren, die ihre Gewinne auf Kosten von Mensch und Umwelt erwirtschaften“, sagt Karsten Rusch von der Postbank. Und auch seitens der Politik ist die nach­haltige Geldanlage erwünscht: „Laut EU-Gesetz müssen Finanz­berater ihre Kunden zukünftig auf nachhaltige Invest­ments hinweisen und dazu beraten. So sollen noch mehr Gelder in grüne und sozial­verträgliche Branchen fließen.“

Klimaschutz fördern

Für eine nachhaltige Geldanlage gilt: Nicht nur das gute Gefühl, sondern auch der Ertrag muss stimmen. „Die Chancen und Risiken nach­haltiger Geld­anlagen unter­scheiden sich grund­sätzlich nicht von denen konventioneller Investitionen. Doch wer heute Geld in eine grüne Anlage steckt, kann an wichtigen globalen Trends teilhaben“, sagt Karsten Rusch. Zum Beispiel „Klima­neutralität“: Mit dem Pariser Klima­abkommen haben sich 195 Staaten dazu verpflichtet, den Ausstoß von Treib­haus­gasen zu verringern und damit die Folgen des Klima­wandels abzumildern. Gleichzeitig setzen die Staaten – mehr oder weniger starke – Anreize in Form von Steuer­erleichterungen und Finanz­spritzen, um grüne Technologien zu fördern. Davon profitieren die entsprechenden Unternehmen und ihre Anleger.

Wette auf die Zukunft

„Immer mehr Invest­mentfonds und ETFs greifen das Thema Nach­haltigkeit auf“, erklärt der Postbank Experte. Diese Fonds wählen Anlage­gegenstände nach sogenannten ESG-Kriterien aus. Das Kürzel ESG steht für die englischen Begriffe von „Umwelt“, „Soziales“ und „Unternehmens­führung“. Ein guter Einstieg ist die Investition in einen sehr breit gestreuten Fonds. „Für risiko­bewusste Anleger kann zusätzlich ein sogenannter Themen-Fonds interessant sein, der sich mit nachhaltigen Themen beschäftigt und entsprechende Einzel­titel auswählt“, sagt Karsten Rusch. Themen-ETFs oder -Invest­ment­fonds investieren gezielt in ein bestimmtes Segment, zum Beispiel in Unter­nehmen aus dem Bereich erneuer­bare Energien oder in sogenannte Green Bonds – Anleihen, deren Emissions­erlös zur anteiligen oder voll­ständigen Finanzierung grüner Projekte verwendet wird. Themen-Fonds werden derzeit sehr stark nachgefragt. „Bei Fonds, die einen thematischen Schwer­punkt haben, ist das Verlust­risiko, aber auch die Rendite­chance höher als bei einer Anlage, die branchen­übergreifend investiert“, meint der Postbank Experte. „Anleger sollten sich bewusst sein: Je spezieller die thematische Ausrichtung, desto spekulativer ist die Investition. Ein Themen-Fonds eignet sich daher vor allem als Beimischung in einem breit aufgestellten Portfolio.“

Informationen zur Umfrage

In einer repräsentativen Online-Befragung interviewte Kantar im Auftrag der Postbank zwischen dem 18. und 25. Januar 2021 insgesamt 1.000 Befragte ab 16 Jahren.