So ma­chen Sie Ihr Haus fit

Hitze, Regen, Sturm, Frost: Häuser sind vielen Belastungen ausgesetzt. Damit das geliebte Eigenheim nicht dauerhaft Schaden nimmt und dadurch an Wert verliert, sollten Eigentümer insbesondere im Frühjahr Haus und Grundstück einem ausführlichen Check unterziehen.

Unser Tipp

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Neh­men Sie Ihr Haus un­ter die Lu­pe

Starke Temperaturwechsel können bei Dachziegeln und Fassaden zu Rissen und Abspaltungen führen. Werden solche Schäden nicht rechtzeitig entdeckt, können sie sich beim nächsten Unwetter oder Dauerregen zu einem echten Problem auswachsen – mit zum Teil hohen Folgekosten. Folgende Bereiche sollten Sie deshalb insbesondere im Frühling genau unter die Lupe nehmen und überlegen, was Sie als Eigenleistung durchführen können:

Dach

Das Dach ist neben der Fassade jener Teil einer Immobilie, der von Wind und Wetter besonders strapaziert wird. Wichtig: Klettern Sie mit Ausnahme von Flachdächern niemals selbst aufs Dach – das ist immer ein Fall für den Dachdecker! Für einen ersten Check können Dachziegel, Einfassungen aus Metall an Schornsteinen, Gauben und Kehlen sowie der Schornstein aber vom Fußweg oder aus dem Garten unter die Lupe genommen werden. Dabei hilft ein Fernglas oder gegebenenfalls auch eine ferngesteuerte Drohne mit eingebauter Kamera (Sicherheitshinweise und rechtliche Vorgaben beachten). Bei Flachdächern sollten Sie die Abflüsse kontrollieren. Wenn Sie Photovoltaikzellen oder eine Solarthermieanlage auf dem Dach haben, sollten Sie auch diese auf mögliche Schäden prüfen und eventuell reinigen lassen.

Gut zu wissen

Vor allem ältere Dächer sollten regelmäßig von einem Profi überprüft werden. Ansonsten könnte bei der Gebäudehaftpflicht- und der Wohngebäudeversicherung der Versicherungsschutz teilweise oder ganz erlöschen, warnt der Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks. Die Fachbetriebe der Dachdeckerinnungen bieten dafür einen standardisierten DachCheck an. Nicht empfehlenswert sind Haustürgeschäfte gegen Barzahlung, wie sie vor allem nach Stürmen mobile Handwerkerkolonnen anbieten. Deren Mitarbeiter sind für die fachgerechte Beseitigung von Schäden oft nicht ausreichend qualifiziert. Zudem können die Arbeiten dann auch nicht als Handwerkerkosten bei der Steuererklärung angegeben werden.

Regen­rinnen

Sind Regenrinnen und Fallrohre durch Blätter und Äste verstopft, sucht sich das Wasser einen anderen Weg und verursacht unter Umständen Schäden zum Beispiel an der Fassade. Lassen Sie deshalb je nach Baumbestand mindestens einmal im Jahr alle Regenrinnen reinigen. Dabei lässt sich gegebenenfalls auch die Festigkeit von Schneefanggittern prüfen. Mit einer standfesten Leiter und entsprechender Fitness können Sie das mitunter auch selbst erledigen. Tipp: Verstopfungen können Sie mit der Installation von Regenrinnenabdeckungen oder -bürsten vorbeugen (im Baumarkt ab ca. 1 Euro/Meter). Apropos Laub: Befreien Sie auch die Eindeckrahmen von Dachfenstern von alten Blättern und anderen Verschmutzungen, damit auch hier Regenwasser einwandfrei abfließen kann.

Fas­sade

Untersuchen Sie die Hauswand. Sind Ziegel, Verblendmauerwerk oder Anstrich und Putz noch intakt? Ansonsten ist das Sommerhalbjahr eine gute Zeit, um entsprechende Reparaturen und einen neuen Anstrich vorzunehmen. Das gilt auch für zum Beispiel Fassadenverkleidungen, Sichtschutzgitter, Zäune und Carports aus Holz.

Fenster

Fenster und Türen leiden unter Feuchtigkeit und Frost, das gilt insbesondere für Holzrahmen. Prüfen Sie, ob der Anstrich noch in Ordnung ist oder sich Rahmen verzogen haben, und tauschen Sie falls erforderlich Dichtungen aus. Reinigen Sie die Führungsschienen von Außenrollläden und schmieren Sie diese mit etwas Silikonspray. Warten Sie Dachfenster entsprechend der Bedienungsanleitung – aus Sicherheitsgründen natürlich nur von innen.

Garten und Terrasse

Reinigen Sie Zuwegungen, Außentreppen und die Terrasse. Geräte dafür können Sie im Fachhandel ausleihen. Achten Sie darauf, dass Sie das richtige Zubehör für Ihren Belag verwenden, damit durch die Reinigung nichts kaputtgeht. Prüfen Sie nach der Reinigung Wege und Terrassen auf Frostschäden und tauschen Sie defekte Fliesen oder Holzdielen aus, bevor der Schaden größer wird. Ihren Rasen können Sie je nach Witterung ab ungefähr März wieder regelmäßig mähen und danach lüften oder vertikutieren. Die erste Düngung des Jahres erfolgt am besten, wenn die Forsythien blühen (Anfang bis Mitte April).

Tipp

Die Verjährungsfrist für Mängel an Neubauten endet nach fünf Jahren. Der Verband Privater Bauherren empfiehlt, die Immobilie vorher noch einmal von einem Sachverständigen begutachten und Mängel rügen zu lassen. Der Frühjahrscheck kann dafür eine gute Gelegenheit sein. Und nicht vergessen: In der warmen Jahreszeit die Heizung runterzuregeln, kann viel Geld sparen.