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Über Geld spricht man nicht? Stimmt!
Wer sich in Deutschland auf einer Party unbeliebt machen will, muss nur eines tun: Über Geldanlage reden. Kaum ein Thema gilt als langweiliger. Die Bundesbürger betrachten Finanzthemen anscheinend als notwendiges Übel, so eine aktuelle Postbank Umfrage. Doch diese Unlust kann teuer werden.
Nur die Wenigsten beschäftigen sich gern mit Finanzangelegenheiten
Bild Nr. 1304, Quelle: Postbank
© goodluz
Grundlagen des Wirtschaftssystems, Vermögensaufbau und Altersvorsorge: Noch nicht einmal die Hälfte der Befragten (48 Prozent) schätzt ihr Wissen zu diesen Themen als ausreichend ein. 16 Prozent attestieren sich selbst sogar mangelhafte Kenntnisse und sieben Prozent der Deutschen geben zu, dass bei ihnen keinerlei Finanzwissen vorhanden ist. Zu diesen Ergebnissen kommt eine aktuelle Emnid-Umfrage im Auftrag der Postbank. Besonders groß ist der Aufholbedarf dabei unter jungen Menschen von 16 bis 29 Jahren und bei Frauen. "Ökonomisches Grundwissen ist aber sehr wichtig, damit man seine eigenen Finanzen sinnvoll verwalten kann", erklärt Helma Eckhardt von der Postbank. Sonst passiert, was Millionen deutsche Sparer derzeit erleben: Die gesamten Ersparnisse dämmern auf einem kärglich verzinsten Spar- oder Tagesgeldkonto vor sich hin und verlieren Jahr für Jahr an Wert, weil die Verzinsung nicht einmal die Inflation ausgleicht. Im schlimmeren Fall investieren schlecht informierte Anleger ihr Geld in Finanzprodukte, deren Risiken sie nicht überschauen können. "Angesichts drohender Rentenlücken wächst zudem die individuelle Verantwortung für die finanzielle Vorsorge. Wer heute nicht über ein Mindestmaß an Finanzwissen verfügt, ist diesen Herausforderungen nicht gewachsen und trifft vielleicht falsche Entscheidungen", warnt die Postbank Expertin. Doch es hapert offenbar nicht nur am Wissen, sondern auch am Interesse. Für 53 Prozent der Deutschen sind Finanzthemen nicht mehr als eine langweilige Notwendigkeit, so die Postbank Umfrage. "Kenntnisse über Finanzen müssen bereits im Elternhaus und in der Schule vermittelt werden", gibt Helma Eckhardt zu bedenken. "Und zwar nicht abstrakt, sondern praxisnah, interessant und alltagstauglich!"