Finanzen 2024: Vorsichtig optimistisch

Aus Ausgabe 4/2023
Die Stimmung im Land hellt sich auf. Deutlich mehr Menschen blicken zuversichtlich auf die Entwicklung ihrer Finanzen in 2024, so eine aktuelle Postbank Umfrage. Bemerkbar macht sich der Stimmungswandel auch in der Vorweihnachtszeit – weniger Menschen als noch im Vorjahr wollen sich beim Geschenkekauf einschränken.

Bild Nr. 1695, Quelle Postbank / © Lev Dolgachov

Ist die Tal­soh­le durch­schrit­ten? Ja, meint knapp je­der zwei­te Deut­sche (43 Pro­zent) und er­war­tet, dass sich sei­ne fi­nan­zi­el­le Si­tua­ti­on – Ein­kom­men, Er­spar­nis­se, Geld­an­la­ge, Aus­ga­ben – im kom­men­den Jahr po­si­tiv ent­wi­ckeln wird. Dies er­gibt ei­ne von der Post­bank be­auf­trag­te You­Gov-Um­fra­ge. Auch wenn der An­teil der Pes­si­mis­ten mit 45 Pro­zent noch leicht über­wiegt, hat sich die Stim­mung der Ver­brau­che­rin­nen und Ver­brau­cher im Ver­gleich zum Vor­jahr er­heb­lich ge­bes­sert: 2022 zeig­te sich nur je­der vier­te Be­frag­te (25 Pro­zent) in Be­zug auf sei­ne Fi­nan­zen op­ti­mis­tisch, knapp zwei Drit­tel (62 Pro­zent) gin­gen von ei­ner Ver­schlech­te­rung aus.

Gu­te Grün­de

„2022, nach dem Über­fall Russ­lands auf die Ukrai­ne, ha­ben wir nicht nur über ei­nen Krieg in Eu­ro­pa, son­dern auch über die Knapp­heit bei En­er­gie­trä­gern und stei­gen­de Nah­rungs­mit­tel­prei­se dis­ku­tiert. Die In­fla­ti­on stieg mas­siv an“, er­läu­tert Dr. Ul­rich Ste­phan von der Post­bank die Hin­ter­grün­de. „Der Krieg ist nicht vor­bei, aber ei­ne Man­gel­la­ge bei En­er­gie hat sich nicht er­ge­ben. Auch die In­fla­ti­ons­zah­len sind deut­lich ge­sun­ken.“ Nach­dem die In­fla­ti­ons­ra­te im Ok­to­ber 2022 laut Sta­tis­ti­schem Bun­des­amt auf 10,4 Pro­zent klet­ter­te, be­fin­det sie sich ak­tu­ell in ei­ner Ab­wärts­be­we­gung. „Es gibt na­tür­lich man­nig­fal­ti­ge Her­aus­for­de­run­gen so­wohl in Deutsch­land als auch auf der Welt. Trotz­dem sind die Gas­spei­cher gut ge­füllt, ein Ver­sor­gungs­eng­pass im kom­men­den Win­ter scheint un­wahr­schein­lich. Auch die In­fla­ti­on in Deutsch­land ist im Ok­to­ber auf 3,8 Pro­zent zu­rück­ge­lau­fen. Das ist im­mer noch hoch, aber die Rich­tung ist die rich­ti­ge“, be­tont der Post­bank Ex­per­te.

Mehr Ge­schen­ke

Die op­ti­mis­ti­sche Ein­stel­lung zu den ei­ge­nen Fi­nan­zen hat Aus­wir­kun­gen auf den vor­weih­nacht­li­chen Ge­schen­ke­kauf: Wäh­rend im Vor­jahr noch knapp 61 Pro­zent we­ni­ger Geld für Ge­schen­ke aus­ge­ben woll­ten, sank ihr An­teil die­ses Jahr auf rund 47 Pro­zent. Rund je­der Drit­te (32 Pro­zent) plant ge­nau­so viel Geld wie üb­lich für den Ge­schen­ke­kauf ein (2022: 22 Pro­zent); vier Pro­zent wol­len so­gar mehr auf­brin­gen (2022: 1,5 Pro­zent).

Informationen zur Umfrage

In ei­ner be­völ­ke­rungs­re­prä­sen­ta­ti­ven On­line-Be­fra­gung in­ter­view­te You­Gov im Auf­trag der Post­bank zwi­schen dem 27. und 30. Ok­to­ber 2023 ins­ge­samt 2.120 Per­so­nen ab 18 Jah­ren.